Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1910. (76)

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gelungenes Blatt, das an sich richtig ist, anzunehmen und nicht etwa die Wieder— 
holung der Zeichnung zu fordern sein. Auch wird um der Schonung der Augen 
willen vor zu kleinen Figuren und vor zu feinem Strich gewarnt. 
FIreihßandzeichnen. 
8 41. Der Zeichenunterricht soll zu selbständiger Beobachtung, scharfer Auffassung 
und richtiger Wiedergabe mit geeigneten Ausdrucksmitteln anleiten und das Gefühl für 
die Schönheit und Gesetzmäßigkeit in Natur und Kunst wecken und entwickeln. 
Untertertia: 2 Stunden. 
Freies Zeichnen nach Natur= und Kunstformen, die eine perspektivische Dar- 
stellungsweise nicht erfordern, mit Angabe des Lokaltones. Gedächtnismäßige Wieder- 
gabe der beobachteten perspektivischen Erscheinungen von drehrunden und prisma- 
tischen Gegenständen. Versuche im Ausschmücken von Gegenständen. Freihändige 
Darstellung von einfachen Dingen in Grund= und Aufriß. Plastische Darstellungen 
von Früchten und anderen einfachen Formen. 
Obertertia: 2 Stunden. 
Perspektivisches Darstellen von einfachen Gegenständen mit Angabe der Be- 
leuchtungserscheinungen. Übungen im Auffassen und Darstellen der Tonwerte. 
Im übrigen wie in Untertertia. 
Untersekunda und Obersekunda: je 1 Stunde (darüber je 1 Stunde wahlfrei). 
Freies Zeichnen nach Natur= und Kunstformen, Innenräumen und landschaftlichen 
Motiven, mit Wiedergabe von Farbe und Tonwert. Freihändige Maßskizzen nach 
Gebrauchsgegenständen, physikalischen Apparaten usw. Ornamentales Entwerfen. 
Plastische Darstellung von schwierigeren Gegenständen. 
Unterprima und Oberprima: je 1 Stunde. 
Fortgesetztes Zeichnen nach Natur= und Kunstformen, verbunden mit Versuchen 
in der geschmackvollen Anordnung der Formen und Farben im Bilde. Reliefdar- 
stellungen in Profilstellung. Einführung in das Verständnis graphischer Kunstwerke. 
§ 42. 1. Die beiden wöchentlichen Zeichenstunden in den Tertien sind zusammen- 
zulegen; in den Sekunden ist es gestattet, zwei verbindliche Stunden zusammen- 
zulegen und wöchentlich mit zwei wahlfreien Stunden abwechseln zu lassen. 
Der Unterricht ist auf allen Stufen Massenunterricht. Jede Aufgabe wird ge- 
meinsam begonnen und besprochen. 
Bei der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit können die Zeichnungen im all- 
gemeinen nur einen skizzenhaften Charakter zeigen. Es genügt, wenn die Versuche er- 
Loehrz#rt 
Verteilung des 
Lehrstoffes. 
Bemerkungen.
	        
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