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aus dem Berriche der Missionen und
der Antisklaverei-Bewegung.
Im Noviziate der Missionsschwestern vom
reingen Herzen Jesu, das vor beinahe zwei
I#tlen in Hiltrup eröffnet wurde, befinden sich
rendlickiuich 40 Novizen. Für die ersten derselben
en neulich die Feier der ersten Gelübdeablegung
fn. De Abreise nach der Südsee, wo die
Nesionsschwestern mit den Missionaren vom heiligen
Herzen Jesu ihr Arbeitsfeld haben, wird voraus-
ich nächstes Jahr erfolgen.
Im „Missionsfreund“ schreibt Missionar Neuberg
i dn Station Muhanga im Hehelande (Deutsch-
Cu###kas:
.Am 1. August traf hier die Nachricht ein, daß
“ erwachsenen männlichen Personen zur Steuer-
icit nach dem Bezirksamt in Iringa kommen sollen.
ber hrachte Leben in die Muhangaberge. Die letzten
zese Mais wurden gestampft und zu Reisemehl zer-
Zuen, Bataten herausgenommen und in Bündel
iähunden, jung und alt war voller Reiserüstungen.
a bot die Häuptlinge, daß sie doch nicht ohne Gottes
Lert don hier aufbrechen möchten. Ohne jegliche
Sderrede gingen sie darauf ein. So versammelte
# den am Morgen des 5. August schon vor Sonnen-
ugung Alles, was laufen kann, in Muhanga vor
Weerem Gottes hause. Ein buntes Bild. Frauen mit
kn Zehrlasten ihrer Männer auf dem Kopfe und
I2 Kinder Vaters Krückstock oder die unvermeidliche
balsrell desselben, die stets ein Stück der Reise-
kerustung bildet, in Händen. Die Kirche vermochte
de Gekommenen nicht zu fassen. Weit über 1000
#W#e#en waren versammelt. Ich hielt einen kurzen
ikrn dienst, bat sie, wenn nicht immer, so doch
eengstens Sonntags an das zu denken, was ich
onen immer gesagt, und entließ sie dann um 6/1 Uhr
„#l Gebet und Fürbitte. Am 31. August kehrten
ie Leute wieder fröhlich aus Iringa heim. Wie
as von dort berichtet wurde, haben sie sich dort
Ked benommen.=
w Teselbe Blatt bringt einen Bericht des Miss.
ch in Kidugala im Hehelande, worin es heißt:
DDies Vierteljahr steht unter dem Zeichen an-
Lilengter äußerlicher Arbeit. Der Ausbau der Station
alt massiven Gebäuden ist in Angriff genommen, zu—-
nicht Bohnhaus und Kirche, später auch Stallungen,
„ her der wilden Thiere wegen besonders nöthig
and Arbeiter melden sich in genügender Zahl, auch
Auen. Ueber 200 habe ich zeitweise eingestellt.
en khel der Leute ist mit den Handwerkern in
in Lal gezogen, um das nöthige Bauholz zu fällen.
iu de Handwerker ist es auch keine leichte Aufgabe,
n ost undurchdringliche Schluchten des Waldes ein-
sehriugen, die Stämme auszusuchen, die sie brauchen,
und diese dann durch die Leute zum Sägeplatz
schleppen zu lassen. Viel schwieriger noch ist es, mit
ganz ungeübten Kräften die Stämme zu Balken und
Brettern zu zerschneiden. Viel Geduld ist nöthig,
und immer wieder müssen die Brüder selber die Säge
in die Hand nehmen, um den Leuten vorzuarbeiten.
Nach manchen Versuchen werden dann auch die Ge-
schicktesten herausgefunden, und sie schneiden nach
kurzer Zeit zur vollen Zufriedenheit. Es ist hier
wie überall: mancher Mensch hat eine natürliche
Begabung zu einer bestimmten Arbeit, und es kommt
nur darauf an, ihm diese zuzuweisen."
Nach dem „Missionsblatt der Brüdergemeinde“
berichtet Schwester Richard aus Ipiana (Deutsch-
Ostafrika):
„Weihnachten ist eben vorüber und hat uns viel
Freude und Segen gebracht, und wir hoffen und
glauben, daß es auch an unseren Leuten nicht spurlos
vorübergegangen ist. Die größte Freude war wohl
die Einweihung der neuen Kirche am 4. Advent.
Eine große Anzahl Leute war gekommen, und auch
die Weihnachtsgottesdienste waren gut besucht. Wir
sind voll Lob und Dank gegen Gott den Herrn,
der diesen Bau so schön uud gut, ohne Unfall und
Störung hat gelingen lassen."
Ueber die Schule in Kollasini (Station der
Benediktiner bei Dar#es-Saläm) berichtet Fr. Simon
im „Heidenkind“:
Unsere schulpflichtigen Kinder werden in zwei
Schulen unterrichtet, wovon 80 auf die kleine und
50 auf die große fallen, unsere sogenannte „Katecheten-
schule“. Die Schulzeit beträgt täglich drei Stunden,
welche auf Vormittag und Nachmittag vertheilt sind.
Die untere Schule zerfällt in drei Klassen. In
jeder bilden Religion, Lesen, Schreiben und Gesang
die Hauptunterrichtssfächer. In der dritten Klasse
kommt noch Rechnen hinzu. Die besten Resultate
werden in der Katechetenschule erzielt. Besucher der-
selben sind nämlich nur die auserlesensten Köpfe und
werden auch zum Theil von anderen Stationen uns
zugeschickt, damit sie zu brauchbaren Gehülfen in der
Schule und als Stütze für die Missionare heran-
gebildet werden. Auch sollen sie auf Wunsch der
Regierung theils als Gehülfen eines Häuptlings zur
Erledigung seiner amtlichen Arbeiten, theils als eigene
Lehrer verwendet werden. Der Stunden= und Lehr-
plan ist bei ihnen erweitert und fordert vor Allem
Religion, gewandtes Lesen und Schreiben, Sprach-
lehre, Rechnen mit ganzen Zahlen und Brüchen,
Deutsch, Geographie und einen gedrängten Umriß
der Geschichte. Mi Ausnahme einer Stunde Hand-
arbeit verwenden sie die ganze übrige Zeit auf
Schule und Vorbereitung für dieselbe. Die festgesetzte
Unterrichtszeit beträgt täglich drei bis vier Stunden.
Makann mit ihren Leistungen ganz zufrieden sein,