Gelände östlich des Nosob von Gobabis nördlich bis
Hoa gusgeis südlich beschränkt bleiben. Das Land
im Westen des Nosob würde der Regierung zusallen.
3. Weiteres Vorgehen meinerseits.
Von hier beabsichtige ich gegen Simon Kooper,
den Häuptling von Golhas, vorzugehen, welcher nun-
mehr der einzige Häuptling des Namalandes ist, der
die deutsche Oberherrschaft noch nicht anerkannt. Ich
werde demselben ein Ultimatum stellen und Unter-
wersung oder Auswanderung verlangen. Der Häupt-
ling und sein Stamm siehen im Uebrigen in ähnlich
schlechtemn Nuf wie bisher Andries Lambert mit
seinem Stamm. Doch kann man ihm direkte Ver-
brechen, wie jenem, zur Zeit nicht nachweisen. Von
dort beabsichtige ich, mich nach Gibcon zu wenden,
wo nach den neuesten Nachrichten Mojor v. François
bereits eingetroffen sein und mich erwarten soll.
Soweit der Bericht des Landeshauptmanns.
Nach neueren, in der vorigen Nummer des
Kolonialblattes erwähnten Berichten hat das ge-
plante Zusammentreffen mit dem Major Leut-
wein inzwischen in Bethanien stattgesunden.
In Uebereinstimmung mit Letzterem hat Maijor
v. Frangois den Lieutenant v. Ziethen mit zwei
Unteroffizieren und 20 Mann in Bethanien stationirt
und außerdem
Angra Pequena mit 1 Feldwebel (gleichzeitig
Hasenmeister) und 3 Mann,
Gubub Aus mit 1 Unteroffizier und 5 Mann,
Keetmanshoop mit 1 Offizier, 2 Unteroffizieren
und 12 Mann,
Rietsontein mit 1 Unteroffizier und 6 Mann,
Warmbad -- 1 - : 1
Gibeon 1 - -12
Uhabis - 4 -
belegt, so daß in Summa 2 Offiziere, 9 Unteroffiziere
und 63 Mann verwandt wurden. Die Stationen
Angra Pequena, Gubub Aus sind dem Stationschef
in Bethanien, die Uebrigen dem in Keetmanshoop
unterstellt.
Witbooi hat sich mit den 80 bis 100 Streitern,
über welche er noch verfügt, nordwestlich von Gibeon
zurückgezogen und wird es bei der schwachen Anzahl
seiner Anhänger und dem Mangel an Munition
kaum zu einer Einschließung kommen lassen, eben-
sowenig zu einem ernsthaften Gefecht. Er wird
vielmehr bei Annäherung der Truppe unbemerkt seinen
Platz verlassen und Alles vermeiden, was dazu beitragen
könnte, seinen neuen Aufenthaltsort zu erkunden.
Seinen Aufenthalt wird Witbooi in dem an Schlupf-
winkeln reichen, schwer zugänglichen Gelände zwischen
Gaob und Tsaris wählen.
Das Rlima von Deutsch-Südweslafrika.
Von den klimatischen Verhältnissen des südlichen
Damaralandes entwirft Dr. Karl Dove in „Peter-
322
manns Mittheilungen“ (Maiheft 1894) ein allge-
meines Bild, dem Folgendes zu entnehmen ist.
Obwohl untergeordnete klimatische Unterschiede
in den verschiedenen Gegenden des in Rede stehenden
Gebietes, durch wechselnde Seehöhe, Nähe des Meeres,
Streichungsrichtung der Gebirge u. s. w. bedingt,
vielfach zu beobachten sind, so ist doch allen Landes-
theilen der große Gegensatz zwischen Tages= und
Nachtwärme sowie die im Innern überall außer-
ordentlich große Trockenheit der Luft gemeinsam.
Infolge dessen bieten nur die absolute Höhe der
Temperatur sowie die Niederschläge mit ihrem Wechsel
in Jahreszeit und Menge genügende Merkmale, um
danach verschiedene klimatische Bezirke zu unter-
scheiden.
Eine selbständige Stellung nimmt jedoch das
Küstengebiet ein, das mit seinen im Sommer und
Winter gleich häufigen Nebeln, seinen fast stets herr-
schenden südlichen Winden, seinem ewigen Wechsel
zwischen Nebel und halbklarer Luft in klimatischer
Hinsicht ebenso einförmig ist wie in landschaftlicher.
Die Morgennebel machen die Morgentemperatur, die
auch im Winter selten unter 7° C. herabgeht, zu
einer unangenehm kühl empfundenen. Wenn die in
den späten Vormittagsstunden mehr oder weniger
starl einsetzenden Südwestwinde die Nebel zerstreuen,
so wird die an sich durchaus mäßige Wärme der
Mittagsstunden doch als drückende Schwüle infolge
der hohen Luftfeuchtigkeit empfunden. Der große,
das ganze Jahr gleiche Feuchtigkeitsgehalt der Luft
bewirkt, daß alle Eisen= und Stahlgegenstände selbst
in den Zimmern ungemein schnell rosten und daß
selbst die Wellblechhäuser nach wenigen Jahren schon
äußerst schadhast werden. Wirkliche Regenfälle wie
im Sommer 1893 sind im Küstengebiet ungemein
selten.
Das terrassenförmig nach Otyimbingwe ausstei-
gende Land bildet auch in klimatischer Beziehung
ein Uebergangsland. In der Nähe der Küste,
in der „Namib“, sind die nächtlichen Nebel mit ihrer
unangenehmen feuchten Kühle noch häufig, dagegen
sind die Tagestemperaturen, besonders im Sommer,
höher. Mit der größeren Entfernung vom Meer
und der zunehmenden Scehöhe werden die Tempe-
raturunterschiede zwischen Tag und Nacht immer
größer und gehen selten unter 15° C. herab. Ende
August bereits kommen in Otyimbingwe, welches einer
der heißesten Orte des Damaralandes ist, Nachmittags-
temperaturen von 35° C. vor, während des nachts
auf im Freien befindlichen Wassergefäßen dünne Eis-
decken sich bilden. Die mittlere Sommertemperatur
ist so hoch, daß im Garten des Kommissariats die
dort befindlichen jungen Dattelpalmen reichlich Früchte
zur Reife bringen. Die Niederschläge in dem Ge-
biete sind sehr gering und unregelmäßig, so daß es
unmöglich ist, den einen oder anderen Monat mit
Bestimmtheit als Hauptregenmonat zu bezeichnen.
Die Regen treten fast ausschließlich unter Gewitter-
erscheinungen auf, sie sind meist starke aber kurze