Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

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anbauen oder einen 
Pflanzung schaffen. 
Bei dem Wegebau wäre Rücksicht darauf 
zu nehmen, daß die Straßen möglichst in die 
Nähe guter Ländereien kommen. 
Nach den gemachten Beobachtungen besteht 
der Boden in der Togo-Kolonie aus Laterit, 
Savanne, Gebirgs= oder Marschboden ähnlich, 
und dem an einzelnen Flüssen und in Ver- 
tiefungen zu findenden Waldboden. 
Den Lateritboden halte ich für ein An- 
schwemmungsprodukt aus dem Innern, er endet 
in Adangbe an der einen und in Assahun an 
der andern Seite meines Weges. 
Laterit ist, wenn genügend mit vegetabilischen 
Stoffen und Quarzsand gemischt, fruchtbar und 
zu jeder Kultur zu gebrauchen, darf aber nicht 
allzu stark thonhaltig sein. 
Von Adangbe bezw. Assahun aus bis theil- 
weise ins Gebirge erstreckt sich das als Savanne 
verschiedentlich näher bezeichnete Terrain. Es 
ist nur für flachwurzelude Gewächse, wie Erd- 
nüsse, Tabak, Maniok und Mais, verwendbar, 
für Tabak auch nur da, wo genügend Wasser 
in der Nähe ist. 
Stellen, die von mir als Marschland bezeichnet 
worden. Es sind größtentheils Anschwem- 
mungen, welche sich wegen ihres Reichthums 
an Humus vorzüglich zu Kakaopflanzungen 
eignen. Ferner kommen die Ur= oder Hoch- 
wälder in Betracht, besonders das an den 
Seiten des Sio-Flusses gelegene Gebiet, wo 
man sich jedes gewünschte Land aussuchen kann. 
durch Eingeborenc zu fördern, ist die Anlage 
guter Wege eine Vorbedingung. 
Das Ginnen und Pressen der Baumwolle 
erfordert Maschinen, welche ohne Wege nicht 
ins Innere geschafft werden können. Werden 
dieselben an der Küste aufgestellt, so wird der 
Eingeborene sich scheuen, auf den schmalen 
Pfaden die großen leichten Baumwollsäcke zur 
Küste zu bringen, ja es ist theilweise einfach 
unmöglich, mit einem Sack Baumwolle durch 
das Gebüsch und Gras hindurch zu kommen. 
Die Eingeborenen würden veranlaßt werden 
können, Straßen zu bauen, dann kommt das 
Uebrige von selbst. 
Die in Sebbe befindliche Baumwolle hat 
sich in letzter Zeit sehr erholt. Die seiner Zeit 
schwächlichen kleinen Pflanzen haben sich zum 
Theil zu kräftigen Büschen entwickelt. Eine 
kleine Ernte steht in vier bis acht Wochen in 
Aussicht. 
Die in Lome zum Baumwollversuch her- 
gerichteten 3600 Quadratmeter Land sind in 
diesen Tagen bepflanzt worden. 
passirbaren Weg zur 
Zwischen den Bergen liegen 
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Um die Kultur der Baumwolle im Innern werden. 
und 
aus Persien bezieht. 
Das in Porto Seguro und Klein-Popo 
für Baumwolle vorbereitete Terrain soll in 
den nächsten Tagen — sobald es regnet — 
bepflanzt werden. 
Der Tabak ist sämmtlich geerntet, befindet 
sich jetzt in Fermentation und kann demnächst 
nach Hause gesandt werden. 
Was dagegen den Kaffec betrifft, so sind 
die soviel versprechenden Pflanzen zum größten 
Theil durch Ameisen vernichtet worden. Die 
Ameisen hatten sich in die Stämmchen gebohrt, 
das Mark dieser wie der meisten Aeste aus- 
gefressen und dann ihre Opfer wieder verlassen. 
Die Norddeutsche Mission im Togo-Gebiet. 
In Nr. 11 des „Deutschen Kolonial- 
blattes" vom l. September d. J. war auf 
die Thätigkeit der Norddeutschen Missions- 
Gesellschaft im Togo-Gebiet hingewiesen und 
bemerkt worden, daß nach dem jüngsten Grenz- 
abkommen mit England zwei Hauptstationen 
der Mission, Ho und Amedschovhe, in das 
deutsche Gebiet fallen. Der Vorstand der 
Missions-Gesellschaft hat nunmehr den Beschluß 
gefaßt, die Anlegung einer dritten Togo- 
Station ernstlich ins Auge zu fassen, für 
welche ein günstig gelegener Ort ausgesucht 
werden wird. Die für die Erbauung und 
den Betrieb dieser Station eingehenden Gaben 
werden unter dem Titel „für die Togo- 
Mission“ besonders angezeigt und verwaltet 
Die Mission spricht den Wunsch aus, 
daß, ebenso wie sich für die Baseler Mission 
ein besonderer Verein zur Sammlung von 
Gaben für deren Zweigmission in Kamerun 
gebildet hat, ebenso sich die Freunde der Togo- 
Mission zu besonderen Vereinen zur Unter- 
stützung, Werbung von neuen Mitarbeitern 
Aufbringung von Mitteln vereinigen 
möchten. 
Die Kultur der Dattelpalme in persien. 
Ueber die Kultur der Dattelpalme, wie sie 
in Algerien betrieben wird, enthält Nr. 11 
des „Deutschen Kolonialblattes“" nähere Mit- 
theilungen. Es war daselbst erwähnt worden, 
daß Algerien, welches nur die beste Qualität 
der „Deglat nour“ zum Export bringt, noch 
nicht in der Lage ist, den eigenen Bedarf selbst 
zu decken, sondern hierfür große Quantitäten 
Es wird nicht ohne 
Interesse sein, über die Kultur der Dattel- 
palme in letzterem Lande einiges mitzutheilen.
	        
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