Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

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Palmöl und Kerne: Gummin: 
1891 1892 1893 1891 1892 1893 
Lagos 594307 397 852 688 107 — — — 
Goldküste 282 441 282249 264 631 198 901 166 660 218 162 
Sierra Leone. 171 827 154 081 162 476 77 737 61 440 51 630 
Gambia — — — 15 451 2920 2619 
1891 1892 1893 
Pfund Sterling 
Erdnüsse: Gambia 1«2 933 150 207 172 765 
Holz: Goldküste 22 069 36 393 50 428 
Kola: Lagos 984 702 1434 
Sierra Leoone 43004 48 422 40 106 
Goldküstt 2224 1328 25 716 
Von speziellem Interesse für uns dürfte die rapide 
Steigerung der Kolaausfuhr aus der Goldküsten- 
kolonie sein, da dem Anbau dieser Frucht ja gerade 
neuerdings in Togo und Kamerun eine besondere 
Aufmerksamkeit gewidmet wird. Von den exportirten 
Nüssen gelangt nur ein verschwindend kleiner Theil 
nach Europa, bei Weitem die meisten werden nach 
anderen Theilen Afrikas, die ihren Bedarf nicht selbst 
decken, gebracht. Nach Europa gelangten aus den 
englischen Kolonien Nüsse im Werthe von 
1891 1892 1893 
Pfund Sterling 
5570 4293 1286 
—. — —— Ñ u 
Bandel in Tonga im Jahre 1896. 
Die Einfuhr nach Tonga betrug insgesammt 
90 915 Pfd. Sterl. gegen 87 240 Pfd. Sterl. im 
Vorjahre; die Ausfuhr 94 398 Pfd. Sterl. gegen 
113 240 Pfd. Sterl. im Vorjahre. Ueber zwei 
Drittel der gesammten Importen kommen aus Eng- 
laud und englischen Kolonien, ein Viertel aus 
Deutschland. 
Importirt wurden hauptsächlich Zeuge, Proviant 
und Eisenwaaren. Aus Deutschland wurden besonders 
einige Zeugarten, Schirme, Cigarren, Glaslampen 
und Lagerbier eingeführt. Ausgeführt wurden Kopra 
und verschiedene Früchte. 
Es wurden eingeführt auf 
englischen Schiffen. 85 475 Pfd. Sterl., 
deutschen - . 1003 - 
norwegischen= 3 396 - 
während ausgeführt wurden durch 
englische Schiffe 13 508 Pfd. Sterl., 
deutsche - 13782 - 
norwegische - 50 891 - 
schwedische - 13 153 - 
sonstige - 2181 - 
Dandel Swastlands im Jahre 1390.*) 
Einem britischen Konsulatsberichte entnehmen wir, 
was folgt: 
Die Verhältnisse Swasilands sind für den Acker- 
*) Aus dem Deutschen Handels-Archio“ 1898, S. 5 f. 
# bau günstige, die einzelnen Gebiete liegen 1500 bis 
4500 Fuß über dem Meeresspiegel und würden sich 
daher für den Anbau verschiedenartiger Bodenerzeug- 
nisse eignen. Es wird indeß wenig Ackerbau ge- 
trieben, woran zum Theil der Mangel geeigneten 
Absatzes für die Erzeugnisse die Schuld trägt. Die 
Eingeborenen bauen nur Mais, Mabele, Imfi und 
Kürbis sowie vereinzelt süße Kartoffeln, die sehr gut 
gedeihen. Auch etwas Tabak wird gebaut. Auf 
einigen höher gelegenen Stellen bauen einige euro- 
päische Ansiedler Hafer als Futter, und am Lebombo 
ist eine kleine junge Kaffeepflanzung. Die Erfah- 
rungen, die mit dieser gemacht worden sind, berech- 
tigen zu den besten Hoffnungen. 
Großen Schaden richteten die Heuschrecken an, so 
daß die Regierung zu eigenem Gebrauch und zum 
Verkauf Mehl und Mais einführen mußte. 
Die Rinderpest ist in Swasiland nicht ausge- 
brochen, indeß ist der Handel mit Rin dvieh durch 
die Vorschriften zum Schutz gegen diese Krankheit 
beeinträchtigt worden. Delagoabai, Barberton, Jo- 
hannesburg und Pretoria sind sonst für das Rmd- 
vieh Swasilands vorzügliche Absatzmärkte. Swasiland 
eignet sich sehr gut für die Aufzucht von Rindvieh, 
von dem auch eine große Menge gezüchtet wird. 
Am Lebombogebirge hat die Tsetsefliege innerhalb 
eines halben Jahres einige Hundert Stück Rindvieh 
vernichtet. Gewöhnlich bleibt der westliche Theil des 
Lebombogebirges von der Fliege verschont, manchmal, 
besonders zu Zeiten großer Trockenheit, kommt die 
Fliege von dem Tieflande östlich des Gebirges auf 
die Höhen und westlichen Abhänge. 
Die meisten Bergwerksgesellschaften haben, 
abgesehen von einigen Schürfarbeiten, wenig oder gar 
nicht arbeiten lassen; nur die „Forbes Reef Company“ 
hat eine nennenswerthe Förderung, es sind im Jahre 
1896 von ihr 21913 Tonnen Erz verarbeitet worden, 
die 1288 Unzen Gold im Werthe von 4344 Pfd. 
Sterl. ergeben haben. Infolge billiger Wasserkreft 
scheinen die Betriebskosten dieser Gesellschaft niedrig 
zu sein. Die „Piggs Peak Company ist mit dem 
Aufbau der Werke beschäftigt gewesen; das zu ver- 
arbeitende Erz war so hart, daß das Pochwerk durch 
ein Cyanidwerk ersetzt werden mußte. 
DDie „Ryan Tin Company“" hat im Jahre 1896 
tuchtig arbeiten lassen; dem Werke mangelt es an 
Wasser nicht. Während in den ersten sechs Monaten 
  
  
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