Beschreibung der von ihm nach den Gebieten
am Schire und Nyassa unternommenen Reise,
sondern cinc lleine, aber gesällige und farben-
reiche Skizze, welche in kurzen, meisterhaften
Strichen ein Vild des durchreisten Landes,
seiner Flora, Fanna, seiner Bewohner und
dessen, was ihnen Noth thut, entwirst. Die
erste — englische — Ausgabe ist schon im
Jahre 1888 erschienen und liegt bereits in
vierter Auflage (fünfund zwanzigstes Tausend)
vor. Das letzte Kapitel (die Sllaverei, ein
Aufruf) ist im Frühjahr 1889 von dem Ver-
sasser für die deutsche Ausgabe geschrieben,
welche in Bezug auf Uebersezung und Aus-
stallung alles Lob verdient. Besonders muthen
den Leser die lleinen naturwissenschaftlichen
Schilderungen an, wie der Abschnitt „Die
weiße Ameise. Eine Studie“ oder der über
„Mimicry, das Verstellungsvermögen afri-
lanischer Insekten“". Was die kolonial poli-
tischen Wünsche des Verfassers mit Bezug auf
die Abgrenzung der Interessensphären, die Her
stellung geordneter Zustände und die Be-
lämpfung der Sllavenjäger betrifft, so sind
dieselben inzwischen — nicht zum geringsten
Theil durch deutsche Milwirkung — schneller
in Erfüllung gegangen, als er selbst vielleicht
zu hoffen gewagt hatte.
Die ktropischen Nutzpflanzen Ost Afrilas,
ihre Anzucht und ihr eventueller Plan-
lagenbetrieb. Von Prosessor Dr. N.
Sadebeck. Eine orientirende Mittheilung
über einige Aufgaben und Arbeilen des Ham-
burgischen Botanischen Museums und Labora-
toriums für Waarenlunde. Aus dem Jahr
buch der Hamburgischen Wisseuschastlichen
Anstalten, IX. (Arbeiten des Votanischen
Museums. I1891).
Professor Dr. R. Sadebeck, Direltor des
Hamburgischen Museums und Laboratoriums
für Waarenkunde, beabsichtigt durch die vor-
stehende Abhandlung einerseits auf die im tro
bischen Ost-Afrila heimischen oder zu lulti-
virenden Nutzpflanzen aufmertsam zu machen,
andererseits aber namentlich eine größere Ver-
werthung derselben anzustreben, theils auf Grund
der Erfahrung, theils auf Grund wissenschaft
licher Untersuchungen, welche an 37 der wich-
tigsten tropischen Nutzpstanzen seit dem Jahre
1882, im Ganzen an 3121 Versuchsobjetten
ausgeführt wurden. Er weist auf das Irr=
thümliche der Ansicht hin, in den Tropen
brauche man nur zu ernten, nicht zu kultiviren.
Man sollie vielmehr alle Pslanzen, welche uns
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in irgend einer Form nutzbringende Produlte
liefern, einer möglichst genauen Untersuchung
unterziehen und auf Grund derselben in Kultur
nehmen; hierdurch werde nicht nur die Pro-
duktion der Pflanze ganz erheblich gesteigert
werden, sondern es sei auch nicht ansgeschlossen,
daß eine große Anzahl der in Kultur befind-
lichen Pflanzen gewisse Veredelungsprozesse
durchmache. Hierdurch würde die Verwerthung
der Pflanze in einer vorher ungeahnten Weise
gesleigert werden, wie sich dies an unseren ein-
heimischen Pflanzen zeige. Bei der Besprechung
der verschiedenen Nutzpflanzen Ost-Asrikas weist
Professor Dr. Sadebeck sodann auf diejenigen
Pflanzen hin, welche sich für einc solche Kultur
eignen würden.
Die Stauleysche Emin-Expedition und
ihre Auftraggeber. Nach den Berichten
von Casati, Emin Pascha, Peters,
Jephson und Stanley kritisch beleuchtet
von H. Jacger. Mit einer Ucbersichts-
larte. Hannover-Linden. Verlags-Anstalt
von Carl Manz (Manz und Lange).
1891.
Der Verfasser hat sich die Ausgabe gestellt,
auf Grund der Mittheilungen der genannten
Reisenden die wahren englischen Plänc aufzu-
decken, welche durch die Stanleysche Emin-
Expedition verwirllicht werden sollten und
welche bekanntlich weniger in der Rocttung
Emins gipsellen, als bestimmte politische und
finanzielle Ziele verfolgten. Der Verfasser
giebt zunächst einen kurzen Ueberblick über die
Entwicklung der englischen Sudan Politik und
bespricht sodann die Entstehungsgeschichte der
unter mesentlicher Mitwirkung von Mackinnon,
Hauptbesitzer der Britisch-India-Line, begrün-
delen Britisch Ostafrikanischen Gesellschaft, sowie
der von letzterer in Angriff genommenen Emin-
Pascha-Expedition. Nachdem ferner die Stellung
der englischen Regierung hierzu kurz beleuchtet
worden, werden die einzelnen Hauptabschnitle
der Expedition selbst und das von Stanley
während derselben beobachtele Verhalten einer
eingehenden Besprechung unterzogen, und zwar
besonders im Hinblick auf die Erreichung des
von den Auftraggebern vorgestleckten, aber nicht
immer den eigenen Interessen Stanleys ent-
sprechenden Zieles. In den Schlußlapiteln
behandelt der Verfasser den von König Lco-
pold 11. ausgegangenen, selbstverständlich nicht
zur Ausführung gelangten Plan, die Acquatorial=
provinz, unter Belassung von Emin Pascha
als Gouverneur, mit dem Kongostaat zu ver-
einigen, sowie die von der Britisch-Ostafrilanischen