des Königlichen Kronen-Ordens ausgezeichnet worden.
Außerdem besaß er noch verschiedene europäische Orden
und Ehrenzeichen.
Windmotore als Betriebskraft für gewerbliche Anlagen
in Deutsch-Südwestafrika.
Die untenstehende Abbildung zeigt die erste
Wagenfabrik in Deutsch-Südwestafrika, welche die
Firma E. Hälbich Wittwe in Otjimbingue durch transportirt.
Herrn Ingenieur G. Redecker hat erbauen lassen.
Die ganze maschinelle Einrichtung ist in der Maschinen-
fabrik von Fried. Filler, Hamburg, hergestellt und
mit dem Dampfer „Melita Bohlen“ am 31. Jannar
1896 direlt nach Walfischbai verschift.
Zum Betriebe der verschiedenen Holz= und Eisen-
bearbeitungsmaschinen ist ein Windmotor von elwa
acht Pferdestärken, nach Fillers Patenten erbaut, ver-
wendet worden, welcher sich selbständig nach der
Windstärke regulirt und auch selbstthätig nach der «
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Windrichtung einstellt, wodurch die große Leistungs-
fähigkeit und Sturmsicherheit erzielt wird, welche
Fillers patentirte Windmotoren auszeichnet. Herr
Ingenieur Redecker schreibt darüber:
Im Monat März 1896 traf der Windmotor
nebst den Arbeitsmaschinen zum Betriebe einer Wagen-
bauerei in Walfischbai ein und wurden sämmtliche
Sachen von dort mit Ochsenwagen nach der etwa
acht Tagereisen entsernten Station Otjimbingue
An Ort und Stelle erfolgte
zuerst die Herstellung der Fun-
damente, welche, da sich dort
keine gebrannten Ziegelsteine
anfertigen ließen, in Beton
ausgeführt werden mußten.
Die Aufsstellung des Wind-
motors wurde zuerst vorge-
nommen und ging verhältniß-
mäßig schnell vor sich, obwohl
fast nur Eingeborene dabei
behülflich waren.
Besondere Schwierigkeiten
verursachte nur das Hoch-
bringen des Grundringes,
Drehtisches und der Fahne,
da das Montagematerial sehr
mangelhaft war.
Bald nach Fertigstellung des
Motors begann man mit der
inneren Einrichtung der eben-
falls neu aufgeführten Werk-
stätten in Größe von 30 =
Om.
Es wurden in der Stell-
macherei Bandsäge, Drehe-,
Stemm= und Rohrbank und
in der Schmiede eine Eisen-
bohrmaschine aufgestellt und
für spätere Einschaltung einer
Hobelmaschine und Eisendreh-
bank Sorge getragen. Die
Transmission mußte unterirdisch
angelegt werden, da die Wände,
in getrockneten Lehmsteinen er-
baut, nicht genügende Festig-
keit boten. ,.
Außerhalb des Gebäudes
wurde vom Windmotor aus,
mit direktem Seilzug, eine Pumpe angetrieben, die
zur Wasserversorgung des Etablissements dienen
soll. Der zur Wasserentnahme bestimmte Brunnen
ist von dem Aufstellungsort der Pumpe 80 m weit
entfernt und liegt der Wasserspiegel 9 m unter Flur,
so daß, um die Saugehöhe zu verringern, die Pumpe
in einem 4 m tiefen Schacht eingebaut ist. Das
Wasserreservoir ist 20 m hoch aufgestellt und etwa
40 m weit gelegen, die Leistung der Pumpe ist
4000 1 in der Stunde.