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Mais — siehe ad 1,
Erdnüsse — do.
Bohnen,
Jams,
Kartoffeln, süße,
Taro — Colocasia,
Zwiebeln,
Ananas,
Bananen und Planten,
Melonenbäume — Carica Papaya,
Okra — Hibiscus esculentus,
Tomatoes,
Chilipfeffer,
Kohl= und Spinatgewächse,
Reis, Hirse und Zuckerrohr.
Auf diese Pflanzen näher einzugehen, halte
ich an dieser Stelle für minder wichtig, weil
sie wesentlich im Schutzgebiet zur Verwendung
gelangen und für die Ausfuhr keine Bedeutung
haben.
Gehen wir daher nun zu dem Ergebniß der
angestellten Versuche zur Einführung neuer
Kulturen über.
Kokospalme. Obwohl diese Kultur gleich-
falls zu den nen eingeführten zu rechnen ist,
habe ich ihrer doch bereits eingangs Erwähnung
gethau, da die Kokospalme schon lange im Ge-
biet, wenn auch wenig angebaut wird.
Baumwolle. Die hiermit angestellten Ver-
suche haben bis dahin ein ganz befriedigendes
Resultat ergeben. Die eingesandten Wollproben
sind von der Bremer Baumwollbörse unter-
sucht und wurden Upland bis 43 Pfennig
per ½ Kilo, Sea Island bis 80 Pfennig
per ½ Kilo taxirt, was bei den im letzten
Jahre stark gefallenen Preisen auf brauchbare
Qualität schließen läßt.
Die bis dahin der Baumwolle anhaftenden
Mängel lagen an schlechter Saat, zu kleinen
Versuchsflächen und der primitiven Reinigung,
indem die Wolle mit den Fingern von den
Kernen gepflückt wurde.
Ueber die letzten, Anfang Oktober mit der
Saat eingesandten Proben steht das Ergebniß
noch aus, ich hoffe, daß dieses ein noch
günstigeres als obiges sein wird.“)
Was die Ertragsfähigkeit anbetrifft, so
kann ich darüber noch kein endgültiges Urtheil
geben. Die bis jetzt gemachten Aupflanzungen
dienten mehr dem Ausfinden der richtigen
Pflanzzeit, des Bodens und der geeignetesten
Sorte, als der Feststellung des Ertragsergeb-
nisses. Eine Angabe über den Ertrag eines
Hektars kann daher noch nicht gemacht werden,
doch waren die Ernten genügend und derartig
*) Vergl. D. Kol. Bl. 1891 S. 546.
ermunternd, daß größere Strecken Landes zum
Aubau der Baumwolle hergerichtet wurden.
Auf dem Kaiserlichen Kommissariatsgrund=
stück wurden am 9. November cr. 2½ ha
Lateritboden mit Sea Island und Upland-
Baumwollsaat bepflanzt. Die jungen Pflanzen
erschienen nach drei Tagen. Einzelne Upland
Stauden blühen jetzt bereits seit 14 Tagen.
Die ganze Anpflanzung gedeiht gut, doch wäre
Regen zur noch besseren Entwickelung der
Stauden erwünscht. In Lome sind von der
Kokosnußplantagengesellschaft 12 ha humus-
reicher Sandboden zum Bepflanzen mit Baum-
wolle hergerichtet, doch konnten hiervon wegen
Mangel an Regen nur 3 ha am 7. Dezember
bepflanzt werden. Die Saat ist gut auf-
gegangen. Der Rest des hergerichteten Landes,
wie weitere 28 ha, die jetzt geklärt werden,
sollen in der folgenden großen Regenzeit —
April bis Juli 1892 — zur Baumwollkultur
herangezogen werden.
Ein Baumwollgin zum Entkernen der
Wolle ist von der Gesellschaft bei
Platt Brothers & Co. — Limited — Hartford
Works, Oldham, England,
bestellt und wird, demunächst hier erwartet.
Vom Pflanzer Oloff in Porto Seguro
sind Ende November 4 ba mit Schlick und
Humus gemischten Sandbodens mit Bauwolle
bepflanzt, welche gleichfalls gut gedeiht.
Anfänglich geplante größere Anpflanzungen,
mußten wegen der außerordentlichen Trockenheit,
welche von Ende Juli bis jetzt hier geherrscht
hat, unterbleiben; doch werden dieselben, wie
oben angeführt, in nächster Regenzeit gemacht.
Kaffee. Die von den eingeborenen Ge-
brüdern d'Almeida im vorigen Jahre angelegte
Pflanzung gedeiht sehr gut, doch war auch
hier, wie bei der Baumwolle, die außerordent-
liche Trockenheit Schuld, daß nicht größere Ver-
pflanzungen aus den Baumschulen ins Freie
stattfinden konnten.
4000 Kaffeebäunchen stehen in regelrechten
Reihen im Schatten hoher Bananen ausgepflanzt.
In den Baumschulen befinden sich gegen
50 000 Pflanzen, von denen die meisten ½ m
und darüber groß sind. Das üppige Gedeihen,
welches aus den kräftigen Stämmchen und den
großen dunkelgrünen Blättern ersichtlich ist,
beweist, daß die Pflanzen mit Sorgfalt be-
handelt werden.
Von allen Seiten sind Bestellungen auf
Pflanzen eingegangen, so daß die Pflanzen,
welche die Almeidas in nächster Regenzeit nicht
selbst verbrauchen, sehr schnell vergriffen sein
werden.