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findet sich felsiger Untergrund. Daß z. B. der
Kakao selbst in sehr steinigem Boden ausgezeichnet
gedeiht, kann man überall bei Victoria, besonders
auch in der Versuchsplantage beobachten. Kleine,
gar zu steinige Partien werden wohl hier und dort
vorläufig unbearbeitet bleiben müssen, aber in solchen
Waldparzellen lassen sich gut und mühelos Kautschuk-
lianen kultiviren, welche im Laufe der Jahre auch
ihre Erträge liefern.
Das Gelände ist bergig, mit Ausnahme des im
unteren Flußlaufe ziemlich breiten Thales des
Limbeflusses, welches sich nach Bota hin öffnet. Das
Thal wird eingeschlossen von den Bergen von Di-
banda (etwa 450 m), Boniadikombo (etwa 300 w),
Busumbu (etwa 350 m), Boana (etwa 450 bis
500 m) und Bongalla (etwa 350 m), von welchen
alle die Quellflüsse des Limbe entspringen. Das
Gebiet der westafrikanischen Pflanzungsgesellschaft
umfaßt also in seinem östlichen Theile das ganze
Flußgebiet des Limbe, und die Wasserverhältnisse
sind hier vorzügliche zu nennen; in dem westlichen
Theile finden sich nur Quellen in unmittelbarer
Nähe des Strandes, welche aber sehr reichliches und
gutes, bisweilen überraschend kühles Trinkwasser
liefern. Aus einer solchen Quelle versorgt das Dorf
Bota sich mit Wasser; die beste dieser Art liegt aber
an der Grenze zwischen Ngeme und Mokundange
nahe dem schon erwähnten Landungsplatze. Die
Nordgrenze des Gebietes schneidet noch einen größeren
und drei kleinere Wasserläufe, aus denen die Dörfer
Boana, Bonjaba, Bongalla, Bonjongo und Mapanja
ihren Wasserbedarf schöpfen, und welche alle außerhalb
des Gebietes ihren Ursprung nehmen.
Das ganze Gebiet ist mit Buschwald und Ur-
wald bestanden, in welchen hier und dort die Farmen
der Eingeborenen eingestreut liegen, welche Plan-
tanen, Koko, Mams und Kakao enthalten. Der öst-
liche Theil ist vorwiegend Urwald, der westliche
Buschwald. Nutzhölzer sind besonders in ersterem
vorhanden, und die Anlage einer Sägemühle dürfte
sich bei der reichlich vorhandenen Wasserkraft leicht
rentiren. Die Bambu= oder Raphiopalme findet
sich hier und dort im Geblete angepflanzt oder
wildwachsend. Sie liefert gutes Material zu Arbeiter-
häusern. In größter Menge ist die Oelpalme vor-
handen. Als die geringste Ziffer muß man 9 Oel-
palmen auf den Hektar rechnen, das macht im ganzen
Gebiete 36 000 Bäume, welche in einem Jahre gut
140 000 Fruchtbündel tragen, aus denen mindestens
30 Tonnen Palmöl bereitet werden können, abge-
sehen von dem Ertrag, den die Palmkerne liefern.
Beachtenswerth ist die ziemlich große Anzahl
von Plantanen-, Koko= und auch Kakaofarmen in
dem Gebiet. Die Eingeborenen machen ihre Farmen
hier und dort zerstreut, oft in großer Entfernung
von den Dörfern. Natürlich werden sie in dem
Besitze aller dieser Farmen nicht bleiben können,
sondern sie werden dieselben gegen eine Entschädi-
gung abgeben müssen und werden, wie schon erwähnt,
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auf einen bestimmten Dorfbezirk beschränlt werden.
Dieses hat den großen Vortheil, daß die Ernährung
der Arbeiter bedeutend vereinfacht wird, denn die
Bakwilis und Balis mögen den Reis nicht als
Hauptnahrung, sondern ziehen Bananen und Koko
vor. Daß es ferner vortheilhaft ist, wenn man
schon Kakaopflanzungen in einem Gebiete vorfindet,
welches man mit Kakao bepflanzen will, liegt auf
der Hand.
Das Klima ist ein echtes Tropenklima mit einer
jährlichen Regenmenge von etwa 4700 mm. Ueber-
mäßig hoch wird die Temperatur nie; das Maximum
betrug bei den von mir angestellten jahrelangen
Beobachtungen nur 34° C. Sie sinkt aber auch nie
unter 19° C. Fär die tropische Agrikultur müssen
diese Zahlen als außerordentlich günstig bezeichnet
werden.
Die eigentlichen Trockenmonate sind Dezember
und Januar, aber auch diese sind selten ohne Regen.
Der Februar bringt in der Regel eine kurze Tor-
nadoperiode von etwa einer Woche. Im März
mehren sich die Tornados. April ist der eigentliche
Tornadomonat. Im Mai folgt in der Regel eine
kleine Trockenperiode von zwei Wochen, welche dem
Pflanzer von großem Nutzen sein kann, wenn er
damit zu rechnen versteht. Im Juni beginnen die
schweren Regengüsse ohne Gewitter, aber es regnet
anfangs meist nur bei Nacht. Der Juli ist ein
schwerer Regenmonat mit oft mehr als 1000 mm
Regen. August und September geben ihm wenig
nach. Im Oktober lassen die Regen nach und Ge-
witter treten ein. Der November schließt die
Regenzeit mit Tornados.
Was nun die Frage derjenigen Kulturpflanzen
anbetrifft, welche in dem Gebiete zu kultiviren wären,
so kann die Wahl nur auf den Kakao fallen. Die
Bedingungen für das Gedeihen des Kakaos sind die
denkbar günstigsten, und bei der verhältnißmäßig
leichten Kultur desselben, der einfachen Ernte und
ihrer fast ebenso einfachen Zubereitung, muß der
Kakao als die ertragreichste tropische Kulturpflanze
bezeichnet werden. Wenn trotzdem im ganzen Tropen-
gürtel verhältnißmäßig wenig Kakao gebaut wird,
so ist das eben ein Zeichen, daß alle erforderlichen
Bedingungen nur in wenig ausgedehnten Bezirken
gegeben sind, und um so mehr sollte man daher im
Kamerungebiet die Kakaokultur im ausgedehntesten
Maßstabe betreiben.
Für die höheren Lagen könnte arabischer Kaffee
versucht werden, besonders an steilen, sehr steinigen
Abhängen. Der Kaffe liefert in niederen Lagen ein
Produkt von zwar ganz ausgezeichnetem Aroma und
Geschmack, aber von minderwerthigem Aussehen.
Das haben die in der Versuchsplantage in Victorla
in den letzten drei Jahren gemachten Ernten be-
wiesen. Der Liberiakaffee liefert zwar ein in jeder
Beziehung ausgezeichnetes Produkt, wird aber zu
sehr von Krankheiten befallen, so daß seine Kultur
nicht anzuempfehlen ist. Vanille, Muskatnuß, Ge-