Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1910. (76)

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Untertertia: 2 Stunden. 
Das Tonalphabet und seine Notierung im G-Schlüssel. Leseübungen. Notenwerte Verteilung des 
und Pausen. Verlängerung der Töne durch Punkte und Bindebogen. Einfache Vehrsioffes 
Rhythmen und Taktarten. Klopf-, Taktier- und Gehörübungen. Die C-dur-Tonleiter 
mit Tonsilben oder Tonworten. Die Hauptdreiklänge und der Hauptvierklang. Ka— 
denzbildungen. Gehör- und Treffübungen. Die leitereigenen Tonstufen. Die Ver— 
setzungszeichen. Leitetöne von unten und von oben. Gehörübungen. Musikdiktat von 
Ton zu Ton. Die Dur-Tonleitern im Quintenzirkel nebst Kadenzen. Rhythmische 
Modelle zu den Tonleitern. Die dynamischen Bezeichnungen. Einfache Modulationen. 
Diktat von Intervallen und Tongruppen. Transponierübungen. 
Einfache Erklärung des Atem= und Stimmapparates. Fassen und Führen des 
Atems. Vordenken des Tones. Tonansatz und Tonentwicklung. Resonanz. Einfluß 
der Mund= und Zungenstellung auf die Lautbildung. Durchüben der Vokale, Um- 
und Doppellaute, der Konsonanten und Konsonantenhäufungen. Alle Übungen nur 
auf wenigen Tönen der Mittellage. Lange Töne. Schwelltöne. Bindungen. 
Choräle, besonders rhythmische, einstimmig. Volkslieder zweistimmig. 
Obertertia: wöchentlich 2 Stunden. 
Zusammengesetzte Taktarten und schwierigere Rhythmen. Taktwechsel. Die 
abgeleiteten Tonstufen, besonders die Mollterz, Mollsexte und die übermäßige Sekunde. 
Charakterisierung der Intervalle. Gehörübungen. Die harmonische Moll-Tonleiter 
mit ihren Intervallen, den Hauptdreiklängen und den beiden Vierklängen der 5. und 
7. Stufe. Gehör= und Treffübungen. Die melodische Molltonleiter. Der Quinten- 
zirkel für die Molltonleitern nebst Kadenzbildungen. Chromatische und enharmonische 
Tonfolgen. Dissonierende Akkorde und ihre Auflösungen. Wechselnote und Vorhalt. 
Die Zeitmaße. Musikdiktate. 
Stimmbildung wie in Untertertia. Vortragsarten und Verzierungen. 
Choräle, besonders in Moll und rhythmisch. Volkslieder, zwei= und dreistimmige. 
Kleine Chorwerke. 
Untersekunda bis Oberprima (wahlfrei): 1 Stunde (kombiniert). 
Erweiterung der musikalischen Kenntnisse. Fortsetzung der Stimmbildung. Freie 
Auswahl der Chorliteratur. Einführung stimmlich begabter Schülerinnen in das Kunst- 
lied. Musikgeschichtliche und musikästhetische Vorträge. 
§s 44. 1. Der Schulgesangunterricht soll die Grundlage für eine allgemeine Bemerkungen. 
musikalische Erziehung schaffen, die zur Würdigung und zum Erfassen der im Volks-
	        
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