Full text: Deutsches Kolonialblatt. VIII. Jahrgang, 1897. (8)

Getreide einschließlich der Kosten für Vahnfracht und 
Zoll auf etwa 30 sh., die einmaligen Ausgaben für 
Einrichtung des Maulthiertransports auf etwa 
5900 Pfd. Sterl., die monatlichen Unterhaltungskosten 
auf etwa 625 Pfd. Sterl. geschätzt. 
Um dem durch die Seuche bedingten Mangel an 
Transportmitteln etwas abzuhelfen und gleichzeitig 
den aller Unterhaltungsmittel beraubten Eingeborenen 
Arbeitsgelegenheit zu verschaffen, wird es in den 
Berichten als besonders dringlich bezeichnet, daß die 
Fortführung des von der British Sonth Africa 
Company unternommenen Bahnbaues mit allen 
Kräften betrieben und mit den Häuptlingen über 
Stellung eingeborener Arbeiter Uebereinkommen ge- 
trossen würden. 
Die Korrespondenz umfaßt die Zeit vom 11. März 
bis 8. Juli. 
Dandel der Filükolonie im Jahre 1895. 
Nach dem dem Colonial Secretary erslatteten 
Handelsbericht betrug der Werth der in der Fiji- 
kolonie ein= und ausgeführten Waaren 
im Jahre Import Export 
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl. 
18992 253 586 434 791 
1893 276 398 355 632 
18994 285 981 581 652 
1895 241 759 332 209. 
Der Gesammtwerth der Ein= und Ausfuhr war 
im Jahre 1895 um 293 665 Pfd. Sterl. geringer 
als in dem allerdings sehr günstigen Jahre 1894. 
Der Handel mit den Australischen Kolonien (New 
South Wales, Victoria, New Zealand) ist auf 
479 327 Pfd. Sterl. bewerthet, 83 ½ pCt. des ge- 
sammten Handelswerthes. 
Von den im Betrage von 241 759 Pfd. Sterl. 
eingeführten Gütern war annähernd ein Drittel 
zollfrei. Als Haupteinfuhrartikel werden aufgeführt: 
Dünger, Maschinen, Fleisch, Vieh, Kohlen, Drogerien 
und Reis, von denen im Jahre 1895 nur der 
lehtere eine steigende Einfuhr erfahren hat. 
Der Aussuhrhandel zeigt das Bestreben, sich im 
Wesentlichen auf die bisherigen Hauptausfuhrartikel 
Zucker, Früchte und Kopra zu konzentriren. Von 
dem 317 851 Pfd. Sterl. betragenden Gesammt- 
werth der ausgeführten Landesprodukte entfallen auf 
den Zuckerexport 238 889 Pfd. Sterl., auf ausge- 
führte Früchte 20 987 Pfd. Sterl, und auf Kopra 
79 726 Pfd. Sterl., so daß für andere Produkte nur 
8249 Pfd. Steil. übrig bleiben. An Zucker wurde 
exportirt im Jahre 1892 für 302 133 Pfd. Sterl., 
1893 für 246 231 Pfd. Sterl, 1894 für 436 245 
Pfd. Sterl. und 1895 für 208 889 Pfd. Sterl. 
Trotz ungünstiger Lage des Zuckermarktes infolge 
der Konkurrenz des Rübenzuckers werden immer noch 
weitere Flächen mit Rohrzucker bebaut. Der Früchle- 
export erreichte 1892 die größte Höhe, ging 1893 
beinahe auf die Hälfte zurück, stieg dann 189.41 und 
177 
  
siel 1895 wieder. Von grünen Früchten wurden vor 
Allem Bananch und Ananas versandt. Die Menge 
des exportirten Kopras überstieg mit 10909 t im 
Werthe von 94 084 Pfd. Sterl., den Durchschnitt 
der letzten 4 Jahre. Außer diesen Artikeln wurden 
noch in geringeren Mengen exportirt: Kokosnüsse, 
Peanüsse, Wolle, Baumwolle. 
Mais wurde infolge des großen Bedarfs im 
Lande selbst während des Jahres 1895 nicht aus- 
geführt. Die Tabakausfuhr hofft man durch An- 
pflanzung seinerer Tabakarten heben zu können. Das 
Gleiche erwartet man von der Kaffee= und Reis- 
ausfuhr. 
Während des Jahres 1895 besuchten 121 Han- 
delsdampfer mit einem Tonnengehalt von 108 006 
und 21 Segelschiffe mit 10527 Tonnengehalt die 
beiden Einfuhrhäfen der Kolonie. Unter diesen 
Schissen waren 127 englische, 4 amerikanische, 
11 norwegische, dagegen kein deutsches. 
  
Perschiedene Wilkheilungen. 
Vorlesungen am Leminar für orientalische Sprachen. 
Im Sommersemester 1897 werden im Seminar 
für orientalische Sprachen folgende Vorlesungen von 
kolonialpolitischem Interesse stattfinden: 
Theorie der geographischen Orksbestimmungen, ver- 
bunden mit praktischen Uebungen, Anleitung zum 
Anstellen meteorologischer Beobachtungen: Dienstags, 
Freitags, 12—1 Uhr, Herr Prof. Dr. Güßfeldt. 
Ueber Tropenhygiene, verbunden mit Demonstrationen 
und praktischen Uebungen: Mittwochs, Freitags, 
4 —5 Uhr, Herr Stabsarzt Dr. Steinbach (in 
Vertretung). 
Ueber die Vegetation und die Agrikultur Deutsch- 
Ostafrikas, verbunden mit Demonstrationen: Mon- 
tags, Donnerstags, 12—1 Uhr, Herr Dr. Warburg. 
Suaheli. 1. Anfängerkursus, 2. Semester: täglich 
7—8 Uhr, Herr Dr. Neuhaus. 
.Zweiter Kursus: Montags, Dienstags, Donner- 
stags, Freitags, 8S—9 Uhr, Herr Dr. Neuhaus. 
Geschichte, Verwaltung und Rechtspflege des 
deutsch-ostafrikanischen Schutzgebietes: Mitt- 
wochs, 8—9 Uhr, Herr Dr. Neuhaus. 
. Kolloquium über die deutschen Schutzgebiete 
in Afrika: Sonnabends, 8—9 Uhr, Herr 
Dr. Neuhaus. 
. Anfängerkursus, 1. Semester: 
Uhr, Herr C. Velten. 
Praktische Uebungen: täglich außer Sonnabends, 
5—7 Uhr (5—6 Uhr für den Anfüänger- 
kursus, 6—7 Uhr für den zweiten Kursus), 
Herr C. Velten. 
Schreibübungen: Montags, 
4—5 Uhr, Herr C. Velten. 
. Anfangsgründe des Otii-Herero: Dienstags, 
Freitags, 4—5 Uhr, Herr C. Velten. 
#o d 
— 
täglich 8—9 
6 
80 
Donnerstags,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.