gelangt ist, belästigte den Händler, konnte indeß, weil
geftüchtet, nicht gefangen werden.
4. Auf Wunsch der auf der Mabel anwe-
senden Vertreter der Mioko-Agentur und der Hand-
lung Hernsheim & Co., welche meinten, große
Quantitäten der beträchtlichen, von der Kabotteron-
station entwendeten Handelswaaren befänden sich auf
Manni (Namamne), ließ ich einige Händler, Orts-
kundige und Träger durch den Polizeitrupp, unter
Führung des Stationsvorstehers Kolbe, auf die
Insel geleiten. Wie zu erwarten, fanden sich keinerlei
in Betracht kommende Waarenmengen vor, dagegen
sind etwa 30 Kanoes zerstört worden, und man
nimmt an, daß von den im Mangrovebusch sitzenden
Eingeborenen, welche einige Schüsse abgaben, fünf
verwundet worden sind; indeß konnte keiner derselben
gefunden werden.
Am Nachmittage wurden drei von dem Dampf-
kutter S. M. Schiff „Bussard“ abgefangene Kanoes
eingeliefert, welche, wie auch Sonstiges, den den
Händlern befreundeten Stämmen überlassen wurden.
Auf Wunsch der Kaufleute wurde die Expedition
gegen Manni am 7. d. Ms. in aller Frühe wieder-
holt, führte aber durchaus nicht zu dem von den
Ersteren vorausgesagten Erfolge; es konnten nur drei
im Bau begriffene Siedelungen und drei Kanoes
zerstört werden, während Eingeborene überhaupt
nicht ermittelt wurden.
Um Mittag wurde nach der Insel Kabotteron
aufgebrochen, um daselbst einen aus 12 Polizeisoldaten
und einem Polizeiunteroffizier bestehenden Trupp
nebst einer Gigg bis auf Weiteres zu stationiren,
wonach ich die Rückreise antrat.
Ueber den Erfolg der Expedition äußert sich
das von dem Landeshauptmann an den Komman-
danten des Schiffes gerichtete Schreiben, wie folgt:
Der Erfolg der Expedition ist weder auf der
Opuösgruppe und auf Sillepinn noch auf Kabotteron
und Manni ein durchschlagender gewesen, weil hierzu
nach den Anschauungen der Eingeborenen die Tödtung
einer, wenn auch nur geringen Zahl Feinde gehört.
Anderenfalls darf der Erfolg auch nicht unterschätßzt
werden. Nirgends haben die Eingeborenen sich uns
gewachsen erachtet, und der Verlust einer Flotte von
in diesen Gegenden hochwerthiger Kanoes wird es
ihnen auf lange hin unmöglich machen, Rachezüge zu
unternehmen. Jedenfalls ist geschehen, was unter
Aufbietung von in diesem Maße noch niemals ver-
einigt gewesenen Mitteln geschehen konnte, und der
Mindererfolg ist auf Verhältnisse der Schifffahrt und
des Landes zurückzuführen, welche von einer von
ausen her eingreifenden Expedition schwerlich jemals
besser werden überwunden werden.
Am 8. Mai war das Schiff „Bussard“ wieder
in Matupi und verblieb dort bis zum 12. Mai.
Am Morgen dieses Tages verließ das Schisf Matupi
und ankerte um 11 Uhr vormittags desselben Tages
auf der Rhede von Herbertshöh.
Da der Landeshauptmann keine weiteren Requi-
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sitionen für das Schiff hatte, wurde am nächsten
Tage dieses Schutzgebiet verlassen und die Reise
nach Jaluit angetreten.
II. Marshall-Inseln.
Bei leidlichem Wetter, jedoch wenig günstigen
Winden wurde die Reise in sechs Tagen ohne be-
sondere Zwischenfälle zurückgelegt und am 19. Mai
abends in der Lagune von Jaluik geankert.
Nach dem Pfingstfeste wurde die vom Reichs-
kommissar gestellte Requisition, — ihn zur Erledi-
gung von Amtsgeschäften nach mehreren Inseln des
Schußgebietes zu bringen —, in Angriff genommen
und nach Auffüllen der Kessel mit frischem Wasser
am 24. Mai die Fahrt nach Majeru angetreten.
Außer dem Reichskommissar war auf dessen An-
trag der Halbblut Alex Milne als Dolmetscher ein-
geschifft.
Als Lootse war der Regierungslootse Kapitän
Reiher angenommen.
Der Ausenthalt im Majern-Atoll währte bis
zum 28. Am 29. und 30. wurde in Arno-Atoll,
am 31. Mai und 1. Juni im Mille-Atoll verweilt.
Hierauf wurde die Rückreise nach Jaluit angetreten
und am 2. Juni morgens daselbst geankert.
Nachdem Kohlen= und Wasservorräthe ergänzt,
wurde am 6. morgens die Reise nach Apia ange-
treten. Dieselbe wurde bei schönem Wetter, aber
sehr ungünstigem Winde, der niemals eine Zuhillfe-
nahme der Segel gestattete, in acht Tagen ausgeführt.
Am 14. Juni mittags traf das Schiff in Apia ein,
und wurde in der dort üblichen Weise geankert.
von der Südspitze der Insel Hsabel
(Deutsche Lalomonsinseln).
Der frühere Kommissar des Schutgebiets der
Neu-Guinea-Kompagnie Regierungsrath Rose be-
richtet:
In dem von mir über eine im Mai 1892 aus-
geführte Rundreise erstattelen, in Nummer 4 des D. Kol.
Bl. dieses Jahres abgedruckten Bericht hatte ich er-
wähnt, daß ich im südlichsten Theil der Insel Mabel auf
eine Missionsniederlassung der englischen Hochkirche
gestoßen war. Da der dort angestellte Missionar
Welshman in nächster Zeit von einer längeren
Urlaubsreise zurückkehren sollte, ließ ich in seiner
Wohnung ein Schreiben zurück, in welchem ich ihn
von meiner Anwesenheit benachrichtigte und zugleich
ersuchte, mir einige Nachrichten über Land und Leute
seines uns noch gänzlich unbekannten Missionsdistrikts
zu senden. Dies Ersuchen ist nach seiner etwa zehn
Tage nach meiner Abfahrt erfolgten Ankunft ihm
behändigt worden, und ist seine Antwort jeßzt in
meine Hände gelangt.
Welshman schildert die Eingeborenen als gut-
artig und hebt besonders ihre Gastfreundschaft her-