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wickelt, beizupacken. Fleisch und Eingeweide werden
auch entfernt. Die Innenfläche wird mit Arsenik-
seife (oder Arseniklösung) bestrichen, der Leib mit
Baumwolle oder anderen weichen Stoffen ausgefüllt.
Die Häute von Haien und Rochen werden in
konzentrirte Salzlake mit Alaunzusatz ein bis zwei
Wochen eingelegt, dann getrocknet, mit Salz innen
bestreut, zusammengerollt und in dichte Fässer ver-
packt. Allen Häuten sind Maße nach dem frischen
Thier (Höhe Dicke, Entfernung der Flossen vom
Schnauzenende) beizugeben. Die Zähne bleiben stets
am Thier. Dazu gehörige Embryonen und auch
jüngere Exemplare werden in Spiritus gelegt.
5. Insekten.
Allgemeines
von F. Karsch.
Jeder Sammler sollte thunlichst darauf bedacht
sein, nicht nur vollkommen entwickelte Männchen (C)
und Weibchen (O) in möglichst gutem Zustande zu
erlangen, sondern auch sich bemühen, deren Jugend-
stadien: Ei, Made (Larve oder Raupe) und Puppe
(Nymphe) aufzufinden. Die Wohnungen der Insekten
aller Stadien: Nester, Fraßgänge, Blattminen, ihr
Parasitismus bei Pflanzen und Thieren nebst den
durch ihn hervorgerufenen Wirkungen: Pflanzengallen,
Dasselbeulen, haben wissenschaftlichen Werth.
Während Privatsammler schon mit Rücksicht auf
den beschränkten ihnen zu Gebote stehenden Raum
genöthigt sind, bei dem ungemeinen Artenreichthum
der Insekten aller Ordnungen sich auf den Erwerb
eines Pärchens oder weniger Exemplare jeder Art
zu beschränken, muß es Aufgabe großer Museen sein,
von möglichst vielen Arten vollständige Reihen mit
Exemplaren verschiedener Fundorte aufzustellen, um
die Variationsgrenze derselben zu veranschaulichen
und über Material zu feineren, auf die Geschlechts-
organe, den Bau der Taster, des Geäders u. dergl.
bezüglichen Untersuchungen verfügen zu können. Nur
durch Massensammeln wird auch gelegentlich das bei
vielen Schmetterlingen z. B. außerordentlich seltene
Weibchen mit gesangen. Führung eines Tagebuchs
ist sehr vortheilhaft für den Sammler und für die
Bearbeiter seiner Ausbeute.
Bei langjährigem Aufenthalte auf einer und der-
selben Station empfiehlt es sich, nicht nur zu sam-
meln, sondern auch zu züchten; am leichtesten und
ergötzlichsten ist die Zucht der Schmetterlingsraupen
und der Wasserjungfern (Libellen).
Demjenigen, welcher für Muscen sammelt, ist die
Anlage zweier Insektensammlungen anzurathen, einer
trockenen und einer in Spiritus. Zum Einfangen
fliegender und springender Landinsekten genügen:
1. Netze aus Seidengaze, feste oder zusammen-
legbare;
2. Weithalsige, zugleich als Tödtungsgläser dienende
Fangflaschen mit Korkstöpselverschluß. Diese können
auf ihrem Boden mit eingegipstem Cyankali als
Tödtungsmittel versehen sein, oder die Betäubung
und Abtödtung erfolgt in denselben durch Chloroform,
von welchem einige Tropfen auf ein im Innern des
Korkstöpfels befestigtes Wollenbäuschchen gegossen
werden. Um Beschädigung sehr zarter Insekten zu
verhüten, muß die Tödtungsflasche fein geschnittene und
gekräuselte Streisen Löschpapier oder etwas Holzwolle
enthalten;
3. Flaschen mit Spiritus.
Für Wasserinsekten bedarf man
4. eines Kätschers.
Soll die Ausbeute ergiebig sein, so ist es noth-
wendig, Stämme, Blätter, Gräser, Steine, Planken 2c.
abzusuchen. Hohle Bäume, Lagen seuchter Blätter
am Boden, Ameisennester, Termitenhügel bergen oft
werthvolle Insekten. Abklopfen der Zweige der
Bäume und Sträucher füllt schnell einen ausgespannten
umgekehrten Regenschirm.
Schmetterlinge
von F. Karsch.
Schmetterlinge werden mit dem Netze ge-
fangen und am schnellsten dadurch getödtet, daß man
ihnen nach Zusammenlegen der Flügel von unten
her die Brust eindrückt, ohne dadurch die Beine zu
beschädigen.
Sehr ergiebig, besonders an Nachtfaltern, ist
der Köderfang. Licht, Aas, verschiedene Kothsorten,
Harn u. dergl. lockt viele Fliegen, Käfer, Schmetter-
linge an. Ein bewährtes Ködermittel für Schmetter-
linge, besonders für Eulen, liefert eine dickflüssige
Auflösung von Zucker in einem nicht bitteren Biere,
oder mit Wasser verdünnter Honig, dem man einige
Tropfen Jamaika-Rum zusetzt. Mit dieser Flüssig-
keit sind vor Sonnenuntergang mittelst eines Pinsels
die Stämme von Bäumen an Waldrändern und in
Gärten zu bestreichen. Nach einigen Stunden werden
die bestrichenen Stellen mit der Laterne abgesucht
und die angeflogenen Insekten in die Fanggläser ge-
bracht. Für die Tropen wird als Ködermittel auch
der Saft der Banane oder anderer süßer Früchte
empfohlen. Für den Köderfang, besonders der Eulen,
sind warme Abende mit bedecktem Himmel und
schwachem Winde, zumal beim Anzuge eines Ge-
witters, günstig.
Zur Zucht von Schmetterlingen aus
Raupen eignen sich große Einmachegläser, deren
Oeffnung mit Drahtgaze zugebunden wird. Die
Futterzweige sind in kleine Gefäße mit Wasser zu
stecken, damit sie lange frisch bleiben. Der Boden
des Zuchtglases wird mit Holzwolle oder Papier
belegt, um dem Wassergefäße Halt zu geben. Die
Raupen müssen (ohne Berührung mit den Fingern)
auf ihre Nahrungspflanze gebracht werden. Raupen,
welche zur Verwandlung in die Erde gehen und,
wenn sie ausgewachsen sind, Erde suchend, unruhig
umherkriechen, sind in luftige Behälter zu bringen,
deren Boden mit Erde bedeckt ist, welche öfters mit
Wasser besprengt werden muß.