Full text: Deutsches Kolonialblatt. III. Jahrgang, 1892. (3)

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ebenfalls zweimal im Jahre, doch nur mit 
höchstens je zwei Lämmern. 
Bestand an Ziegen im Schutzgebiet 
etwa 30 000 Stück. 
Schweine sind in großer Anzahl vor- 
handen. Um ihre Fütterung kümmert sich 
Niemand, sie halten sich daher auch stets in 
der Nähe der Unrathhaufen auf, um dort sich 
ihre Nahrung zu suchen. 
Durch die Firma J. K. Victor wurden 
für den Eingeborenen d'Almeida zwei Säuen 
und ein Eber aus Deutschland importirt. 
Almeida hat diesen Schweinen ein Haus 
in der Nähe seiner Kaffeepflanzung gebaut und 
beabsichtigt dort eine Zucht im Großen zu 
betreiben. 
Als Futter sollen die reichlich vorhandenen 
Bananen der Kaffeepflanzung und Kassada 
verwandt werden. 
Bestand an Schweinen 
etwa 100 000 Stück. 
Truthühner werden von Olympio, Lome, 
Mensa, Porto Seguro, Kreppy, Klein-Popo 
und der Station Bismarcksburg gezüchtet. 
Perlhühner sind zwei Arten, eine hell- 
gefärbie kleine und eine dunkelgefärbte große 
Sorie, im ganzen Gebiet zu finden; sie kommen 
außerdem in den Savannen wild vor. 
Gewöhnliche Hühner sind allenthalben 
zu haben, und dienen als Hauptfleischnahrung 
für Europäer und Eingeborene. 
Enten werden zwar an der Küste und 
im Innern von den Eingebornen gezüchtet, 
doch ist ihre Anzahl eine beschränkte. 
Wilde Thiere. 
Der Elephant kommt vereinzelt vor im 
Gebirge, in den großen Savannen und den 
Urwäldern, welche in der Nähe der Flüsse 
stehen. 
Büffel giebt es zwei Sorten, eine häßliche 
schwarze, kurzbeinige mit Hörnern und eine grau- 
braune, gleichfalls kleine Sorte, ohne Hörner. 
Ihr Aufenthaltsort sind fumpfige Stellen 
und das bewaldete Gebirge. 
Von einem Biüffeljäger aus Jagble — 
3½ Stunden von der Küste — sind nach 
Aussage von Eingebornen 18 Bilffel erlegt 
worden; er ist dreimal vom Büffel angenommen 
und verwundet worden. 
Antilopen werden vier Sorten unter- 
schieden: 
1. eine kleine Zwergantilope, ca. 25 cm 
groß, von der Farbe unserer Rehe, 
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2. eine Sorte ca. 50 bis 60 cm groß, 
dunkelbraun, langhaarig, 
3. eine Sorte ca. 70 cm bis 1 m groß, 
ziegelroth mit weißen Flecken und Streifen, 
4. eine Sorte ca. 1 bis 1½ m groß, 
sog. Pferdeantilope, von braunrother Farbe. 
Die ad 3 genannte Antilope ist die am 
zahlreichsten vorkommende und von den Ein- 
geborenen am meisten erlegte. 
Wildschweine werden im Gebirge und 
den Urwäldern gefunden. 
Von den Raubthieren ist der Leopard 
zu erwähnen. Die Felle kommen zur Küste 
sehr oft zum Verkauf. 
An Katzen, von der Größe einer Eich- 
katze bis zu der eines ausgewachsenen Fuchses, 
giebt es eine Menge Sorten. 
Affen giebt es eine größere Anzahl von 
Arten. An der Küste kommt der sog. Hunds- 
affe und der Katzenmaki am zahlreichsten vor. 
Die Vogelwelt ist, vom kleinsten, bunt- 
gefiedertsten Kolibri bis zum Geier, in allen 
Farben und Größen zahlreich vertreten. 
Funde von mineralischen Schäten 
sind bisher nicht bekannt geworden. 
Eisenerz wird in geringen Mengen, 
zwischen Agu und Agotime, in Apaffu ga und 
Apaffu roi auf dem Gebirge gebrochen und in 
Oefen geschmolzen. Es dient zur Herstellung 
von Aexten, Hacken und Messern. 
Gold wird in den Bergen und Thälern 
auf der englischen Woltaseite gesunden und 
dient den Aschantis als Tauschmittel. 
Von der Expedition des TLieutenants Perrmann. 
Lieutenant Herrmann, welcher zum 
Stationschef von Bukoba bestimmt ist, ist mit 
seiner Expedition wohlbehalten in Mpapua ein- 
getroffen. Gemäß der ihm ertheilten Instruktion 
(S. 70 ff. des lauf. Jahrg.) ist derselbe be- 
strebt die von Emin Pascha und Dr. Stuhl- 
mann im Jahre 1890 aufgenommene, von 
Frhrn. Dr. v. Danckelman in 14 Blättern 
herausgegebene Aufnahme der Route Bagamoyo 
—Wictoria-Nyanza unter Beihülfe des Barons 
v. Fischer und des Herrn Rindermann sorg= 
fältig zu ergänzen. Die drei ersten Blätter der 
Aufnahme sind bereits, mit werthvollen Notizen 
versehen, an Freiherrn Dr. v. Danckelman 
wieder zurückgelangt. 
 
	        
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