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2. die Gebiete nördlich des 22. Grades
S-Br, mit Ausnahme
a) des in den Schußbrief nicht mit-
einbezogenen matabelischen Gold-
landes Tati am Tati-Fluß zwischen
den Flüssen Schaschi und Ramaqu-
aban,
) des zwischen Khama und Loben-
gula streitigen Gebietes zwischen
den Flüssen Schaschi und Maklutji,
welches aus diesem Grunde beiden
vorenthalten wird,
i der Khamaschen-Gebiete nördlich
des 22. Parallelkreises.
Das Fort Tuli dürsie etwas nördlich von
dem 22. Breitengrade liegen, daher unter Nr. 2
fallen und einer besonderen Erwähnmng nicht
bedürfen. Man wollte aber wohl, bei der
Unsicherheit der Gradbestimmungen in jenen
Gegenden, jeden Zweifel daran ausschließen,
daß das Fort Tuli auf Territorium der Char-
tered Company sich besindet.
Dem Einfluß der Gesellschaft unterstehen
nicht, es bleiben vielmehr unmittelbar unter
der englischen Regierung die Gebiete westlich
der Südafrikanischen Republit und bestlich der
Flüsse Guay, Tati und Matlutji. Diese Flüsse
bilden ungefähr eine Linie, durch welche die
beiden nächsten Punkte des Sambesi und des
Limpopo miteinander verbunden werden.
Zweiselhaft bleibt hiernach, wohin das
eigentliche Matabele- Land zu rechnen ist. Als
zu dem Einflußgebiet der Gesellschaft gehörig,
würde es nur zu betrachten sein, wenn es still-
schweigend als ein Theil von Maschona Land
angesehen wird.
Abschluß eines Hchutzvertrages durch den Gon-
verneur des Senegal.
Nach einer Mittheilung des „Temps“ hat
der Gomwerneur des Senegal mit dem am
rechten User des unteren Senegal angesessenen
Stamm der „Trarza“ einen Proteltoratsver-
trag abgeschlossen.
Eingang von wissenschaftlichen Sendungen aus
den deutschen Schutzgebieten.)
In letzter Zeit sind von den Forsehungs-
reisenden in deutschen Schutzgebieten wieder
drei weitere Sendungen eingegangen.
*) Vergl. „Deutsches Kolonialblalt“ S. 377.
Lieutenant v. Fraugois sandte aus dem
Herero-Lande vier Kisten, nämlich eine Kiste
mit botanischen Gegenständen, welche an das
botanische Museum abgegeben wurde, und
eine Kiste mit Kleidungsstücken und Geräthen
der Herero für das Museum für Böllerkunde.
Dice beiden anderen Kisten enthielten natur-
historische Gegenstnde und Flaschen mit Quell-
wasserproben: die Sachen wurden dem Museum
für Naturkunde übersandt. Leider waren die
darunter besindlichen Vogelbälge in Folge
mangelhafter Präparation gänzlich verrottet
und mkssesen und daher unbrauchbar.
Preuß schickte aus dem Hinterlande
von jee (Forschungsstation Buea) zwei
Kisten mit botanischen Gegenständen, welche
dem botanischen Museum überwiesen worden
sind, und eine Kiste mit zvologischen Objekten.
Der Inhalt der letzteren, nämlich drei Fleder-
mänse von großer Seltenheit, 60 Reptilien,
eine Menge Käfer und sonstiger Insekten, sowie
26 Arten Landschnecken, wurde der zvologischen
Sammlung des Museums für Naturkunde
einverleibt, welche hierdurch eine Bereicherung
an einer Anzahl bisher nicht vertretener Spczies
erjahren hat. Die sämmtlichen von or. Preuß
eingesandten Objekte sind, wie es auch die
früheren waren, vorzüglich präparirt.
Von Ior. Zintgraff sind aus dem Hinter-
lande von Kamerun (Valiburg) zwei Kisten mit
Geräthschaften, insbesondere Pseisenköpse mil
Gesichtern und Wassen, für das Museum für
Völterlunde eingegangen.
Auf die botanischen Gegenstände, deren
Bearbeitung viel zeit in Anspruch nimmt,
werden wir noch zurückkommen.
von der Botanischen Sentralstelle jür die
Rolonien.
In der Botanischen Zeutralstelle für die
Kolonien im hiesigen Königlichen Botanischen
Garten slehen solgende, im Vermehrungshaus
herangezogene Eremplare empfehlenswerther
Rutzpflanzen zur Aupflanzung auf den Ver-
suchsplaniagen in den Schutzgebieten zur Ver-
sügung und werden voraussichtlich im nächsten
Frühjahr nach Kamerun bezw. Ost-Afrila über
führt werden:
Anona Slnamosa, Zimmtapsel 680 Stück
(arica Hapaya, Melonenbaum 100
DPsilium Cnaravra, Guajave 120
Tambosa vFulgaris, Jambusen-
baumn.. 1900.
Chrysophylllum Cainito, Stern-
apsel. ..... 1