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Der Ausfuhrhandel mit frischen Früchten ist
noch im Beginnen. Es werden Anstrengungen ge-
macht, ihn erheblich zu erweitern, indem die Obst-
kultur gefördert wird und auf den Schiffen nach
Europa Eiskammern für die Aufnahme der Früchte
eingerichtet sind, doch sind auch trotzdem bereits einige
Sendungen im Jahre 1896 verdorben.
Wolle ist der einzige größere Stapelartikel für
die Ausfuhr von der Kapkolonie. Die Preise waren
zu Anfang des Jahres 1895 in London nur 3⅛
bis 3½ Pence für Wolle, die auf 35 PéCt. reine
Wolle geschätzt wurde, sie stiegen jedoch im Oktober
für Wolle dieser Art auf 4⅛ Pence. Später im
Jahre trat wieder ein Rückgang im Preise ein, da
Amerikas Bedarf gedeckt war. Die höchsten Preise
wurden im Oktober für gut sortirte Karoowolle ge-
zahlt, und zwar bis 5¼ Pence.
Die Weinernte hat im Jahre 1895 5384 129
Gallonen gegeben und wird für das Jahr 1896 auf
7½ bis 10 pCt. weniger geschätzt. Im März und
April 1895 wurde den Farmern für das Faß von
127 Gallonen 4 Pfd. Sterl. 10 Schill. gezahlt. Der
Preis stieg zu Ende des Jahres auf 10 Pfd. Sterl.
für das Faß.
An den bedeutenderen Kap-Ausfuhrartikeln für
1895 ist Deutschland in folgender Weise betheiligt:
Werth:
Wolle: Ballen Pfund Pfd. Sterl.
Auf dem Thiere gewaschen 118 30 982 11
Geschoren und gewaschen 290 54 816 2451
Ungereinigle 1683 638 629 12964
Stück
Straußfeden — 799 1220
Felle von Zieggen 354 1627 54
Felle von Schafen . 68704 34 588 550
Häute, Kuh= und Ochsen- 1371 38 487 849
Vlumen, Gräser, getrocknet. — 118 765 6548
4 Gallonen
Wen — 28182 6587
Die Ausfuhr nach Deutschland hat im abgelau-
senen Jahre wiederum eine Verminderung erfahren.
Es wurden ausgeführt nach Deutschland:
1893 1894 1895
Werth: Pfund Sterling
108 434 66 193 55 459
Geldmarkt.
Die Banken diskontirten drei bis vier Monats-
papiere mit 6 pCt. auf das Jahr und zahlten für
Gelder, die auf 12 Monate deponirt wurden, 3 bis
3½ pCt. Sichttratten auf London schwankten von
½ pCt. Diskonto bis auf ½ pCt. Prämie.
Schiffsverkehr.
Die Gesammtzahl der Schiffe, die die verschie-
denen Häfen der Kapkolonie anliefen, betrug im
Jahre 1894 2111 von 4618 610 Reg.-Tonnen, und
waren davon 1854 britische und 257 Schiffe anderer
Nationen. Die Zahl der Dampfschiffe betrug 1638
und die der Segelschiffe 473. Für das Jahr 1895
war der Schiffsverkehr folgender: In alle Häfen
klarirten ein 2118 Schiffe von 5 116 508 Reg.=
Tonnen, nämlich 1859 britische und 259 Schiffe
anderer Nationen, oder 1673 Dampfschiffe und
445 Segelschiffe.
Spanische Besitzungen im Golf von Guinea.
Der in der „Gaceta di Madrid“ vom 22. Sep-
tember d. Is. veröffentlichte Voranschlag des Etats
der spanischen Kolonien in Westafrika (Fernando Po
und Elobey) sieht Einnahmen im Betrage von
262742 Pesos 13 Centavos und Ausgaben im
Betrage von 255 943 Pesos 47 Centavos vor. Der
größte Theil der Ausgaben, nämlich 141 609 Pesos
34 Centavos sind für Marinezwecke, 39 925 Pesos
für Missionen und Schulen, 38 429 Pesos 50 Cen-
tavos für den Verwaltungsdienst bestimmt. An
eigenen Einnahmen weisen die fraglichen Kolonien
nur 16 919 Pesos 40 Centavos aus Steuern, Stem-
peln und dergleichen auf. Den Rest decken Mutter-
land und die Philippinen. Das erstere zahlt für
Zwecke dieser Besitzungen 175 000 Pesos, das heißt
44 000 Pesos mehr als im Vorjahre. Die Philip-
pinen werden wieder mit 70 822 Pesos 73 Centavos
für die Kosten Westafrikas herangezogen. Unter den
Ausgaben befindet sich auch eine Summe von 1000
Pesos, welche an die geographische und die handels-
geographische Gesellschaft von Madrid gezahlt werden,
eine von 7000 Pesos zur Förderung der Einwan-
derung sowie eine von 1230 Pesos für eine Hülfe-
leistung, welche ein Woermannschiff dem Kreuzer
„Isabel II.“ im März 1892 an der afrikanischen
Küste gewährt hat.
Verschiedene Miltheilungen.
vorlesungen am Orientalischen Seminar in Berlin.
Am Orientalischen Seminar zu Berlin finden
während des Wintersemesters folgende Vorlesungen
von kolonialpolitischem Interesse statt:
Guzerati. 1. Dienstags, Donnerstags, 6—7 Uhr,
Herr Vacha.
2. Praktische Uebungen im Guzerati: Montags,
Mittwochs, Freitags, 6—7 Uhr, Herr Vacha.
Neuarabisch mit besonderer Berücksichtigung des
Dialekts von Syrien.
1. Zweiter Kursus: täglich 8—9 Uhr, Herr
Prof. Dr. Hartmann.
Anfänger-Kursus: täglich außer Mittwochs,
9—10 Uhr, Herr Prof. Dr. Hartmann.
Uebungen der Selekta im Erklären und Ab-
fassen von öffentlichen und privaten Urkunden
in Neuarabischer Sprache: Mittwochs, 10
bis 11 Uhr, Herr Prof. Dr. Hartmann.
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4. Geographie und moderne Geschichte Syriens:
Mittwochs, 9— 10 Uhr, Herr Prof. Dr.
Hartmann.