Full text: Deutsches Kolonialblatt. VIII. Jahrgang, 1897. (8)

britischer gegen 36 363 Tonnen bengalischer Kohle 
eingeführt worden. 
Bei den hohen Frachten von Europa nach Indien 
ist es ja auch nicht möglich, daß europäische Kohle 
nach Bombay kommen kann, sobald die indischen 
Kohlenwerke genügend Kohle für den dortigen Bedarf 
fördern können. 
Im Jahre 1896 stand die Tonne britischer Kohle 
in Bombay etwa mit 20 Rupien im Durchschnitt 
ein, während man für indische Kohle etwa 13 Rupien 
zu zahlen hatte. " 
Nimmt man an, daß eine Tonne britischer Kohle 
im Durchschnitt so viel leistet wie 11 Tonnen in- 
discher, so ist es klar, daß man in Bombay, wenn 
irgend möglich, die letztere gebrauchen wird. 
Die Betrachtung der Entwickelung der indischen 
Kohlenindustrie und die Einfuhr fremder Kohle nach 
Indien führt zu dem Schluß, daß allmählich der ge- 
sammte Kohlenbedarf Indiens in Indien selbst Deckung 
finden wird, und daß eine Einfuhr besserer Kohle, 
und zwar kommt hier fast allein britische Kohle in 
Frage, mit der Zelt nur noch soweit stattfinden wird, 
als aus Rücksicht des Betriebes oder zur Schonung 
der Dampfkessel es angezeigt ist, ohne Rücksicht auf 
den Preis das beste und leistungsfähigste Heizmaterial 
zu benutzen. 
Ueber die indische Kohlenausfuhr ist bis jetzt 
wenig zu sagen. 
Als Ausfuhrland kommt eigentlich nur Ceylon 
in Frage. Die Ausfuhr nach anderen Ländern, den 
Straits Settlements, Mauritius, Arabien, Afrika rc., 
ist nicht der Rede werth. 
Ausführende Provinz ist nur Bengalen. Es 
wurden von dort ausgeführt: 
  
  
  
  
I 
Jahr Nach Ceylon ach and. Zusammen 
Tonner . 
189091911 15 157 11 146 26 303 
1891092 3364 4364 
1892/93 13 379 2241 15 620 
893/9.1914. 28044 24 167 52211 
1894/0905 5745 53 545 
1895/0606 49166 31757 80 928 
18960/994 93 635 0684 11 
  
  
  
Die Kohle geht nach Colombo für den dortigen 
Schiffsverkehr. Eine erhebliche Industrie oder Eisen- 
bahnverkehr bestehen in Ceylon nicht. Die jetzt von 
Bengalen eingeführte Kohle wurde früher von Europa 
bezogen, so daß die zunehmende Verschiffung von 
Kalkutta nach Colombo einen sicheren Beweis für 
den zunehmenden Wettbewerb der indischen mit der 
britischen Kohle bildet. 
521 
  
Verschiedene Mittheilungen. 
Damburgs Dandel mit den Rolonien im Jahre 7896. 
Die „Tabellarischen Uebersichten des Hamburgi- 
schen Handels im Jahre 1896“ geben über den 
Handel Hamburgs mit den deutschen Kolonien fol- 
gende Zahlen: « 
Die Einfuhr aus den deutschen Schutzgebieten in 
Hamburg betrug 13 359 500 kg im Werthe von 
5244 970 Mk. gegen 13 407 500 kg im Werthe 
von 4 653 210 Mk. im Jahre 1895; die Ausfuhr 
aus Hamburg nach den deutschen Schußgebieten 
21 027 800 kg im Werthe von 7 365 250 Mk. 
gegen 13218 300 kg im Werthe von 6014870 Mk. 
im Jahre 1895. Der Werth der Einfuhr ergiebt 
also ein Mehr von 591 760 Mk. der der Ausfuhr 
ein Mehr von 1350 380 Mk. Der Menge nach ist 
die Einfuhr etwas gesunken, die Ausfuhr dagegen 
erheblich gestiegen. 
Für die einzelnen Kolonien geben die „Tabella- 
rischen Uebersichten des Hamburgischen Handels“ 
folgende Zahlen: 
A. Einfuhr im Jahre 1806. 
Aus Deutsch-Westafrika 
(Togogebiet und Kamerun). 
100 kg Werth: Mk. 
Kasse 71 6240 
Kakaoo . .1406147780 
Roher Tabak 26 17720 
Kolanüsee 40 3 520 
Gummi elastiin. 3055 990 640 
Elefantenzähne und Elfenbein 289 391 520 
Palmä 7 558 270 340 
Ebenholz 1955 25 790 
Palmblätter 251 4180 
Palmkerne 81 751 1 488 060 
Naturalien ..... 5 10 930 
Passagiergannt .. 34 12 450 
Andere Waaren — 9770 
Zusammen 96 561 7976 940 
Im Jahre 1895 betrug die Einfuhr aus Deutsch- 
Westafrika 117 114 (100 kg) im Werthe von 
3 726 440 Mk. Im Jahre 1896 ist dieselbe also 
gegen das Vorjahr im Gewicht um 20 253 (100 kg), 
im Werthe um 347 500 Mk. gesunken. Der Grund 
ist in einer erheblichen Verminderung der Ausfuhr 
von Palmkernen (81751 [100 kgl im Werthe von 
1 488 060 Mk. gegen 91 294 [100 kgl im Werthe 
von 1 614 130 Mk. im Vorjahre) und ganz beson- 
ders von Palmöl (7 558 [100 kg] im Werthe von 
270 340 Mk. gegen 18 460 [100 kgI im Werthe 
von 716 810 Mk. im Vorjahre) zu suchen, welche 
einen nur theilweisen Ausgleich durch Vermehrung 
der Einfuhr an Gummi elastikum (3 055 (100 kgl 
im Werthe von 990 640 Mk. gegen 2854 I100 kgl 
im Werthe von 862 040 Mk. im Vorjahre) und an 
Elfenbein (289 [100 kgl im Werthe von 391520 Mk.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.