Maharero ließ der Truppe durch vor—
ausgesandte Boten einen sehr schönen Lagerplatz
westlich von Okahandja anweisen. Lieutenant
v. Frangois stattete ihm bald nach seinem
Eintreffen einen Besuch ab und wurde in
freundschaftlichster Weise empfangen.
Ende März brach die Truppe von Oka—
handja nach Rehoboth auf. Noch bevor letz-
terer Ort erreicht wurde, traf Hauptmann
v. Frangois, vom Ngami-See kommend, mit
der Truppe zusammen und rückte am 6. April
in Rehoboth ein. Er wurde daselbst von der
gesammten Bevölkerung auf das Feierlichste
begrüßt. Der männliche Theil derselben, etwa
200 Bewaffnete, hatte eine halbe Stunde
nördlich des reich beflaggten Ortes unter dem
Häuptling in zwei Gliedern an der Straße
Aufstellung genommen.
Truppe wurden Hüte geschwenkt und Hochrufe
ausgebracht, was von der Truppe entsprechend
erwidert wurde.
Die Truppe hat nicht verfehlt, überall einen
großen Eindruck hervorzurufen. Allgemein wird
die stattliche Erschemung der Leute und ihre
militärische Ausbildung bewundert. Auch erregt
das vorzüglich schießende Gewehr /88 das
größte Interesse.
Hauptmann v. Frangcois
Anfang Mai mit der Truppe in
2 Offizieren, 38 Man und 6
östliche Damara-Gebiet zu bereisen.
beabsichtigte
Stärke von
Wagen das
Torschungsreise des Hauptmanns v. Francois
nach dem Agami-TLee.
Hauptmann v. Frangois hatte im Januar
von Hoachanas aus das Gebiet des Häupt-
lings Lambert (Amraal-Hottentotten) besucht
und von hier aus mit drei Mann der Schutz-
truppe und mehreren Eingeborenen eine For-
schungsreise nach dem Ngami-See unternommen.
Der Weg von Hoachanas nach dem Ngami-
See ist von guter Beschaffenheit. Das Ge-
lände trägt den Charakter einer Ebene, die
von zahtreichen kleineren und größeren Kessel-
bildungen und den Flußgebieten des Nosop und
Epukiro unterbrochen wird. Oestlich des Nosop-
Gebietes bildet leichter Sand, der nach dem
Ngami-See an Dichtigkeit zunimmt, die vor-
herrschende Bedeckung; westlich davon über-
ragen Busch, vereinzelte Bäume und Baum-
gruppen, etwa zwei Fuß hoch, büschelförmig
stehende Gräser. Der Boden ist meist sandig.
Kalkstein, Quarz und Schiefer treten häufig zu
Tage. Die Wasserverhältnisse sind, auch in
der Regenzeit, so ungünstig, daß der Reisende
lür das Leben seiner Zugthiere besorgt war.
Bei Amnäherung der
113
Da der von Norden kommende, den Ngami-
See speisende Okawango-Fluß zur Zeit noch
kein Wasser führte, hatte der See niedrigen
Wasserstand. Sein zeitweiliges Ufer befand
sich noch etwa 40 km östlich des Ortes Buli-
bang, und war bis dahin die thonige Sohle
mit üppigem Grase bestanden. Die Bevölkerung
ist denkbar gering. Wohnplätze finden sich nur
im Nosop= und Iwas-Thal (Amraal-Hotten-
totten) sowie im Ngami-Gebiet (Betschuanen).
Dazwischen wohnen zerstreut in ersterem Ge-
biete Bergdamaras und Buschleute, in letzterem
ein dem zentralafrikanischen Zwergvolk ähnliches
Buschvolk.
Der Gesundheitszustand des Reisenden und
seiner drei deutschen Begleiter war andauernd
ein guter. Dagegen erkrankte das gesammte
farbige Personal — 2 Bastards, 4 Berg-
damaras und 3 Namas — im Ngami-Gebiet
am Fieber. Die an vielen Plätzen letztgenannten
Gebietes beobachtete Tsetse-Fliege fügte den
Zugochsen keinen Schaden zu, trug aber dazu.
bei, daß die mitgenommenen Pferde einer mias-
matischen Erkrankung zum Opfer fielen.
Schwedische Expedition nach Ramerun.
Die Schwedische Akademie der Wissen-
schaften rüstet gegenwärtig eine Expedition nach
Kamerun aus, welche unter Leitung des cand.
phil. Ingve Sjöstedt die Fauna des west-
lichen Kamerun-Berges studiren und für die
Akademie entomologische Sammlungen veran-
stalten soll. Herr Sjöstedt gilt als ein be-
deutender Ornithologe und wird von einem
Botaniker begleitet werden, dessen Reisekosten
durch ein besonderes Stipendium gedeckt werden.
Der Expedition, welche im kommenden Sep-
tember sich über Hamburg nach Afrika begeben
soll und deren Dauer auf 1 1/ Jahr berechnet
ist, ist von der in Kamerun ansässigen schwe-
dischen Firma Knutson und Waldau that-
kräftige Unterstützung zugesagt worden.
Die Bremer Dandels-Ausstellung und die
deutschen Schutzgebiete.
Den kürzlich erschienenen offiziellen Katalog
der Bremer Handels-Ausstellung entnehmen wir
über den auf die deutschen Schutzgebiete bezüg-
lichen Theil der Ausstellung Folgendes:
Die Ausstellung, welche, nicht streng ge-
sondert, die deutschen Schutzgebiete in Afrika
betrifft, schließt sich im Allgemeinen an die des
außerdeutschen Afrika an, ist aber theilweise
auch von Gegenständen aus dem Schutzgebiete