noch mehr Rinde zur Ausfuhr als Java, nämlich
208 056 kg. Mehrere Jahre hindurch beherrschte
dann Ceylon den Weltmarkt, bis im Jahre 1885 der
dortige Rmdenexport sein Maximum mit 15364912
engl. Pfund erreichte. Von da ab verminderte er
sich von Jahr zu Jahr, weil der Rückgang des
Chininpreises und gleichzeitige Mißerfolge bei der
Kultur der chininreichen Cinchona Ledgeriana die
meisten Chinarindenpflanzer auf Ceylon veranlaßte,
sich der damals dort als Ersatz für die Kaffeekultur
in Aufnahme gekommenen und gewinnreichen Thee-
kultur zuzuwenden. Die Verschiffungen aus Ceylon
gingen daher vom Jahre 1885 ab, solange noch das
Aufroden der Bäume auf den Plantagen dauerte,
langsam, dann immer mehr zurück, bis sie im Jahre
1898 nur noch 804 000 engl. Pfund betrugen. Ein
ernstlicher Wettbewerb Ceylons auf dem Rinden-
markte findet daher gegenwärtig nicht mehr statt,
während die südamerikanische Produktion auf dem
Weltmarkte schon lange ihre Rolle ausgespielt hat,
so daß heute Java den Chinarindenmarkt beherrscht.
Ob hierin durch die neuerdings erfolgte Einführung
dieser Kultur in anderen Ländern, z. B. Westafrika,
eine Aenderung eintreten wird, bleibt abzuwarten.
Nach dem Rückgang der Kultur auf Ceylon
nahm die von der gefährlichen Rivalin befreite
Chinarindenindustrie Javas einen beständigen Auf-
schwung, wie aus den folgenden Produktions= und
Exportziffern (letztere nach der „Statistiek van den
Handel, de Scheepvaart en de Inen uitvoer-
rechten in Nederlandsch-Indis“ das Jahr vom
1. Juli bis 30. Juni gerechnet) hervorgeht.
Das Kalenderjahr 1898 zeigt mit 5 675 000 kg
Chinarinde die bisher höchste Exportziffer, zu der
noch 957 Kisten (1083 kg) Chinin aus der Fabrik
zu Bandoeng hinzutreten.
Mit diesem quantitativen Wachsthum der Kultur
geht Hand in Hand eine wesentliche Verbesserung
der Qualität der Drogue, deren gegen früher be-
deutend vermehrter Alkaloidgehalt es ermöglicht, mit
weniger Rinde als vor noch 10 Jahren dasselbe
Quantum Chinin zu gewinnen. «
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Ausfuhr:
Jahre
vom 1. Juli
bis 30. Juni Ausfuhr in kg Werth in Gulden
des folgenden
Jahres
1890/91 3 291 546 1 004 076
1891/92 2748 302 792 811
1892,93 3 055 674 890 129
1893 94 2 326 061 1 071 007
1894/95 4217 402 1 144 384
1895/96 3 917 854 1206 402
1896/97 8 361 652 1 005 128
1897/98 4925 130 1 369 801
So belief sich bei der zu Amsterdam zur Ver-
steigerung gelangten Ledgerianarinde der durch-
schnittliche Chiningehalt:
1891 auf 4,08 péCt.
1892 = 4,50
1893 . 4,60 =
1894 = 4,93
1895 # 5,01
1896 5,48 =
1897 5.73
Das Jahr 1898 soll einen Rückgang des Chinin-
gehalts zeigen. Dieser Rückgang ist aber nach der
Meinung hiesiger Sachverständiger noch nicht ein-
wandsfrei nachgewiesen und würde in jedem Falle
noch nicht den Schluß rechtfertigen, daß die
Pflanzungen auf Java ihre höchste Produktionskraft
nunmehr erreicht haben. Die Resultate der Analysen
auf den bisherigen Auktionen in Amsterdam im
laufenden Jahre (1899) scheinen diese Annahme
schon zu widerlegen.
Die im tropischen Asien kultivirten Rinden zeigten
sich von Anfang an ungefähr um daß Doppelte
alkaloidreicher als die in Südamerika den gleichen
wildwachsenden Baumarten entnommenen. Durch
immer mehr verbesserte Kulturmethoden, besonders
zweckmäßige Düngung, sorgfältige Auswahl der
Standplätze, Beschattung und dergleichen ist es dann
Produktion:
Jah Gouvernements-Plantagen Privat-Plantagen Zusammen
Jahr && ——
Anzahl — Produktion in kg Anzahl Produktion in kg Anzahl Produktion in kg
1891 8 286 101 131 (74)“) 2848 136 139 (82) 3 134 237
1892 8 309 628 118 (73) 2822(764 126 (81 3 132392
1893 8 279979 104 (70) 2903 066 112 (78) 3 183 045
1894 8 295 107 101 (60, 2938 492 109 (68! 3233599
1895 8 317 387 100 (62, 3 633 280 108 (70, 3 950 667
1896 8 321 760 89 (54. 3 504 332 N (62, 3 826 082
1897 8 325 887 86 (58 3077 197 94 (660) 3403084
. s s
*) Die Zahlen in () bezeichnen die Anzahl Plantagen, welche auf ihre Produktion bezügliche Angaben gemacht
haben. Von den übrigen fehlen die Angaben theilweise, weil zur Zeit der Umfrage noch nicht geerntet war. Die
Produktionsziffern sind daher unvollständig, geben aber immerhin ein ungefähres Bild der Fortschritte der Kultur.