Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1910. (76)

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Untersekunda: 2 Stunden. 
Die Einzelgebiete der Alten Welt außer Europa und dem Mittelmeergebiet. 
Australien und Ozeanien. Nord= und Südamerika. Besondere Hervorhebung der 
deutschen Kolonien und Schutzgebiete. 
Obersekunda: 1 Stunde. 
Allgemeine physische Erdkunde: a) Zusammenfassende und vergleichende Ubersicht 
über das Bodenrelief der Erde und die Stromsysteme. b) Besprechung der inneren und 
äußeren Kräfte, insoweit sie auf Teile der Erdoberfläche und den Landschafts- 
charakter einwirken und das Leben der Menschen beeinflussen. — Aus der Kartenlehre: 
Bedeutung der Symbole, des Maßstabes und der Abgrenzung der Karten. Vergleich 
von Karte, Bild und Wirklichkeit. Meßtischblatt und Generalstabskarte. 
Unterprima: 1 Stunde. 
Menschen= und Völkerkunde. Die äußeren und inneren Lebensformen der Natur- 
völker und außereuropäischen Kulturvölker unter besonderer Hervorhebung der geo- 
graphischen Bedingungen: Charakter der Landschaft, Lage und Nachbarschaft, Charakter 
der Rasse. — Aus der Kartenlehre: Kartenprojektionen. Herstellung und Inhalt der 
statistischen Karten. 
Oberprima: 1 Stunde. 
In kausaler Behandlungsweise: Das wirtschaftliche, soziale und geistige Leben der 
europäischen Kulturvölker; die Wechselbeziehungen der Staaten und Siedelungen 
untereinander, insbesondere Deutschlands im Innern und mit dem Ausland. Die 
Lebensverhältnisse der Bevölkerung von Sachsen. Die amtliche Statistik. 
8§29. 1. Die Beobachtung der geographischen Verhältnisse in der Heimat muß Bemerkungen. 
der Ausgangspunkt, die Fähigkeit, sie mit vollem Verständnis im Vergleich und in 
ihren Beziehungen zu den Verhältnissen der anderen Länder zu beurteilen, muß das 
Endziel des erdkundlichen Unterrichts sein. Die Kenntnis der engeren Heimat und die 
Fähigkeit klar zu beobachten ist daher durch häufige Bezugnahme auf sie und durch 
mehrfache Ausflüge dauernd zu fördern. Die Ausführlichkeit der Behandlung der 
einzelnen Länder nimmt mit der räumlichen Entfernung vom Wohnplatz und Wirkungs- 
kreis ab, soweit nicht die Kulturbeziehungen zur Heimat sie dieser nähern. 
2. Abgesehen von der unmittelbaren Beobachtung sind das wichtigste An- 
schauungsmittel des erdkundlichen Unterrichts die Karten. Es ist besonderer 
Wert darauf zu legen, daß die Schülerinnen mit allen Karten des Atlas und 
möglichst auch mit den besten Spezialkarten der Heimat (Generalstabskarten und 
Meßtischblätter) vertraut werden und einen Begriff von ihrem großen Inhalts-
	        
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