Contents: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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Mais — siehe ad 1, 
Erdnüsse — do. 
Bohnen, 
Jams, 
Kartoffeln, süße, 
Taro — Colocasia, 
Zwiebeln, 
Ananas, 
Bananen und Planten, 
Melonenbäume — Carica Papaya, 
Okra — Hibiscus esculentus, 
Tomatoes, 
Chilipfeffer, 
Kohl= und Spinatgewächse, 
Reis, Hirse und Zuckerrohr. 
Auf diese Pflanzen näher einzugehen, halte 
ich an dieser Stelle für minder wichtig, weil 
sie wesentlich im Schutzgebiet zur Verwendung 
gelangen und für die Ausfuhr keine Bedeutung 
haben. 
Gehen wir daher nun zu dem Ergebniß der 
angestellten Versuche zur Einführung neuer 
Kulturen über. 
Kokospalme. Obwohl diese Kultur gleich- 
falls zu den nen eingeführten zu rechnen ist, 
habe ich ihrer doch bereits eingangs Erwähnung 
gethau, da die Kokospalme schon lange im Ge- 
biet, wenn auch wenig angebaut wird. 
Baumwolle. Die hiermit angestellten Ver- 
suche haben bis dahin ein ganz befriedigendes 
Resultat ergeben. Die eingesandten Wollproben 
sind von der Bremer Baumwollbörse unter- 
sucht und wurden Upland bis 43 Pfennig 
per ½ Kilo, Sea Island bis 80 Pfennig 
per ½ Kilo taxirt, was bei den im letzten 
Jahre stark gefallenen Preisen auf brauchbare 
Qualität schließen läßt. 
Die bis dahin der Baumwolle anhaftenden 
Mängel lagen an schlechter Saat, zu kleinen 
Versuchsflächen und der primitiven Reinigung, 
indem die Wolle mit den Fingern von den 
Kernen gepflückt wurde. 
Ueber die letzten, Anfang Oktober mit der 
Saat eingesandten Proben steht das Ergebniß 
noch aus, ich hoffe, daß dieses ein noch 
günstigeres als obiges sein wird.“) 
Was die Ertragsfähigkeit anbetrifft, so 
kann ich darüber noch kein endgültiges Urtheil 
geben. Die bis jetzt gemachten Aupflanzungen 
dienten mehr dem Ausfinden der richtigen 
Pflanzzeit, des Bodens und der geeignetesten 
Sorte, als der Feststellung des Ertragsergeb- 
nisses. Eine Angabe über den Ertrag eines 
Hektars kann daher noch nicht gemacht werden, 
doch waren die Ernten genügend und derartig 
*) Vergl. D. Kol. Bl. 1891 S. 546. 
  
ermunternd, daß größere Strecken Landes zum 
Aubau der Baumwolle hergerichtet wurden. 
Auf dem Kaiserlichen Kommissariatsgrund= 
stück wurden am 9. November cr. 2½ ha 
Lateritboden mit Sea Island und Upland- 
Baumwollsaat bepflanzt. Die jungen Pflanzen 
erschienen nach drei Tagen. Einzelne Upland 
Stauden blühen jetzt bereits seit 14 Tagen. 
Die ganze Anpflanzung gedeiht gut, doch wäre 
Regen zur noch besseren Entwickelung der 
Stauden erwünscht. In Lome sind von der 
Kokosnußplantagengesellschaft 12 ha humus- 
reicher Sandboden zum Bepflanzen mit Baum- 
wolle hergerichtet, doch konnten hiervon wegen 
Mangel an Regen nur 3 ha am 7. Dezember 
bepflanzt werden. Die Saat ist gut auf- 
gegangen. Der Rest des hergerichteten Landes, 
wie weitere 28 ha, die jetzt geklärt werden, 
sollen in der folgenden großen Regenzeit — 
April bis Juli 1892 — zur Baumwollkultur 
herangezogen werden. 
Ein Baumwollgin zum Entkernen der 
Wolle ist von der Gesellschaft bei 
Platt Brothers & Co. — Limited — Hartford 
Works, Oldham, England, 
bestellt und wird, demunächst hier erwartet. 
Vom Pflanzer Oloff in Porto Seguro 
sind Ende November 4 ba mit Schlick und 
Humus gemischten Sandbodens mit Bauwolle 
bepflanzt, welche gleichfalls gut gedeiht. 
Anfänglich geplante größere Anpflanzungen, 
mußten wegen der außerordentlichen Trockenheit, 
welche von Ende Juli bis jetzt hier geherrscht 
hat, unterbleiben; doch werden dieselben, wie 
oben angeführt, in nächster Regenzeit gemacht. 
Kaffee. Die von den eingeborenen Ge- 
brüdern d'Almeida im vorigen Jahre angelegte 
Pflanzung gedeiht sehr gut, doch war auch 
hier, wie bei der Baumwolle, die außerordent- 
liche Trockenheit Schuld, daß nicht größere Ver- 
pflanzungen aus den Baumschulen ins Freie 
stattfinden konnten. 
4000 Kaffeebäunchen stehen in regelrechten 
Reihen im Schatten hoher Bananen ausgepflanzt. 
In den Baumschulen befinden sich gegen 
50 000 Pflanzen, von denen die meisten ½ m 
und darüber groß sind. Das üppige Gedeihen, 
welches aus den kräftigen Stämmchen und den 
großen dunkelgrünen Blättern ersichtlich ist, 
beweist, daß die Pflanzen mit Sorgfalt be- 
handelt werden. 
Von allen Seiten sind Bestellungen auf 
Pflanzen eingegangen, so daß die Pflanzen, 
welche die Almeidas in nächster Regenzeit nicht 
selbst verbrauchen, sehr schnell vergriffen sein 
werden. 
 
	        
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