Full text: Deutsches Kolonialblatt. II. Jahrgang, 1891. (2)

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und die Asche mit dem Boden vermischt, nach- 
dem das Unlraut mit einer Hacke ausgesätet 
worden ist. Der Boden ist dann zum Be- 
mflanzen bereit. Letzteres geschieht innerhalb 
der freien Räumc zwischen den Wurzeln, 
welche nicht entfernt werden. Etwa nach 
Monatefrifl findet das erste Ausjäten des Un- 
krantes statt; dies wird bei Dreimonatspflanzen 
nach Ablauf eines weiteren Monats wiederholt. 
Bei Feldfrüchten, welche längere Zeit gebrauchen, 
wie Jams und Cassada, wird noch öfter in 
umegelmäßzigen Jwischenräumen gejätet. Die 
einzigen Werkzeuge sind das Haumesser (von 
enropäischer Arbeit) und die Hacke (meist im 
Lande aus importirtem Bandeisen hergestellt). 
Das Haumesser wird zum Fällen des Busch 
werls benutzt. Das Ausjäten des Unlrautes 
das Pflanzen und demnächstige Reinigen des 
deren 
Bodens wird mit der Hacke besorgt, 
Griff 15 bis 18 Zoll lang und deren Schneide 
ciwa drei FZoll breit ist. Feuer thut das 
Meiste bei der Beseitigung des Buschwerls und 
da leine Vorsichtsmaßregeln getrossen werden, 
um es auf das ausgewählte Stück Land zu 
beichränten, so wird jährlich viel werthvolles 
Holz zerstört. Mit solchen Mitteln wird nur 
die Oberfläche des Bodens nubbar gemacht 
und da die Eingeborenen den Gebrauch des 
Düngers nicht tennen, so wird jedes Jahr ein 
neues Stück Land genommen, es sei denn, daß 
Hybiscus oder Solanum (für Suppen) gebaut 
wird, welche zuweilen auf Korn solgen. Pfesfer 
((absichm annuum) und die Oelpalme werden 
niemals angepflanzt: sie wachsen von selbst 
aus Samen, welcher von den Vögeln 2c. ver- 
streut wird. Wie man aus dieser Beschreibung 
entnimmt, ist der Ackerbau von der ursprüng 
lichsten Art und verdient laum den Namen. 
Der Boden aber ist so fruchtbar und das 
Klima so günstig, daß die leichte Arbeit sich 
bei Getreide 100 bis 200 fach, bei anderen 
Feldjrüchten in entsprechendem Verhältniß be- 
zuhlt. Eine zweite Ernte lönnte im folgenden 
Jahre gewonnen werden, die Ersahrung aber 
hat den eingeborenen Landmann gelehrt, daß 
so ausgenutter Voden lange zeit zur Erholung 
braucht, und da Land iberreichlich vorhanden 
it, so hat er nicht nöthig, sparsam damit um 
iugehen. Nach einer Nams-Ernte wird der 
Voden in der Regel fünf Jahre unbestellt ge 
lassen, nach anderen Ernten drei i Jahre. Selbst 
in den lürzeren dieser zeiträume ist der Busch 
so gewachsen, daß man von der früheren Be 
bauung nichts mehr bemerlt; die Asche des 
reichen Buschwerls bildet eine ausgezeichuete 
Düngung und ist auch, da es 
der einzige Dünger. 
An der Küste, 
Vieh nicht giebt, 
innerhalb eines Sireifens 
  
  
  
nach Belgien 
von etwa fünf Mcilen Breite, wird nur eine 
Ernte jährlich gewonnen, über diese Grenze 
hinaus regelmäßig zwei, die zweite Aussaat 
findet während der späteren Regenzeit statt, 
aber auf einem anderen Stück Land, als die 
erste.“ 
Der Bericht geht dann auf die mangelnde 
Vorsorge des Eingeborenen ein, welcher keine 
Vorräthe ansammelt und daher bei Mißernten 
leicht einer Hungersnoth ausgeset is: darauf 
werden die verschiedenen Erzeugnisse des Landes 
besprochen. 
(Fortsetzung folgt.) 
Handelsverkehr des Kongo= Staates. 
Das April-Hest des „Bulletin Ollicich de 
I Etat lndependant du Congos enthält An 
gaben über die Ausfuhr des Kongo-Staales, 
welchen wir Folgendes emnehmen. 
Vergleichende Uebersicht der Ausfuhr 
  
des Jahres l89½0 mit derienigen der 
Vorijahre. 
Werthe 
Produkte, Gesammlauofuhr 
(unter Hinzurech- 
nung der aus den 
Nachbargebieten 
welche aus dem 
Gebiete des 
Zeiträume 
3 Kongo-Staate# 
siammenden 
siammen Produkte 
France Cent.]Francs Cent. 
  
880 432 (3 
19080 411 15 
35 
3# 156 050 41 
7667 969 41 
2. Halbjahr 1886 
Jahr 1887 
1888 . 609 300 357392348 17 
1889 829751, 858572 519 10 
1890 . 242 199 43, 109 781 27 
  
  
Von der Aussuhr des Jahres 1890 war 
bestimmt: 
Franco Cent. 
nach den benachbarten por- 
ingiesischen Besitzungen 
nach den benachtorten fran. 
zösischen Besihungen 
1 161 758 81 
79 199 60 
2217599 01 
England 833 911 3 
Deutschland 595 983 52 
Portugal 938 518 69 
Frankreich 106 540 97 
Holland 8 073 208 90
	        
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