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aus den anliegenden Hecken, am längsten und mit
den größten Erfolgen gefeuert wurde, war kaum
80 m von dem Standpunkte der Kompagnie ent-
fernt. Gleich nach Beginn des Gefechts fiel der
Reiter Graeber, sowie der Bastardsoldat Flor
Smith, und erhielt Lieutenant Helm zwei Schüsse,
die ihn schwer verwundeten. Irr. Nichter, der
neben mir in der Schützenlinie lag und selbst zum
Gewehr gegriffen hatte, verband die Verwundeten
in der Schützenlinie im stärksten Feuer. Ich ließ
nun, nachdem die Seitengewehre aufgepflanzt waren,
den Kraal öffnen und ging in die Werft vor, wäh-
rend die Kompagnie von drei Seiten befeuert wurde.
In diesem Augenblick erschien Major Leutwein,
welcher die schwierige Lage der Kompagnie sah und
sie dadurch zu erleichtern strebte, indem er von dem
anderen Theile des Gefechtsfeldes zwei Geschütze
herbeiholte, welche nun, dicht hinter der Schützen-
linie, unter ihrem Führer, dem Premierlicutenant a. D.
Herrmann, die Werft heftig beschossen. Nachdem
das feindliche Feuer in der Front und in der rechten
Flanke allmählich zum Schweigen gebracht war
(mittlerweile hatten wir noch drei Verwundete:
Unteroffizier Kaschub, Gefreiter Lungershausen,
welch letzterer in der nächstfolgenden Nacht seinen
Wunden erlag, und Kriegsfreiwilliger Schroeder),
wendete ich mich gegen die linke Flanke, den vor-
erwähnten Wagen, aus dem immer noch Schüsse
fielen, und wollte diesen mit Sturm nehmen. Der
Herr Major ließ aber zuvor noch das Geschütz auf
diesen einige Granaten abgeben, ordnete dann Schnell-
feuer an, und ließ ich nun mit Marsch-Marsch,
Hurrahl die verdächtige Stelle nehmen.
Vom Feinde fanden wir in dem Kraale in der
nächsten Umgegend etwa 20 Todte, 4 Verwundete,
mehrere Weiber und Kinder fielen in unsere Hände,
ebenso das Vieh, die Wagen und einige Pferde.
Unsere Verwundungen waren alle sehr schwer
und schienen zum Theil von Explosionsgeschossen
herzurühren. «
Es fielen:
1. Gefreiter Graeber,
2 - Lungershausen
seinen Wunden erlegen),
3. Bastardsoldat Flor Smith.
Schwer verwundet:
1. Lieutenant Helm,
2. Unteroffizier Kaschub,
3. 4ichefreiwilliger Gefreiter Schroeder: Bein-
ruch.
2. (in der
Nacht
gez. v. Perbandt,
Premierlientenant und Kompagnieführer.
Anlage 3.
Otyombinde, den 9. Mai 1896,
4½ Uhr nachmittags
( Reitstunde östlich Kl. Okahandya).
Meldung.
Die Spuren der Flüchtlinge deuten darauf hin,
daß Kahimema nach Rietfontein weiter geflüchtet ist.
Weahrscheinlich haben ihm die hier sitzenden Hereros
Der Herr
Major schloß sich persönlich meiner Attacke an.
Hiermit war die ganze Werft in unseren Händen,
es wurde nur noch auf flüchtende Feinde im Vor-
terrain geschossen, dann die ganze Werft abgesucht
und die Kompagnic gesammelt. Es war dies gegen
8 Uhr morgens.
Die Mannschaft hat sich während des ganzen
Gefechts tapfer und kaltblütig benommen, besonders
will ich hervorheben außer den Unteroffizieren und
Leuten, die ich durch meine Vorschläge zu einer Aus-
zeichnung nennen werde, den Lieutenant v. Ziethen,
der fast während des ganzen Gefechts stehend in der
Schützenlinie seine Befehle gab, trotzdem auf uns
Offiziere am schärssten geseuert wurde, da wir uns
durch die blinkende Söbelscheide vor den Leuten
auszeichneten.
in unserer nächsten Nähe. Dem Major Leutwein
wurde aus dem mehrgenannten Wagen ein Pferd
unter dem Leibe erschossen; er war fast während
Alle Todten und Verwundceten fielen
des ganzen Kampfes bei der Batteric, bezw. dicht
hinter der Feuerlinie der Kompagnic zu Pferde ge-
blieben.
das Wasser verweigert. Sie sind daun aber selbst
wohl auf die Nachricht vom Gefecht bei Sturmseld
westlich abgezogen.
Wahrscheinlich ist ferner, daß nur noch ein
kleiner Anhang bei Kahimema ist, daß auch die Zahl
der Rinder, dic er vor seiner Flucht auf Rietfontein
abgeschoben hat, nicht sehr groß ist.
Ich glaube nicht, daß wir ihn selbst noch ein-
holen würden, namentlich da die Pferde sehr schwach
sind, bis Rietfontein aber soll es zweimal 24 Stunden
zu reiten sein.
Daher werde ich heute Nachmittag 5 Uhr nach
Sturmfeld aufbrechen.
In Sturmfeld werden die Pferde einige Zeit
Ruhe haben müssen, es würde aber sehr wünschens-
werth sein, wenn jetzt schon gegen Nikodemus auf-
geklärt würde.
Die Lage von Otyombinde und Klein-Okahandya
ist auf den Karten wohl um 50 km zu weit west-
lich angegeben, beide Plätze sind nordöstlich von
Sturmield, dieses aber nord-nord-westlich von Go-
abis.
Gedruckt in der Königl. Soibnchdruckerci von CE. S. Mittler & Sohn, Verlin 8W, Kochstraße 68—71. —