und findet sich im Süden der Insel (Angolares)
sowie auf der kleinen Insel Rolas.
Auch amerikanische Kautschulpflanzen sind in San
Thomé eingeführt worden, nämlich der Ceara= und
der Parakautschukbaum. Ersterer, die bekannte
Manibot Glaziovii Müll. Arg., wurde etwa 1882
oder 1883 eingeführt, doch hat man sich bis 1893
oder 1894 wenig um den Baum bekümmert; jetzt
hingegen giebt es schon große Anpflanzungen, die
bedeutendste ist diejenige des Kommandeurs Jacintho
Carneiro de Sousa e Almeida auf seiner Roga
„Porto Alegre“, wo übrigens seit 1894 auch einige
Exemplare von Ficus elastica angepflanzt worden
sind. Auch auf Principe und in Cabinda glebt es
Pflanzungen von Manihot Glaziovii.
Der Parakautschukbaum, Hevea brasiliensis
Müll. Arg., wird gleichfalls auf San Thomé und
Principe versuchsweise angepflanzt, sowie auch andere
Arten derselben Gattung, jedoch giebt es auf San
Thoms nur wenige Lokalitäten, die zur Kultur dieser
Bäume geeignet zu sein scheinen; es wäre besser, an
Stelle davon die Castilloa elastica einzuführen, da
es für diesen Baum viele passende Lokalitäten glebt.
Manihot Glaziovüt hingegen gedeiht sowohl in San
Thomé und Principe als auch in Cabinda, speziell
auf trockenem Boden; er würde auch, wie ich schon
mehrmals empfohlen habe, ein passender Baum für
die Inseln von Cabo Verde sein. Leider hat er die
unangenehme Eigenschaft, daß die Aeste und Stämme
sehr brüchig sind und durch den Wind leicht ab-
brechen oder sich spalten, eine Erfahrung, die auch
in Kamerun neben der Anziehungskrast des Baumes
für Schmierläuse zur Aufgabe der Versuche, den
Baum als Schattenbaum für Kakao auszunutzen,
geführt hat.
hi, us elastica, der Assam-Kautschukbaum, ge-
deiht sehr gut auf San Thomsé oberhalb 1000 m
Meereshöhe und dürfte deshalb für gleiche Lagen am
Kamerunberg empfehlenswerth sein.
Perschiedene Witkbeilungen.
Spargelbau in Ramernn.
Die vor zwei Jahren im botanischen Garten zu
Victoria angelegten Spargelbeete haben zu Beginn
des Mal angefangen, die ersten Spargel zu llefern.
Dieselben sind schneeweiß und auffallend zart und
wohlschmeckend. Es dürfte dies der erste Fall sein,
in dem es geglückt ist, im tropischen Afrika eßbare
Spargel zu erzielen.
Die Dawalischen Inseln.
Auf den hawatischen Inseln werden Zucker, Kaffee,
Reis und Früchte gebaut. Der Hauptartikel ist
Zucker, von welchem im letzten Jahre etwa 225 000
494
Tons von einer größeren Anzahl Plantagen her-
gestellt wurden. In Honolulu befinden sich zwei
deutsche Firmen, die zusammen Plantagen mit etwa
45 000 Tons Zuckerproduktion kontroliren.
Die gesammten deutschen Interessen auf Hawali
dürften sich, in Ziffern ausgedrlckt, auf etwa
4000 000 Dollar belaufen.
Nach der im „Hawalian Annual“ von 1894
angegebenen Statistik sollen die Interessen der ver-
schiedenen Natlonen folgende sein:
in Zucker: in anderen Anlagen:
Dollar: Dollar:
Amerika 22 469 975 3 639 191
England 5694 418 1 522 526
Deutschland 1 788 100 328 362
andere Nationen 1 011 797 387 321
Zusammen 30 964 290 5 877 400.
Im Annual von 1896 befinden sich dieselben
Ziffern, jedoch nicht spezifizirt, während der Annual
von 1897 nichts darüber bringt. Nach der Ansicht
genauer Sachkenner sind diese Zahlen nicht zuverlässig.
Insbesondere sind die auf Amerika bezüglichen wahr-
scheinlich zu hoch angesetzt.
Der Export europäisscher Waaren nach Hawail
wird meist durch deutsche und englische Firmen be-
sorgt. Die Waaren werden auf verschiedenen Wegen
verladen, so von Antwerpen via San Francisco mit
Segelschiffen; von deutschen Häsen per Dampfer via
Sydney; ferner von Deutschland via England und
direkt von deutschen und englischen Häfen mit Segel-
schiffen.
Ausfuhr Bablas in den Jahren 1895 und 1896./)
Den ersten Rang unter den zur Ausfuhr kommen-
den Landesprodukten nimmt der Tabak ein. In
Blättern wurden hiervon ausgeführt:
1895 1896
Nach kg. kg
Deutschland. . . .. 21 276 440 16226 160
Großbritanneien 23 —
Frankreich ..... 1313 120 1500 000
Plaao: 8982640 719920
Zusammen einschl. nach
anderen Ländern 23 495 760 17 446 080
Der bedeutende Rückgang der Gesammtausfuhr
von Tabak im vergangenen Jahre ist darauf zurück-
zuführen, daß die Tabakpflanzungen im Sommer
1895/96 durch Regenmangel stark gelitten hatten
und die Ernte infolgedessen klein war.
Die im Jahre 1896 bezahlten Preise waren
verschieden je nach den Distrikten, in denen der
Tabak gebaut war. Für die bevorzugten Sao Felix-
und Matta-Tabake wurden 18 bis 22 Milreis,)
#) Aus dem Deutschen Handels-Archiv 1897, S. 313.
**“) Der Durchschnittskurs des Milreis war in dem
ersten Feacblahr 1896 für 90 Tage Sicht 9 3/86 Pence oder
1 Mark gleich 1,256 Milreis; in dem zweiten Halbjahr
8¾ Pence oder 1 Mark gleich 1. 346 Milreis.