Unterwerfung der Bane und Buli.
Nach einer telegraphischen Meldung des stell-
vertretenden Gouverneurs von Kamerun hat der
Aufstand der Bane und Buli im südlichen Theile
des Schutzgebietes mit der völligen Unterwerfung
dieser Eingeborenenstämme geendet. Der Komman-=
deur der Kaiserlichen Schutztruppe, Hauptmann
v. Kamptz, ist mit derselben bereits nach Kamerun
zurückgekehrt.
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Togo.
Wissenschaftliche Sammlungen.
Der Stationsleiter von Misahöhe in Togo,
Premierlieutenant Wegner, hat der zoologischen
Sammlung des Berliner Königlichen Museums für
Naturkunde 44 Vogelbälge übersandt, unter denen
sich fünf Arten befinden, welche für das Togogebiet
neu sind. Von besonderem Werthe sind auch die
Bälge im Jugendkleid des Kronenkranichs, des
Doppelsporn-Frankolins und des Schlangensperbers.
Deutsch-SZüdwelkafrika.
Südwestafrikanische Baiwegeisenbabn.
Die Einnahmen haben seit Eröffnung der Bahn
betragen:
Frachtverkehr 7825,68 Mk.,
Personenverkehr 1216,45 —-
Telegraphenverkehr 227,60
Besondere Gebühren 14,656 .
Zusammen 9284,38 Mk.
Deutsch-Neu-Guinea.
Raiser Wilbelmsland.
Nach einem der Direktion der Neu-Guinca=
Kompagnie zugegangenen Telegramm ist bei der
zur Erforschung des im Sommer 1896 durch Dr.
Lauterbach entdeckten Ramuflusses (siehe Kol. Bl.
1877, S. 4) ausgesandten Expedition festgestellt
worden, daß der Ramu identisch mit dem Ottilien-
fluß ist. Der Dampfer „Johann Albrecht“ hat den
Ramu auf einer Strecke von 110 Seemeilen unge-
hindert befahren.
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Aus dem Bereiche der Missivnen und
der Antishlaverei-Bewegung.
Der Frauenverein für Krankenpflege in den
Kolonien hat die Schwestern Auguste Fenner und
Quse Grüneberg nach Togo entsandt. Dieselben
werden im Krankenhause in Klein-Popo thätig sein.
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Als Ersatz für die nach Deutschland zurückkehrende
Schwester Antonie v. Held reist die Schwester
Klara Wagener nach Tanga.
Die Missionare Lang-Heinrich und Maaß
von der evangelischen Missionsgesellschaft für Deutsch-
Ostafrika werden einen Erholungsurlaub nach Deutsch-
land antreten. Auf der Station Wuga, wo Herr
Lang-Heinrich thätig war, ist jetzt Missionar Gleiß
allein zurückgeblieben. Missionar Maaß, der in
Maneromango stationirt war, wird durch Missionar
Worms aus Kisserawe vertreten.
Missionar Eich ist von Otjozondjupa zur Er-
holung nach dem Kap gereist.
Missionar Wulfhorst hat zu einer Erholungs--
reise nach dem Hererolande Omupanda Anfang
des Jahres verlassen. Missionar Ickler wird ihn
vertreten.
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Den „Berichten der Rheinischen Missionsgesell-
schaft" entnehmen wir Folgendes:
In diesen Tagen wird der Ingenieur Herr
Walter Borchardt aus Berlin, der uns seine Dienste
anbot, seine Reise nach Deutsch-Südwestafrika antreten.
Die neuen Verhältnisse, die sich in dem Lande in
den letzten Jahren infolge der deutschen Besitzergrei-
fung angebahnt haben, insonderheit die schweren
Heimsuchungen der letzten beiden Jahre, die Dürre
und die Rinderpest und ihre Folgen, legen es uns
aufs Herz, auch unsererseits Alles aufzubieten, die
wirthschaftliche Lage und die Existenzbedingungen des
Volkes, unter dem unsere Missionare arbeiten, mög-
lichst zu fördern und zu heben. Auch die Sorge für
das leibliche Wohl und Wehe der unserer Pflege
befohlenen Eingeborenen dürfen wir ja nicht einfach
von der Hand weisen. Die endgültige Regelung der
Landverhältnisse steht bevor. Wie sie nun im Ein-
zelnen ausfallen wird, ob so, daß wir selbst Eigen-
thümer gewisser Plätze werden und so auf diesen
dann sogenannte Institute einrichten können, wie
z. B. auf Wupperthal und Saron im Kapland, oder,
was wahrscheinlicher ist, so, daß die Plätze den
Farbigen als sogenannte Reservate zum unveräußer-
lichen Eigenthum übergeben werden — es handelt
sich im Namaland besonders um Gibeon bezüglich
Rietmond, Gochas und Hoachanas, im Hereroland
um Otyimbingue und Gaub — die Aufgabe bleibt
dieselbe, nämlich, diese Plätze für die Eingeborenen
kulturell möglichst zu erschließen und dadurch nutzbar
zu machen, das heißt, die Wasserverhältnisse zu regeln,
Brunnen zu bohren, Stauanlagen zu machen, den
Garten= und Ackerbau zu sördern 2c. Hier wird
also Herr Borchardt unter Mitberathung einer
Kommission von in dieser Hinsicht erprobten Missio-
naren mit seiner Arbeit einzusetzen haben und zwar
zunächst im Namaland.