in Bukümbi, Sima, Magu, bei Muansa giebt
es spärlichen Wald, bei Massausa etwas Busch-
wald. Ein oder gar mehrere Dampfer werden
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die am Seeufer befindlichen Bestände sehr bald
verbraucht haben und durch die Vernichtung
der so wie so nur geringen Waldbestände steht
eine Klimaveränderung in schlechtem Sinne
(Regen!) zu befürchten. Hier in Bukoba hat
schon der Stationsbau Lücken in den einst
dichten Waldrand gerissen, die nur durch Ge-
strüpp ausgefüllt werden.
Ich glaube, daß nicht die Tiefenverhältnisse,
wohl aber der Holzmangel auf die Dauer
einem auf dem See sahrenden Dampfer be-
denklich werden müssen. Wie das Ostuser be-
schassen ist, enigeht meiner Kenntniß.
misstonsthätigkeit in den Deutschen Schutzgebielen.
2. Kamerun und Togo.
Die „Baseler Evangelische Missions-
gesellschaft“, welche im Jahre 1886 die
Gebäude und die Liegenschaften der Londoner
Baptistenmission übernommen hat, hat als Aus-
gungspunkt für ihre Thätigkeit auf deutschem
Gebiete Victoria in Kamerun für die am Juße
und auf den Abhängen des Gebirges ansässige
Bakwiribevölkerung genommen.
Zu ihren Stationen in Victoria gehören
noch Bwea und Bonjongo, in echt tropischer
Umgebung mit üppigster Vegetation, aber, wie
befürchtet wird, in nicht besonders günstiger
klimatischer Lage, am Kamermifluß Bethel,
außerdem noch Okoto, Hikory, Dochibari, Di-
bombari und im Gebiete des Aboflusses Man-
gamba.
der Osten und das Hinterland zum deutschen
Togogebict gehört. Ein besonders schwerer
Verlust hat diese Missionsgesellschaft in dem
Tode der beiden Missionare Knübli und
Längle, sowie in mancherlei Krankheiten
ihrer Arbeiter betroffen, während sonst aus
der Station im Pekithale mit ihrer segens-
reichen Entwickelung des dortigen Familien=
lebens besonders erireuliche Kunde einge-
troffen ist. Man deult im Augenblicke daran,
noch eine neue Station im deutschen Togo-
Sie alle sind in voller Arbeit, und
ein größerer Erfolg derselben wird in der
Zulunft nicht ausbleiben.
Außer der Baseler arbeitet noch die Zweig-
gemeinde der evangelischen „Amer ikanischen
presbyterianischen Missionsgesellschaft"
in Kamerun und zwar vor Allem von ihrer
Hauptstation Groß-Batanga und dicht am
Meere im südlichen Theile des Schutzgebictes.
Im deutschen Togo, östlich vom Volta-
fluß, breitet sich das Arbeitsfeld der bercits
seit 1847 hier thäligen evangelischen „Nord-
deutschen Missionsgesellschaft“ aus.
Dasselbe deckt sich im Wesentlichen mit dem
Gebiete des Ewevolkes an der Sllavenküste,
dessen südwestlicher Theil zu der englischen
Medi
Kolonie der Goldküste gerechnel wird, während! Pontecorvo n. 60. 1891.
Für das Feld der Kinder-
gebiete anzulegen.
deren sich
erziehung im dortigen Gebietc,
die Norddeutsche Mission so warm ange-
nommen hat, ist zu bemerken, daß in Keta-
vier evangelische Diakonissinnen mit dem Unter-
richt der dortigen Mädchen beschäftigt sind.
Außer diesen beiden evangelischen Missionen
ist im deutschen Togo noch in Klein-Popo die
Weßleyanische Mission thätig.
Von katholischen Missionen arbeiten
die Pallotiner seit längerer Zeit bereits mit
wachsendem Erfolg in Kamerun; neuerdings
hat aber auch die neuc apostolische Prä-
fektur für das deutsche Togoland einen
weiteren wichtigen Schritt für die Thätigkeit
der katholischen Missionen in den deutschen
Kolonien gethan, indem sic am 17. Juli d. J.
vom Missionshause St. Michacl in Steyl ihre
ersten katholischen Missionare aussandte. An
der Feierlichkeil der Weihe und Absendung der
ncuen katholischen Glaubensboten waren auch
der Erzbischof von Köln, sowie vom Central=
ausschusse des Afrikavereins die Herren Reichens-
perger, Pünder und Horten zugegen.
Ueber ein neues Mitlel gegen Malaria.
Professor Albertoni in Bologna hat in
einer neuerdings erschienenen Schrift) über
gute Heilersolge des salsauren Phenololls, eines
in der Schering'schen Apotheke hierselbst herge-
siellten Mittels, berichtel, welche dasselbe bei
ilalienischer Malaria erzielt hat. Stabsarzt
Dr. Kohlstock, welcher gleichfalls Versuche bei
tropischer und einheimischer Malaria angestellt
hat, äußert sich darüber wic folgt:
Ich habe vom 1. Juni d. J. an das ge-
nannte Mittel auf der III. medizinischen Klinik
*) Lu Fenocolln Nelle Fehri Malariche l'el
D’rolessor Pietro Albertoni, Estrato dalla Risormn-
ca. u. 3, Gennuio 1892, Napoli. Salitn
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