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Machrichten aus den deulschen Schuhgebieken.
Deutsch-Dlkafrika.
Perlfischerei.
Das Kaiserliche Gouvernement hat die Perl-
fischerei an der Küste südlich von Mikindani, vom
Misetekrick bis zum Kap Mwambo, an den Araber
Hamed bin Ali verpachtet.
Togv.
Ueber Ackerbau und biebz-ucht im Adelilande
berichtet der früher in Bismarckburg thätig gewesene
Landwirth Conradt Folgendes:
Von Feldfrüchten sind der Ndams (Dioscorca
sp.) und der Maniok (Aauibot utilissima), serner
Mais (Zen mays), Guineakorn, eine Hirseart und
die sehr ölhaltige und geröstet sehr angenehm
schmeckende Erdnuß (Arachis hypogaca) zu nennen.
Auch Gebirgsreis (Oryza sp.) wird stellenweise ge-
pflanzt, während ich Zuckerrohr nicht vorfand, obwohl
es an der englischen Goldküste vorkommen soll.
Ferner konnte ich vereinzelt Baumwolle und
Indigo, der zum Blaufärben ihrer Gewebe benutzt
wird, feststellen, während von Gewürzen besonders
der kleinschotige rothe Pfesfer vorkommt. Auch
eine kleine Zwiebel gedeiht dort sowie zwei Arten
Bohnen und eine kleine Erbse, serner noch eine
Kürbisart.
Von Früchten sind es besonders die zwei Arten
Bananen, die recht zahlreich vorkommen und sehr
wohlschmeckend sind, serner Ananas, Papaya, eine
lleine Citrone und schon vereinzelter die Oelpalme
(Elasis guinensis), die jedoch hier meistens zu
Speisesett und zum Palmwein benutßt wird. Als
Hauptausfuhrartikel dient aber der Kautschuk, der
getrocknete milchige Saft einer Schlingpflanze (Lau-
dolphia species), die hier in den zahlreichen Fluß-
wäldern noch viel vorkommt, doch wird es wohl
kaum viel mehr als zehn Jahre dauern, bis diese so
werthvolle Pflanze durch den stetigen Naubbau im
Adelilande fast ausgerottet sein wird.
Auf ihren Farmländereien machen die Adeli zu-
erst das Holz und Gras zu Beginn der Trockenzcit
herunter und breunen es ab, worauf sie dann das
Land mit ihren Hacken durcharbeiten und zu Beginn
der Regenzeit bepflanzen. Der Yams und der Maniok
wird in etwa 1 m nach allen Seiten abstehenden
Haufen, die einen Fuß hoch sind, gepflanzt, worauf
häufig noch einige Bohnen hineingesteckt werden, dann
wird das Land, wenn nöthig, rein gehackt. Die
Ernte findet meistens im August und September
statt, wo noch bei der Yamsernte besondere Feierlich-
keiten slattfinden. Es muß nämlich jeder Farmbesitzer
die ersten Yams seines Feldes dem Priester bringen,
der damit dem Fetisch opfert und dann erklärt, daß
die Ernte stattfinden kann, worauf erst geerntet
und gegessen werden darf, was unter Schießen,
Tanzen und Trinken meist einige Tage dauert.
Leider scheinen die Adeli den Werth des Düngers
nicht zu kennen, sondern benutzen ihn höchstens so,
daß sie aus einem Brei desselben rings um die ein-
zelnen Farmen einen Streifen gießen, was nach ihrer
Vorstellung die Antilopen, die den Farmen oft großen
Schaden zusügen, abhalten soll. Zur Reifczeit wacht
daun meistens ein Familienmitglied auf der Farm,
um sowohl vier= als auch zweibeinige Diebe abzu-
halten.
Auch Viehzucht wird bei ihnen getrieben, natür-
lich nur recht primitiv, doch würde man bei etwas
intensiverer Wirthschaft und Fütterung jährlich
Tausende von Rindern und anderem Vieh züchten
und exportiren können, wenn man die schon an und
für sich guten Vieharten noch mit Maniok, Mais und
dergleichen füttern würde, ebenso auch Anbauversuche
mit subtropischen zarten Futterkräutern machen würde.
Von Vieh haben die Adeli ein größeres und
kleineres Rind, ferner zwei Arten Schafe, Ziegen.
Auch das Pferd wird von Salaga und den Tschau-
tscholändern in einer größeren und kleineren Art ge-
halten. Auf der Station warf eine Stute ein ganz
schönes Füllen. Meistens haben die Pferde keinen
schönen Kopf, sind jedoch sehr dauerhaft, es giebt
jedoch auch recht schön gebaute Pferde. Schweine
werden in allen Ortschaften, theils sogar in Menge
gehalten und sind, obgleich ganz ohne Pflege, sehr
fruchtbar. Auch bei den Schafen und Ziegen trifft
das zu.
Nun giebt es noch eine Menge Hühner, seltener
Perlhühner und Enten; Tauben und Truthühner
gedeihen auch, wie ich es aus cigener Erfahrung
weiß, sehr gut. Ich hatte sogar augenfällige Beweise,
wie durch Pflege und Fütterung die einheimischen
Rassen verbessert werden. Durch Import einiger guter
Hühner würde man natürlich noch bessere und
schnellere Erfolge haben.
Endlich wäre noch eine ordinäre Sorte von
Hunden und auch eine Hauskaße zu erwähnen; mit
dem Import großer, guter Rassehunde sollte man
vorsichtig sein, da sic sehr viel Pflege bedürfen und
sehr leicht eingehen. Ich halte noch Dachshunde und
gewöhnliche, nicht zu kurzhaarige Haushunde für am
geeignetsten für die Tropen. Dachshunde vermehren
sich ganz gut und bleiben wachsam und munter.
Ueber die Thierwelt des Dinterlandes
berichtet derselbe Berichterstatter Folgendes:
An Affen giebt es etwa fünf bis sechs Arten,
darunter einen sehr großen Pavian, der selbst Menschen