1. die Frist für die Niederlegung der
Ratifikationsurkunden seitens Portugals
bis zum 2. April d. J. erstreckt wird;
1“
in Kraft treten.
Italtenische Anfledler in Mafsaua.
Seitens des italienischen Afrikareisenden
und Deputirten Leopold Franchetti werden
unter den Auspizien der Königlich italienischen
Regierung im Bereiche der Kolonie Massaua
Ansiedelungsversuche mit italienischen Land-
leuten unternommen. Nachdem bereits ein erster
Transport italienischer Bauern daselbst — etwa
in der Gegend von Senase — angesiedelt
worden ist, hat sich Herr Franchetti kürzlich
auf dem Dampfer „Enna“ der „Navigazione
generale italiana“ mit 32 weiteren Land-
leuten in Neapel nach Massaua eingeschifft.
Das italienische Ackerbau-Ministerium hat
dieses Unternehmen durch Lieferung von Säme-
reien, Ackerbauwerkzeugen, landwirthschaftlichen
Maschinen und Viehbeständen im Werthe
von bis jetzt etwa 30 000 Liren unterstützt.
Gründung einer 5eitung in Sausibar.
Am 1. Februar d. J., dem Tage der Er-
klärung Sansibars zum Freihafen, ist die erste
Nummer der neugegründeten „The Gazette
lor Zanzibar and Kast-Alrica“ ausgegeben
worden. Dieselbe wird anfangs wöchentlich,
im Bedarfsfall auch öfter erscheinen und soll in
erster Linie den amtlichen Publikationen sowie
kaufmännischen Interessen dienen. Es ist dies
die erste in Ostafrika erschienene Zeitung.
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Titkerarische Besprechungon.
Handbuch zur Aufnahme fremder
Sprachen. Im Auftrage der Kolonial-
Abtheilung des Auswärtigen Amts verfaßt
von Georg v. d. Gabelen ß. Berlin 1892.
Kgl. Hofbuchhandlung von E. S. Mittler
& Sohn. Preis 4 M.
Die Erforschung der Sprachen, welche von
den Eingeborenen unserer Kolonien gesprochen
werden, bildet eine der wichtigsten kolonialen
Aufgaben. Dieselbe ist mit Rücksicht auf die
Zersplitterung der Volksstämme in Afrika und
ganz besonders in Neu-Guinea, wo fast in
150
die Generalakte und die Deklaration vom
2. Juli 1890 ebenfalls am 2. April d. J. 1
jedem Dorf ein anderer Dialekt vorherrscht,
keine leichte. Um so größer ist der Dienst,
der durch eine systematische Forschung in dieser
Richtung sowohl der vergleichenden Sprach-
wissenschaft, wie der Verwaltung geleistet wird.
Professor v. d. Gabelentz hat es in
dankenswerther Weise unternommen, ein Hand-
buch zusammenzustellen, welches unseren Kolonial-
beamten, Missionaren und Forschungsreisenden
die Sammlung des Wortschatzes einer zu
erforschenden Sprache ungemein erleichtert und
hierdurch die Möglichkeit bietet, den Sprach-
sorschern von Fach reichlicheres Material wie
bisher zuzuführen.
Das Handbuch enthält in Lang-Oktavform
ein nach Gegenständen geordnetes deutsches
Wörterverzeichniß der Pronomina, Zahlwörter,
Substantiva, Adjektiva, Adverbia, Konjunktionen,
Präpositionen und Verben, welchen die ent-
sprechenden Ausdrücke der fremden Sprache
vom Sammler beizufügen sind. Eine kurze
Anleitung über die Art und Weise des Ab-
fragens, die Beobachtung der Laute und Töne,
die Lautschreibung, die Konsonanten cc. ist
voransgeschickt, am Schlusse ist Raum gelassen,
für die Aufzeichnung gebräuchlicher Redens-
arten, zusammenhängender Texte sowie von
Erzählungen und Liedern aus dem Munde der
Eingeborenen.
Das Handbuch wird Vielen Anregung zum
Sammeln des so reichhaltigen, noch uner-
forschten Sprachenmaterials geben. Amtlicher-
seits werden ca. 100 Exemplare an geeignete
Personen in den Schutzgebieten übermittelt
werden.
Evangelische Mission im Nyassa-Lande.
Von Julius Richter, Pastor in Nheins-
berg. Mit zwei Karten und acht Bildern.
Berlin 1892. Buchhandlung der Berliner
ebangel. Missionsgesellschaft, Georgenkirch=
straße 70. Preis geb. 2,50 M.
Bekanntlich haben die Brüdergemeine sowie
die Missionsgesellschaft Berlin 1 im vorigen
Jahre je eine größere Missionsexpedition nach
dem Konde-Gebiet im Nordosten des Nyassa
entsendet, um daselbst deutsche Missionsstationen
zu begründen. Die Expedition der Missions-
gesellschaft Berlin I steht unter Leitung des
bewährten Superintendenten Merensky und
hat sich am Livingstone-Gebirge niedergelassen,
während die Brüdergemeine ihren Sitz nicht
weit entfernt — am Rungwe-Berg — gewählt
hat. Die vorliegende, etwa 180 Seiten um-
fassende Schrift enthält eine Geschichte der
englischen Missionsthätigkeit im Nyassagebiet