Full text: Deutsches Kolonialblatt. IX. Jahrgang, 1898. (9)

China: Hongkong 
829 
China: Vertragshäfen 
Einkommend Ausgehend Einkommend Ausgehend 
Schiffe Tonnen Schiiffe Tonnen Schisse Tonnen Schiffe Tonnen 
1888/89: 61 104 766 55 93 573 12 23 988 13 27 561 
1889/90: 52 921949 45 74 646 15 31 492 26 57 381 
1890/91: 55 93 852 54 91 433 18 39201 26 55 234 
1891/92: 50 84 952 51 84 454 17 35 287 33 68 701 
1892/93: 40 66 265 42 72 093 31 60 461 45 92 947 
1893/94: 22 35 954 22 36 084 26 52 773 37 79 120 
1894/96: 14 21574 14 21784 24 47 827 52 115 519 
1895/96: 21 36 739 27 53 615 28 60 561 32 70 906 
1896/97: 28 52 808 34 67 718 25 54 301 30 65 609 
1897/908: 28 55 148 38 78 606 22 48 962 26 59 999 
Japan Zusammen 
Einkommend Ausgehend Einkommend Ausgehend 
Schiffe Tonnen Schiffe Tonnen Schiffe Tonnen Schiffe Tonnen 
1888/89: — — 1 1555 73 128 754 69 122 689 
1889/90: — — 1 1602 67 124 441 72 137 629 
1890/91: — — — — 73 133 053 80 146 667 
1891/92: — — — — 67 117 239 84 153 255 
1892/93: 2 4515 3 7 209 73 131 241 90 172 249 
1893/94: 16 39 872 13 32 046 64 128 599 72 147250 
1894/95: 20 46 726 15 35 167 58 116 127 71 172 470 
1895/96: 34 76 569 14 34 008 83 173 869 93 158 529 
1896/97: 46 102 063 25 60 235 99 209 172 89 193 562 
1897/98: 41 91 529 17 44 961 91 195 609 81 183 5606 
Seit langen Jahren hielt die Peninsular and 
Oriental Steam Navigation Company das 
Monopol der Schifffahrt Bombays mit China— 
Japan, an welcher die beiden kontinentalen Linien, 
der Oesterreichische Lloyd und die Florio Rubattino- 
Linie, mit je einem Dampfer monatlich partizipirten. 
Vor etwa 11 bis 12 Jahren versuchte der Lloyd 
diese Verbindung auszudehnen und mehrere Dampfer 
im Monat laufen zu lassen. 
nehmen anschließen wollte, waren gezwungen, nach- 
dem die P. & O.-Gesellschaft ihre Frachtraten bis 
auf 1 Rupie die Tonne heruntergesetzt hatte, diesen 
Versuch aufzugeben. Die Linien komen zu einer 
Verständigung und arbeiten seit der Zeit mehr oder 
weniger unter dem Vorantritt der P. & O.-Gesell- 
schaft Hand in Hand. 
Als etwa in 1891/92 die Japaner begannen, 
die Schifffahrt zwischen Bombay und Japan auf- 
zunehmen, versuchte die P. & O. abermals das oben 
angewandte System, durch Frachtenermäßigung und 
zeitweiliges Umsonstarbeiten die neue, unliebsame 
Konkurrenz aus dem Felde zu halten. Die von ihr 
notirten Frachten für Baumwolle nach Japan standen 
eine lange Zeit auf 2½ Rupien, ja sogar auf 
2 Rupien die Tonne. Indessen blieben diese No- 
tirungen nominell, da das Vorgehen der P. & O. 
Linie an dem patriotischen Sinn der japanischen 
Baumwollspinner scheiterte, mit denen die jopanische 
Dampfergesellschaft vorsichtigerweise vor Eröffnung 
Er sowohl als die 
Rubattino-Linie, die sich ebenfalls diesem Unter- 
  
  
der Bombay-Linie einen Vertrag geschlossen hatte, 
wonach jene nur Baumwolle zu verarbeiten sich ver- 
pflichtet hatten, die mit Schiffen dieser Linie nach 
Japan gebracht war. Es sind daher Fälle vor- 
gekommen, daß mit Schiffen anderer Linien nach 
Japan gebrachte Baumwolle nach China oder 
anderen Plätzen zurückverschifft und dann mit japa- 
nischen Dampfern nach Japan befördert werden 
mußte. Die Japanuer richteten hierbei ihre Kon- 
kurrenz ausschließlich gegen die P. & O. und deuteten 
den zwei kontinentalen Linien an, daß sie geneigt 
wären, mit ihnen zu einem Verständniß zu kommen. 
Diese lehnten ab, da sie die Feindseligkeit der mäch- 
tigen P. & O. auf anderen Gebieten fürchteten. In 
der Folge aber kamen auf Drängen der Baumwoll= 
verschiffer, deren Waare oft von den japanischen 
Schiffen aus Platzmangel ausgeschlossen wurde, die 
sämmtlichen vier Linien zu einem Verständniß mit 
der japanischen Spinnereivereinigung, wonach jede 
Linie einen bestimmten Laderaum für Baumwolle 
nach Japan zur Verfügung zu stellen hatte und 
Frachten gleichmäßig geregelt wurden. 
Die P. & O.-Linie hat sich den Twist= und 
Garnexport nach Hongkong reservirt, der Opium- 
export fällt ihr wegen der Schnelligkeit ihrer Schiffe 
so wie so zu und sie betrachtet ihn als ihr Monopol. 
Sie reservirt hierbei in jedem Postdampfer einen 
gewissen Raum für Opiumverschiffungen und gewährt 
den Verschiffern die Vergünstigung der Verladung 
des Opiums am letzten Tage, wodurch den Ver- 
schiffern Zinsen 2c. gesichert sind. 
Eine neue Linie, welche den Frachtverkehr mit 
dem fernen Osten aufnehmen wollte, würde sich zu 
entscheiden haben, wie sie sich zu der P. & O stellen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.