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schwererer Strafen machen soll. Der Kommission wird
nicht nur das gesammte vorhandene Material aus den
Schutzgebieten, sondern auch die Gesetgebung der frem-
den Kolonien in Afrika zugänglich gemacht werden.
Es wurde ferner in die Berathung eines Antrages
des Herrn v. d. Heidt eingetreten, welcher Befür-
wortung einer Unterstützung des Weiterbaues der
Usambarabahn von Reichswegen durch den Kolonial=
rath bezweckt.
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Am Schlusse der Sibung wurden die Kommission
für die Regelung der Strafrechtspflege und der
ständige Ausschuß gewählt. In letteren wurden
gewählt Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht
von Mecklenburg-Schwerin, Staatsminister
v. Hofmann, Staatssekretär Herzog, und zu
VBertrelern Staatssekretär v. Jacobi und Ehren-
Domherr Hespers.
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Wachrichten aus den deukschen Schuhgebieken.
Deutsch-DHltafrika.
Besuch des Schutzgebietes durch Seine Boheit den
derzog Johann Albrecht von Mecklenburg. Schwerin.
zur Flora von Afrika-, das soeben erschienen ist,')
darthul, daß das Gebiet von Ulugurn an Ueppigkeit
der Vegetation und an Verwendbarkeit für Plau-
tagenbetrieb Usambara gleichkommt.
Seine Hoheit der Herzog Johann Albrecht "
von Mecklenburg-Schwerin ist mit Ihrer Hoheit
zum Besuche des Schutzgebietes am 3. April d. Is.
in Tauga eingetrossen und hat die Plantagen Lewa
und Derema besucht.
Pangani und Bagamoyo haben sich die Herrschaften
am 27. nach Dar-es-Saläm begeben. Von dort
sind sie am 30. nach dem Süden zum Besuche
Simba-Urangas, Kilwa Kivindjes, Kilwa Kisiwanis
und Lindis weitergereist. Die Heimreise ist über
Sansibar mit dem Reichspostdampfer „Reichstag“
ausgeführt worden.
Sammlungen Dr. Stublmanns in Ungurn.
Von Herrn Dr. F. Stuhlmann, welcher, ob-
gleich in erster Linie Zoologe, auf seinen Reisen im
tropischen Afrika auch die Pflanzenwelt aufmerlsam
beachtet und mit großem Eifer trotz der entgegen-
stehenden Schwierigkeiten schon auf der Emin Pascha-
Expedition eine umfangreiche, für Systematik und
Pflanzengeographie gleich wichtige, einige Tausend
Nummern umfassende Sammlung mitgebracht hat, ist
eine sehr reiche Sammlung, die er auf seiner Reise
nach Uluguru (in den Monaten September bis
Dezember 1894) zusammengebracht hat, dem König-
lichen botanischen Museum zu Verlin zur Bearbeitung
zugegangen. Diese Sammlung ist um so werthvoller,
als diesmal Herr Dr. Stuhlmann auch die
Standortsverhältnisse nach Möglichkeit notirt und in
einem knapp gehaltenen Itinerar eine Charakteristik
der Bodenverhältnisse und der Pflanzenphysiognomie
gegeben hat, so daß nach erfolgter Bestimmung der
Pflanzen eine zusammenfassende Darstellung der
Zusammensehung der Vegetation eines botanisch
bisher noch gänzlich unbekannten Gebietes gegeben
werden kann. Schon die abgerissenen Itinerarnotizen
Dr. Stuhlmanns zeigen, wie Herr Professor
Dr. Engler des Weiteren im X. Heft der „Beiträge
Nach lurzem Anfenthalte in
Ramerun.
Ueber die Stationen des Schutzgebietes Ramerun.
Ein vom 28. April datirter Bericht des stell-
vertretenden Gouverneurs v. Puttkamer spricht sich
über die Lage der vorgeschobenen Stationen, wie
folgt, aus:
1. Rio del Rey. Die Station ist sehr hübsch
aufgebaut und scheint in Anbetracht ihrer Lage mitten
in Mangrovesümpfen merkwürdig gesund zu sein.
Bei meiner Ankunft war hier ein ungehener großer,
gut und solid gebauter Wellblechschuppen — Preis
etwa 5000 Marl — gerade vollendet.
2. Ndobe oder Lobe habe ich vorläufig aus-
gehoben, da diese Station vollständig zwecklos ist
und nichts einbringt.
Busa ist neu hinzugekommen und zuuächst
als Militärstation besetzt mit einem Kommando —
2 Unteroffizieren und etwa 50 Mann. Politisch
untersteht die Station dem Bezirksamtmann von
Victoria.
4. In Edea, wo Herr v. Brauchitsch mi
gutem Erfolg wirthschaftet, hat sich nichts veränderl.
Der Bau eines neuen Wohnhauses und Schuppens
war durchaus nöthig und ist im Werk. Die Station
hat als Ausgangs= und Stützpunkt der Bakoko-Ex-
pedition neuerdings erhöhte Bedeutung gewonnen,
was sich mit Inangriffnahme der Sannaga-Er-
forschung noch steigern wird. Wenn der Sannaga und
Mbam von Mangambe an aufwärts sich als schiffbar
erweisen, so dürfte Edea in politischer und handels-
politischer Beziehung weitaus die wichtigste Station
des Schutzgebiets werden.
5. Ueber Yaunde, wo vorläufig nichts Neues,
darf ich Bericht bis nach Eingang weiterer Nach-
*) Leipzig 1895, Engelmann.