Full text: Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen vom Jahre 1915. (81)

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Das Wichtigste über Dichtungsarten, sprachliche Ausdrucksmittel und Verskunst 
in diesem Zeitraume. 
Übungen in mündlicher und schriftlicher Darstellung wie in Klasse IV. Be— 
lehrungen über Stilarten; Briefe (Arten und Formeln) und amtliche Eingaben, Nieder— 
schriften (Protokollierübungen). Dispositionsübungen. 
Jährlich 6 Aufsätze in steigender Selbständigkeit, auch über Pädagogisches; da— 
neben gelegentlich kürzere Klassenarbeiten. 
Klasse II. 3 Stunden. 
Geschichte der deutschen Literatur in ihren Grundzügen von Goethe bis zu den 
Dichtern der Freiheitskriege und der jüngeren Romantik (einschließlich) unter plan- 
mäßiger Verwendung des in Klasse VI und V Behandelten. Lektüre: aus Goethes 
Dichtung und Wahrheit und Leiden des jungen Werther; philosophische Gedichte 
Schillers; Goethes und Schillers Gedankenlyrik und Spruchdichtung, Briefe; Schillers 
Braut von Messina (auch Wallenstein), Goethes Iphigenie; daneben Sophokles' 
Antigone (in guter Übersetzung). 
Die Entwickelung der deutschen Sprache zu Ende des 18. und Anfang des 19. Jahr- 
hunderts — Die Verskunst Goethes, Schillers und der Romantik. 
Stilistisches und Grammatisches unter Zurückgreifen auf die früher behandelten 
Gebiete der Laut-, Wort= und Satzlehre; befestigende Wiederholung. Einführung in 
die Phonetik, verbunden mit Vortrags= und Redeübungen. 
Übungen in mündlicher und schriftlicher Darstellung, auch in kurzen freien Vor- 
trägen mit Disputier= und Protokollierübungen. 
Jährlich 5 bis 6 Aufsätze, auch über pädagogische und philosophische Fragen. 
Klasse I. 3 Stunden. 
Geschichte der deutschen Literatur in ihren Grundzügen von der Romantik bis 
zur Gegenwart. Lektüre aus dichterischen und prosaischen Schriften (u. a. Schriften 
philosophierenden Charakters, auch Briefen und Reden) bedeutender Persönlichkeiten 
des 19. und 20. Jahrhunderts; Goethes Faust (auch Torquato Tasso); ausgewählte 
Dichtungen von Hebbel, Grillparzer, Ludwig, Hauptmann; Novellisten und Lyriker 
von besonderer Eigenart (Ludwig, Keller, C. F. Meyer, Riehl, v. Ebner-Eschenbach; 
Lenau, Uhland, Heine, Möricke, A. v. Droste-Hülshoff). Hinweis auf gute Jugend- 
und Volksschriften und auf die Schundliteratur. 
Die Entwickelung der Sprache im 19. Jahrhundert (Einfluß der neueren Dichtung, 
Wissenschaft und allgemeinen Kulturentwickelung). Schriftsprache und Mundart; 
fremdes Sprachgut; Schwankungen des Sprachgebrauches. Zusammenfassender Rück-
	        
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