Full text: Deutsches Kolonialblatt. V. Jahrgang, 1894. (5)

Sie richtet sich fast ausschließlich nach England 
und den Vereinigien Staaten. Kalkutta und Ran- 
goon sind die alleinigen Exporthäfen. 
Ausfuhr 1892/93. 
  
  
  
  
  
  
Werth 
Nach: Cwt. in Rupien 
England 7712 1 023 119 
Wngeika (Verein. St.) 1989 255 520 
Anderen Ländern 271 29 180 
Zusammen 9972 1 307 819 
. Werth 
Von: Cwt. in Kupien 
Kalkutta 3552 449 803 
Rangoon 6420 858 016 
Zusammen 9972 1 307 819 
  
  
7. Lack (Schellack, Lackfarbe). 
Der indische Lack ist kein vegetabilisches Produkt, 
sondern das Sekret der Lackschildlans (Coccus lacca), 
welche die Zweige gewisser Baumarten anbohrt und 
sich von den Säften derselben nährt. Die wichtigsten 
derselben sind: 
1. Der soeben erwähnte Kautschukbaum, 
2. Schleichberia trijuga, 
3. Butea frondrosa. 
Der von der Schleichheria gesammelte Lack ist 
die beste Handelssorle, genannt „Kufum“; etwas ge- 
ringer in Qualität steht der „Dhak palas“-Lack von 
der Butea. Der von Ficus elastica gesammelte 
bac gilt als die schlechteste Sorte und heißt „Pipal“= 
ack. 
Der beim Schmelzen des Körnerlacks als Neben- 
produkt gewonnene Farbstoff „lac dye“ hat durch 
den Anilinfarbenimport seine Bedeutung verloren, 
wie folgende den Export veranschaulichende Ziffern 
zeigen: 
  
  
----· . .Dutchici)s;i—tts: I- W erth 
Fünffährige Periode quantum Cwi.] in Nupien 
1879—84 6010 101 803 
1884—89 684 63 335 
Jahre Cwt. 
1889/90 329 8 677 
1890/91 . 163 5 018 
18911992 45 2 500 
1892/93 . 249 10 090 
  
  
Die Ausfuhr von Lack und Schellack ist dagegen 
im Wachsen begriffen. 
353 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Werthe in Nupien 
1888/89 1889/90 1890/91 
Stocklack 2 646 — 1788 
Körnerlack 788 7021142 2741856 888 
Schellackk 194 12 730 86655948 599, 
Gem. Sorten 17 271 11989 7 155 
Zusammen4002744 4 885 1287814 430 
Werthe in Rupien 
189192 1892/93 1893/94 
Stocklack 6937 47 871 1 031 
Körnerlacchk 3790141312 1112249 351 
Schellack= 6067 92446 438 517272 138 
Gem. Sorten 58 369 51.007 80 785 
Zusammen7 512 244 7 849 505/9 603 304 
England und die Vereinigten Staaten sind auch 
hier Hauptmärkte. So wurden von dem Schellack- 
export des letzten Jahres verschifft: 
Nach England 54 197 Ent, im Verthe von 4% 85 Nup. 
: Nordamerika 25 231 
Der Rest ging nah Frankreich ussse Ent und 
nach anderen (orientalischen) Ländern. 
8. Indisches Gummi Arabicum. 
Indien importirt Gummi Arabicum meist von 
Aden und Sansibar. Das im Lande gewonnene 
Gummi stammt von der Acacia Arabica, einem 
kleinen buschigen Baume mit dornigen Zweigen, der 
so ziemlich über ganz Indien verbreitct ist. 
Das indische Gummi ist von sehr geringer Güte 
und löst sich im Wasser nur unvollständig zu einem 
dunkelfarbigen Schleim auf. Dasselbe gelangt mit 
importirter Waare gemischt zur Ausfuhr. 
Unlon coloninle franenlse. 
Das seit einigen Jahren im französischen Publikum 
so stark erwachte Interesse für koloniale Unterneh- 
mungen bethätigt sich in mannigfachster Weise. Neben 
manchen laienhaften Arbeiten erscheinen auch werth- 
volle Sachen, die über die Grenzen Frankreichs hin- 
aus Beachtung verdienen. Es ist das besonders der 
Fall bei den Veröffentlichungen der Pariser „Union 
coloniale“, von denen jetzt bereits fünf vorliegen, 
während weitere in Bearbeitung sind. Die erste 
dieser Broschüren vom November 1893 enthält 
Rathschläge für Auswanderer. Eine zweite behandelt 
die Frage des Enregistrement in den französischen 
Kolonien, eine dritte schildert das Zollsystem der- 
selben und die handelspolitischen Maßnahmen des 
Mutterlandes ihnen gegenüber. Ebenso lehrreich ist 
Nummer 4, ein Handbuch der Tropenhygiene von 
Dr. Nicolas, welches seine Entstehung einem Preis- 
ausschreiben verdankt. Deutschland besitt jetzt auch
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.