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B. Arbeiter, die nach Angabe inländischer Be-
richterstatter im Jahre 1893 von Java, Bawean
und Bandiermasin in Singapore angekommen sind,
die sich aber nicht bei dem diesseitigen General-
konsulat anmelden, worunter auch diejenigen begriffen
sind, die vor dem „Protector ol Emigrants“ hier
Arbeitskontrakte eingingen:
Anzahl Inländer
Herkunftsort ,
1889i1890s1891k1899s1893
Japa. 16211880 16c2 1155 1762
.. 9981067100716881466
Bandjermasin 2793 20902 688 1740 2409
Zusammen . 5412 5039 3367 4535 5037
Ausweislich Tabelle A betrug die Anzahl nieder-
ländisch-indischer Eingeborener, welche während des
Jahres 1893 vor dem „Protector ol Emigrants"
Arbeitskontrakte eingingen, nur 722 gegen 1234 in
1892, 1839 in 1891, 4021 in 1890, was eine
Verminderung von 512 auf die bereits bedeutend
verminderte Zisser von 1892 ausmacht.
Von diesen 722, worunter 600 Javanen, 76
Bandjaresen, 45 Baweaner und 1 Buginese, kon-
trahirten 408 für die Residentschaft Ostküste von
Sumatra als Haus= und Scheunenbauer, Wege-
arbeiter, Holzfäller und gewöhnliche Arbeiler gegen
407 in 1892, 407 in 1891 und 1523 in 1890.
Dic größeren Tabaksgesellschaften in Ost-Sumatra,
welche durch ihre Verbindungen mit Agenten auf
Java mehr in der Lage sind, die Zufuhr tüchtiger
Arbeiter zu kontroliren, scheinen die Auswanderung
direkt aus Java mehr und mehr der Werbung von
Javanen in Singapore, welche in der Regel minder
gute Arbeiter sind, vorzuziehen.
Von den 408 für die Ostküste von Sumatra in
Singapore angenommenen niederländisch indischen
Kulis waren 363 Javanen, 24 Bandjaresen und
21 Baweaner.
Für Palembang kontrahirten hier 39 als Haus-
und Scheunenbauer, Wegearbeiter, Holzsäller und
gewöhnliche Arbeiter; für die Residentschaft Rionw
und zugehörige Gebiete (Indragiri) 45 gegen 4 in
1882 und 68 in 1891; für die Halbinsel Malalka
nur 40 (wovon 23 für Tiahor gegen 161 in 1892,
83 in 1891 und 25 in .
Die Anzahl der nerl Wss- Nordborneo kon-
trahirenden Kulis betrug 190 gegen 30 in 1892,
861 in 1891 und 2383 in 1890. Die noch immer
ansehnliche Sterbezisser unter den Kulis und der
Ablauf vieler Arbeitskontrakte ließen namentlich,
ungeachtet des Rückgangs der Tabakskultur, die
Frage nach Arbeitskräften in Vergleich mit dem
Jahre 1892 einigermaßen zunehmen.
Ferner geht aus Tabelle A hervor, daß die
Löhne für die Ostküste von Sumatra denen in 1891
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und 1892,
blieben sind.
Die Löhne für Palembang betrugen Doll. 7 bis
Doll. 8, während die für die Residentschaft Rionw’
und zugehörige Gebicte, besonders Indragiri, von
Doll. 5 in 1892 auf Doll. 8 in 1893 stiegen. Die
in 1893 für Indragiri angeworbenen Kulis waren
für die seit Kurzem dort eröffneten, unter europäischer
Verwaltung stehenden Tabaksunternehmungen be-
stimmt, während die im Jahre 1892 für die Resi-
dentschaft Riouw und zugehörigen Gebiete geworbenen
Kulis für chinesischen Eigenthümern gehörige Kokos-
nußpflanzungen in diesem Regierungsbezirk bestimmt
waren.
Für die Halbinsel Malakka belrugen die Löhne
zwischen Doll. 4,50 und Doll. 8 gegen Doll. 3 bis
Doll. 9 in 1892 und Doll. 4,50 bis Doll. 12 in
1891, für Britisch-Nordborneo, ebenso wie in 1892,
Doll. 8 gegen Doll. 8 bis Doll. 10 in 1891.
Tabelle B zeigt, daß die gesammte Einwan-
derung Eingeborener von Java, Bandjermasin und
Bawean während des Berichtsjahres 5637 betrug,
gegen 4583 in 1892, 3367 in 1891 und 5039 in
1890, oder eine Vermehrung von 1054 gegen 1892.
Wie in früheren Berichten gemeldet, stammen die
Angaben für die Aufmachung der Tabelle B von
inländischen Berichterstattern her, weshalb sie bezüg-
lich der Genanuigkeit der Zahlen nicht völlig zuver-
lässig sind, während der Mangel an Kontrole im
hiesigen Hasen über das Kommen und Gehen von
Passagieren es unmöglich macht, auf cine andere
Weise genauere Zahlen für diese Tabelle zu erhalten.
Während ausweislich Tabelle A die Gelegenheit,
Arbeitslontrakte zu schließen, hier #m Berichtsjahre
wieder geringer war, geht aus Tabelle B hervor,
daß die Anzahl niederländisch- indischer Einwanderer
seit 1892 mit 1054 oder reichlich 20 Prozent zu-
genommen hat.
Von einem Theile der Einwanderer aus Nieder-
ländisch-Jndien wurden keine Arbeilskontralte ge-
schlossen, sofern sie nämlich mit eigenen Mitteln oder
der Hülfe von Freunden und Blutsverwandten hier
Aussicht finden, sich als freie Arbeiter oder Handels-
leute in Singapore niederzulassen.
Andere, ebenso wenig hier kontrahirend, reisen aus
eigenen Mitteln, oder durch Werber unterstützt, nach
den umliegenden kleinen malayischen Staaten durch.
Von der Gesammtzahl der Einwanderer aus
Niederländisch-Indien kamen 2409 aus Bandjermasin
gegen 1740 in 1892, 688 in 1891 und 2092 in
1890; 1466 aus Bawean gegen 1688 in 1892,
1007 in 1891 und 1067 in 1890; 1762 aus
Java, gegen 1155 in 1892, 1672 in 1891, und
1880 in 1890.
Die Anzahl der Einwanderer aus Java war
daher 613 mehr als in 1892 und selbst größer als
in 1891.
Wie durch inländische Berichterstatter gemeldet
wird, findet noch stets eine heimliche Ausfuhr Ein-
nämlich Doll. 7 bis Doll. 8, gleich ge-