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ebenfalls zweimal im Jahre, doch nur mit
höchstens je zwei Lämmern.
Bestand an Ziegen im Schutzgebiet
etwa 30 000 Stück.
Schweine sind in großer Anzahl vor-
handen. Um ihre Fütterung kümmert sich
Niemand, sie halten sich daher auch stets in
der Nähe der Unrathhaufen auf, um dort sich
ihre Nahrung zu suchen.
Durch die Firma J. K. Victor wurden
für den Eingeborenen d'Almeida zwei Säuen
und ein Eber aus Deutschland importirt.
Almeida hat diesen Schweinen ein Haus
in der Nähe seiner Kaffeepflanzung gebaut und
beabsichtigt dort eine Zucht im Großen zu
betreiben.
Als Futter sollen die reichlich vorhandenen
Bananen der Kaffeepflanzung und Kassada
verwandt werden.
Bestand an Schweinen
etwa 100 000 Stück.
Truthühner werden von Olympio, Lome,
Mensa, Porto Seguro, Kreppy, Klein-Popo
und der Station Bismarcksburg gezüchtet.
Perlhühner sind zwei Arten, eine hell-
gefärbie kleine und eine dunkelgefärbte große
Sorie, im ganzen Gebiet zu finden; sie kommen
außerdem in den Savannen wild vor.
Gewöhnliche Hühner sind allenthalben
zu haben, und dienen als Hauptfleischnahrung
für Europäer und Eingeborene.
Enten werden zwar an der Küste und
im Innern von den Eingebornen gezüchtet,
doch ist ihre Anzahl eine beschränkte.
Wilde Thiere.
Der Elephant kommt vereinzelt vor im
Gebirge, in den großen Savannen und den
Urwäldern, welche in der Nähe der Flüsse
stehen.
Büffel giebt es zwei Sorten, eine häßliche
schwarze, kurzbeinige mit Hörnern und eine grau-
braune, gleichfalls kleine Sorte, ohne Hörner.
Ihr Aufenthaltsort sind fumpfige Stellen
und das bewaldete Gebirge.
Von einem Biüffeljäger aus Jagble —
3½ Stunden von der Küste — sind nach
Aussage von Eingebornen 18 Bilffel erlegt
worden; er ist dreimal vom Büffel angenommen
und verwundet worden.
Antilopen werden vier Sorten unter-
schieden:
1. eine kleine Zwergantilope, ca. 25 cm
groß, von der Farbe unserer Rehe,
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2. eine Sorte ca. 50 bis 60 cm groß,
dunkelbraun, langhaarig,
3. eine Sorte ca. 70 cm bis 1 m groß,
ziegelroth mit weißen Flecken und Streifen,
4. eine Sorte ca. 1 bis 1½ m groß,
sog. Pferdeantilope, von braunrother Farbe.
Die ad 3 genannte Antilope ist die am
zahlreichsten vorkommende und von den Ein-
geborenen am meisten erlegte.
Wildschweine werden im Gebirge und
den Urwäldern gefunden.
Von den Raubthieren ist der Leopard
zu erwähnen. Die Felle kommen zur Küste
sehr oft zum Verkauf.
An Katzen, von der Größe einer Eich-
katze bis zu der eines ausgewachsenen Fuchses,
giebt es eine Menge Sorten.
Affen giebt es eine größere Anzahl von
Arten. An der Küste kommt der sog. Hunds-
affe und der Katzenmaki am zahlreichsten vor.
Die Vogelwelt ist, vom kleinsten, bunt-
gefiedertsten Kolibri bis zum Geier, in allen
Farben und Größen zahlreich vertreten.
Funde von mineralischen Schäten
sind bisher nicht bekannt geworden.
Eisenerz wird in geringen Mengen,
zwischen Agu und Agotime, in Apaffu ga und
Apaffu roi auf dem Gebirge gebrochen und in
Oefen geschmolzen. Es dient zur Herstellung
von Aexten, Hacken und Messern.
Gold wird in den Bergen und Thälern
auf der englischen Woltaseite gesunden und
dient den Aschantis als Tauschmittel.
Von der Expedition des TLieutenants Perrmann.
Lieutenant Herrmann, welcher zum
Stationschef von Bukoba bestimmt ist, ist mit
seiner Expedition wohlbehalten in Mpapua ein-
getroffen. Gemäß der ihm ertheilten Instruktion
(S. 70 ff. des lauf. Jahrg.) ist derselbe be-
strebt die von Emin Pascha und Dr. Stuhl-
mann im Jahre 1890 aufgenommene, von
Frhrn. Dr. v. Danckelman in 14 Blättern
herausgegebene Aufnahme der Route Bagamoyo
—Wictoria-Nyanza unter Beihülfe des Barons
v. Fischer und des Herrn Rindermann sorg=
fältig zu ergänzen. Die drei ersten Blätter der
Aufnahme sind bereits, mit werthvollen Notizen
versehen, an Freiherrn Dr. v. Danckelman
wieder zurückgelangt.