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zerstören von einem verborgenen Eingange aus das
ganze Innere von lebenden und gefällten Bäumen,
Holzwänden, Möbeln, Büchern 2c. Nur eine dünne
Schale wird ohne Anzeichen der Minirarbeit stehen
gelassen, und der Einbruch tritt unerwartet ein.
Der beste Schutz von Bauhölzern gegen Ter-
miten besteht in einer luftigen und lichtzulassenden
Anordnung, z. B. Aufstellung kleiner Holzhäuser auf
einzelnen Steinpseilern, vielleicht noch mit einer
Zwischenlage von überstehendem Metallblech. An-
striche haben nichts gefruchtet, da doch wohl stets
einzelne Punkte frei bleiben oder abgerieben werden,
von wo aus die organisirten Arbeitermassen ihr
Werk beginnen. Auch Karbolineum hat sich in
Nordaustralien, einer sehr gefährdeten Gegend,
nicht bewährt.
Von Versuchen mit geeigneten Holzarten, dic mit
Steinkohlenkreosot gut durchtränkt sind und auch im
Termitengebicte ähnlich gut wie im Seewasser
thierischen Angriffen widerstehen mögen, ist mir
nichts bekannt geworden.
Termitensichere Baumarten.
Der Terpentinbaum, Syncarpia laurifolia, von
Ostaustralien soll den Angriffen der weißen Ameisen
nicht ausgesetzt sein, während Nothmahagoni, Euca--
Uptus resinilera, nur zeitweilig verschont wird, so-
lange nämlich die klugen Termiten bessere Speise
haben. Dies legt das Gelingen von Versuchen mit
sogenannten Fangpflanzen nahe.
In Nordaustralien ist die Cypressenkieser und
auch ein örtliches Ironbark, nicht die berühmte
Encalyptusart gleichen Namens, termitensicher; letz-
teres ist aber kein gutes Bauholz, nur zu Zäunen
verwendbar. Aehnliches gilt von Encalyptus
corymbosa, Blutholz, welches auch in der Erde
längere Zeit den Termiten widersteht.
Jarrah, Eucalyptus marginata, die wichtigste
Holzart Westaustrauliens, ist nach Freiherrn Ferdinand
v. Müller in Melbourne sicher vor den Angriffen
der Chelura, des Teredo und der Termiten. In
seiner Heimath hat sich Jarrah als Vahnschwellen
gegen Termiten bewährt, nicht aber in Nordaustra-
lien bei Port Darwin. Dies mag auf zweierlei
Weise sich erklären lassen. Entweder kann eine
Verwechselung mit dem Karri benachbarter Forsten
stattgefunden haben, oder das sehr trockene Klima
Nordaustraliens zieht einen den Termiten schädlichen
Safttheil schneller aus. Die Luftfeuchtigkeit nimmt
nämlich in Westaustralien, dessen Angaben bloß zu
erlangen waren, stark von Süden nach Norden ab.
Sie beträgt durchschnittlich in
Albany 70 PCt.,
Fremantle 63 pCt.,
Cornarvon 44 PCt.,
Wyndham 35 PCt.
Eine Abnahme der Widerstandsfähigkeit einer
Holzart mag infolge der Verdunstung eines flüchtigen
Oeles, das die Termiten vom frischen Holze abhält,
häufig eintreten. Beim kalifornischen Reedwood,
Sequoia sempervirens, kann man z. B. einen
solchen Vorgang annehmen. Die Termiten zeigen
sich in seinen Baumstümpfen erst nach 20 Jahren.
Das Rothholz wird jeßtzt stark nach Australien
ausgeführt und scheint neben seinen anderen guten
Eigenschaften auch den Ruf zu verdienen, viele Jahre
vor der Zerstörung durch Termiten sicher zu sein —
wenn die australischen nicht schlimmer als die kali-
fornischen weißen Ameisen sind.
Die Kiefern von Oregon, die ebenfalls stark über
den Stillen Ocean verschifft werden, sind nicht
termitensicher. Da man sie wegen dieses vermeint-
lichen Vorzuges nach einer deutschen Kolonie beziehen
wollte, sei der Mangel desselben neben ihrer sonstigen
Güte hier besonders betont.
Billian, ein Eisenholz von Nordborneo, hat sich
ziemlich widerstandsfähig gegen Termiten gezeigt.
Ferner auch Kajoe Bessi. Errthroylon.
Auf Java ist noch das Tattiholz, einc Art Teak-
eiche, ausschließlich zu Bahnschwellen benuhzt und
wird nicht von Termiten zerstört.
Der rothe Gumbaum Südanstraliens, Euca-
Iptus rostrata, hat nach F. v. Müller die
nächste Stelle hinter Jarrah, während das feste und
harte Ironbark den Schädlingen nicht besonders gur
widersteht.
Betreffs Nordaustraliens sagt Wm. James, daß
nur die Cypressenkiefer ein gutes Bauholz ist, welches
zugleich den Teredonen und Termiten widersteht,
obwohl letztere den Splint wegfressen. Cypreßpine,
deren botanischen Namen ich nicht feststellen konnte,
ist in Neufüdwales 30 Jahre lang unversehrt ge-
blieben, nur das Sastholz ist angegriffen worden.
Von den vier Spielarten empfiehlt de Coque aber
nur die weiße, rothe und gelbe Cypressenkiefer.
In Deutschostafrika sind die Mangroven am
Rufijiflusse termitensicher befunden worden.
Teredosichere Baumarten.
Eine große Klasse der Tropenbäume ist voll-
ständig sicher vor den Angriffen der Teredonen und
Limnorien: es sind dies die Palmen.
Auf Cuba wird die schöne Kömgspalme zu Sce-
bauten verwendet, und die Kokospalme ist ihr wegen
größerer Festigkeit noch vorzuziehen. Letztere wächst
auch in mehreren deutschen Kolonien.
In Vera Cruz sah ich alte Landebrücken auf
Palmenpfählen erbant, konnte aber deren Art nicht
erfahren. Auch in den südlichen Vereinsstaaten, be-
sonders in Florida, wächst eine teredosichere Palme,
die Kohlpalme, Sabal palmetto, einfach Palmetto
genannt. Ihre Stämme werden, weil ihre Festigkeit
gering ist, meistens zu Steinkisten in den südlichen
Häfen verwendet.
Das Palmenholz wird aus einem Bündel von
etwa ½ mm dicken Holzfasern in einer weichen
Masse gebildet. Man fertigt Palmenbürsten, indem
man aus 5 cim dicken Scheiben des Stammes die