Oer Entscheibung entgegen. 91
könnte die englische Regierung einen wesentlichen
Oienst leisten, wenn sie vor Beginn der Kriegsope-
rationen eine so große Zahl von Handelsschiffen in
die baltischen Häfen schickte, daß der Mangel an russi-
schen Transportschiffen ausgeglichen wird.
Was die Lage im Mittelmeere betrifft, so ist es
für Rußland Höchst wichtig, daß dort ein sicheres Über-
gewicht der Streitkräfte der Entente über die austro-
italienische Flotte hergestellt wird. ODenn falls die
österreichisch-italienischen Streitkräfte dieses Meer be-
herrschen, würden Angriffe der österreichischen Flotte
im Schwarzen Meere möglich sein, was für Ruß-
land ein gefährlicher Schlag wäre. Es muß an-
genommen werden, daß die austro-italienischen Streit-
kräfte den französischen überlegen sind. England
müßte daher durch Belassung der notwendigen Zahl
von Schiffen im Mittelmeere das Ubergewicht der
Streitkräfte der Ententemächte mindestens so lange
sichern, als die Entwicklung der russischen Marine noch
nicht so weit fortgeschritten ist, um die Lösung dieser
Aufgabe selbst zu übernehmen. Russische Schiffe
müßten mit Zustimmung Englands als Basis im eng-
lischen Mittelmeer die englischen Häfen benutzen
dürfen, ebenso wie die französische Marinekonvention
der russischen Flotte gestattet, sich im westlichen Mittel-
meer auf die französischen Häfen zu basieren.
III.
.... Zuni 1914.
Oie Nachricht, daß französischerseits anläßlich des
Besuches des Könige von England in Paris militärische
Abmachungen zwischen England und Rußland angeregt
worden sind, wird mir bestätigt. Uber die Vorgeschichte
erfahre ich zuverlässig, daß die Anregung auf Herrn