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das Holz zu zerkleinern und in den Einbäumen den
großen Dhaus zuzuführen. Größere Stämme werden
nur mit Mühe herauszuschaffen sein. Dort sah ich
auch in Gesellschaft der Mkaka zum ersten Male die
im Rufiyidelta so große Bestände bildende Msimsi
(Bruguiera gymnorrhiza). Die allgemeine Aus-
bildung der Stämme in der Bucht ist nicht sehr gut.
Die Bäume setzen sehr früh eine leichte Krone an
und wachsen knorrig, so daß sie als Schneideholz
wenig brauchbar sind. Nur als Bau-, Gruben= und
eventuell Schwellenhölzer werden sie zu verwenden
sein. Die vielen vorkommenden, knüppelwüchsigen
Stämme erklären sich leicht dadurch, daß schon seit
langer Zeit jedes nur einigermaßen gewachsene junge
Stämmchen als „Fitos“, „Mohambamoyos"“ oder
„Mapaos“ für den Bau der Schenzihütten heraus-
gehauen und alles Unbrauchbare stehen gelassen wird.
Daß die Altbestände nun größtentheils nur ver-
krüppelte Hölzer ergeben, liegt auf der Hand. Der
Jungwuchs an und für sich ist, besonders bei der
Mkaka, durchweg ein sehr erfreulicher. Derselbe steht
sogar vielfach zu dicht und bedrängt sich gegenseitig.
Bei ganz geringer Pflege und Aufsicht müßten sich
leicht gute Stangenorte, welche man alsdann auch
als solche zum Verkauf bringen könnte, erziehen
lassen.
Neben dieser Bomaseite zeigte sich im Norden
der Bucht bei den Mkakastämmen noch etwas besserer
Wuchs, an der Festlandsseite sind ständig nur wenige
und minderwerthige Mangroven vorhanden. Das,
wie alle Dörfer der dortigen Gegend, gegen die
Massaieinfälle mi! Mauern geschütt gewesene Dorf
Manza scheint nach der Anzahl der dort ansässigen
Inder ein lebhafter Handelsplatz zu sein. Unter
Anderem wurde uns Gummi, das Pfund zu 1 Rupie
bis 1 Rupie 20 Pesa, gezeigt, welches von der zahl-
reich vorkommenden Gummiliane (Landolphia com-
morcnsis) stammte. Auch die früher in der Farben-
industrie eine Rolle spielende Baumflechte Orseille
(Kocella Montagnei) wurde hier von den Einge-
borenen noch gesammelt und an den Inder verkauft,
der allerdings nur 2 Pesa für das Pfund gab. Die
Ausfuhr geht lediglich nach Sansibar. In den
solgenden Tagen wurde die Moa= und Jassinbucht
besichtigt, wobei sich überall dieselben Bilder zeigten
— starke Abholzungen, aber noch das Vorhandensein
eines Theiles mehr oder weniger gut ausgebildeter
Stämme mit Ausschluß von Schneideholz, und viele
zopftrockene ältere Stämme. Ein schmaler, nur bei
Hochwasser zu passirender Kanal führt von Moa-
mitten durch die sich hier sehr erweiternden Bestände
nach Jassin und gewährt einen guten Einblick in das
vorhandene Material Mchu, Mkandaa, Mkaka und
Mfsimsi wechseln miteinander ab bezw. kommen durch-
einander vor. Die beiden letzten Holzarten bilden
jedoch stets die eigentlichen Holzbestände. Bei der
Insel Kirui scheinen die Hauptschlageplätze für die
Eisenbahnschwellen der Bahn Tanga—Muhesa ge-
wesen zu sein.
Bei dem Weitermarsche, von Moa zurück nach
der Mansabucht, wurde die Halbinsel Gomani der
Länge nach durchschritten. Im Dorfe Gomani
herrscht noch ein reger Handel mit Kaurimuscheln,
ein Inder aus Moa hatte dortselbst ein ganzes Haus
mit denselben vollgepackt. Für acht volle Petroleum-
tins bezahlte derselbe den Einsammelnden 2 Rupien
8 Pesa. Große Weideplätze befinden sich im Innern
der Halbinsel nach Boma zu; der dunkelgefärbte Boden
ist sehr humös und kräftig, wie große noch gut
stehende Mtama= und Maisfelder bewiesen, viele
Kokosschamben sind vorhanden, es macht Alles einen
wohlhabenden Eindruck.
Südlich von Tanga existiren verhältnißmäßig nur
kleinere Buchten, welche auch, wie die Mündungen
der Flüsse Wami und Kingani, fast nur mit niedrigen
Mangroven besetzt sind. Bei der Rindennutzung
könnten dieselben einmal eine Rolle spielen, sonst aber
kaum. Eine ganze Mangroveninsel, Karange, liegt
der Bucht Tangata vorgelagert. Die Fluth spilt
darüber hinweg und ermöglicht dadurch den Man-
grovenanwuchs, der aber bis jetzt lediglich Brennholz
aufweist. Besser ist schon ein Kriek in der Nordost-
seite der Tangatabucht, in dem sich noch eine größere
Menge Grubenholz befindet.
Ein etwas größerer Mkakastangenort befindet sich
schließlich noch südlich von Bagamoyo zmwischen
Thanghaera und Bueni. Derselbe könnte für die
Schensibauten in Dar-es-Saläm in Frage kommen.
Leider sind aber Korallenriffe vorgelagert, die den
Dhaus das Aulegen erschweren.
Wenn man nun davon absieht, daß auch die ge-
ringeren und minderwerthigen Mangrovenbestände
vielleicht einmal zu einer Rindennutzung herangezogen
werden könnten, so sind im Verhältniß zu der Länge
der Küste doch recht wenig wirklich brauchbare Man-
grovenbestände vorhanden. Der Schwerpunkt für
den Holzbedarf des Nordens liegt lediglich in der
Mansabucht bei Moa und Jassin; diese Bestände
sollte man wenigstens zur Deckung des Lokalbedarfs
halten. Sie werden aber nicht lange mehr dazu
imstande sein, für gewisse Zwecke erforderliche, besser
gewachsene Stämme werden jetzt schon aus dem
Rufiyidelta geholt, obgleich das Moadelta gerade so
gut die nicht allzustarken Hölzer zu liefern imstande
wäre. Bei einiger Pflege der Waldungen würde
aber noch über den lokalen Bedarf, der sich bis
Saadani erstreckt, hinaus Holz produzirt werden
können und ein guter Verdienst zu erzielen sein.
Zusammenstellung der im Etatsjahre 1897/98
in Tanga erhobenen Holzschlaggebühr:
Aprii.. 28 Nup. 33N Pesa,
Mai .. .. . 174 52
Juni. . . 70 07
Juli 153 = 46 =
August 71 34
Septemberrn 122 25
Oktobbernr 64 -42