Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

der Stationsassistent Paschen ist aus Togo in 
Cerlithland eingetroffen. 
Lüdwestafrika. 
Mit Heimathsurlaub bezw. behufs Entlassung sind 
ueömt Kaesewurm, die Unteroffiziere Zwirner, 
uschan, Otto, Feldmann, Schulz, Stein, 
enermann, Junga und Praß, der Sanitäts- 
geent Much, die Sanitätsunteroffiziere Brunke 
  
bezw. 7. 
und Brakemeier sowie der Reiter Wulff am 4. 
7. d. Mts. in Deutschland eingetroffen. 
üÜen- Guinea. 
Der Landmesser Wernicke hat die Ausreise nach 
Deutsch-Neu-Guinea angetreten. 
Der Landmessergehülfe N. Schmidt ist in 
Herbertshöhe eingetroffen. « 
BachrirlxkcnaugdendeutsrlzruBiiznizgebictew 
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.) 
Deutsch-Hltafrika. 
Sekanntmachung des Gouverneurs, betressend seine 
r#seanung und die Uebernabme der Verwaltung. 
An „die Araber und die Inder und die Suaheli, 
#z alle Leute von der Küste und im Innern“ hat 
Rr Gouverneur Graf v. Götzen eine vom 19. April 
d Is. datirte Bekanntmachung gerichtet, die in der 
lederietzung aus dem Suaheli folgendermaßen lautet: 
Ich benachrichtige euch, daß Kaiser Wilhelm, 
der Deussche Kaiser, er, der mein hoher Herr und 
sugleich der eure ist, mich zu euch gesandt hat, um 
zaer Gouverneur zu sein, und ich hoffe, ihr werdet 
weinem Gebote folgen, wie ihr dem Gebote der 
unden Gouverneure, die mir vorangingen, gefolgt 
eid. Ihr wißt ja, daß der Europäer im Besitz 
ter dauernden Macht ist und die Küste sowohl wie 
aas Hinterland beherrscht. Und die treu zu ihm 
dalten, werden Ehre und Frieden erlangen; aber 
seine Feinde werden gestraft werden, wie ihr früher 
elbt gemerkt habt bei unserm Kampfe mit den Auf- 
lührern an der Küste und im Innern. Sie Alle 
vurden geschlagen, bis sie zerstreut waren. Aber 
ezt in der Friedenszeit soll Sicherheit für Person 
und Eigenthum herrschen, und wir wollen arbeiten, 
damit wir Gewinn davon haben, und ebenso ihr, 
dos walle Gott, der Allerhöchste, in Frieden allezeit. 
und wer mit uns gemeinsam arbeiten will, auf 
daß wir Alle etwas erwerben und glücklich werden 
dier in Deutsch= (Ost-) Afrika, der soll es gut haben 
dei uns, und ich werde ihm Gehör schenken und ihn 
in allen seinen Angelegenheiten unterstützen. Wer 
wer Krieg anfangen und uns in unserer Thätigkeit 
se#ren will, der soll sich das reiflich überlegen und 
h in Acht nehmen. — Ferner theile ich euch be- 
MWlich der Hüttensteuer (ushurn wa nyrumba) mit: 
Jächst. Sie wird erhoben werden, wie sie bisher 
ammer zu eurem Besten erhoben worden ist. Wer 
i ausbringen kann, der ist verpflichtet, sie zu be- 
uhlen, oder er soll für das Gouvernement arbeiten, 
be der Werth der geleisteten Arbeit den Betrag der 
eechuldeten Hüttensteuer erreicht hat. Aber wo 
in Lande Hungersnoth herrscht oder Heuschrecken 
euefallen sind, da wird diese Steuer mit Nachsicht 
und Maß erhoben werden. Und der Zweck dieser 
  
Steuer ist euer Nutzen. Wo Hunger im Lande 
herrscht, wird die Regierung euch ihren Schutz an— 
gedeihen lassen und euch Allen Getreide geben, Mtama 
und Reis und Mais, und Saat vertheilen zur Be— 
stellung eurer Felder, bis die Hungersnoth zu Ende 
ist. Dies ist der Sinn der Steuer. Im ganzen 
Lande wird die Regierung alle euere Angelegenheiten, 
die dessen bedürfen, ordnen und ferner überall die 
Wege in Stand setzen lassen und alle Orte in Frieden 
erhalten im Innern und an der Küste und im ganzen 
Lande sich der Verwaltung widmen, damit ihr immer- 
dar in Frieden lebet, ihr und eure Kinder, und euer 
Eigenthum unversehrt bleibt, wie es bei uns der 
Fall ist; so soll es sein unter der deutschen Schutz- 
herrschaft. — Damit entbiete ich euch meinen Gruß. 
Und geschrieben hat dies der Graf v. Goetzen, Kaiser- 
licher Gouverneur von Deutsch-(Ost-) Afrika.“ 
Expedition zur Bekämpfung der Malaria. 
Einem Antrage des Karserlichen Gouvernements 
von Deutsch-Ostafrika entsprechend, begiebt sich be- 
hufs methodischer Bekämpfung der Malaria an der 
Hand der neuen wissenschaftlichen Erfahrungen eine 
Expedition nach dem Schutzgebiete und hat die Aus- 
reise dorthin bereits angetreten. Die Expedition steht 
unter Leitung des Stabsarztes à la suite der Kaiser- 
lichen Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika, Ollwig, 
dem die Schwester Louise Grüneberg und als 
Gehülfe der frühere Laboratoriumsdiener am Ham- 
burger Tropenkrankenhaus Ziegler beigegeben sind. 
Gedenkbdlatt zum zebnjährigen Besteben der Schutztruppe. 
Ein „Gedenkblalt zum zehnjährigen Bestehen der 
Kaiserlichen Schutztruppe von Deutsch-Ostafrika“ (am 
1. April 1901) hat der Oberleutnant und Adjutant 
in der Schutztruppe, W. v. Stuemer, zusammen- 
gestellt. Dasselbe enthält außer dem Vorwort ein 
Verzeichniß der Gouverneure, der größeren militäri- 
schen Unternehmungen und Gesechte, der gefallenen, 
verwundeten und verstorbenen Offiziere und Unter- 
offiziere, der Offiziere und Aerzte der Truppe des 
Reichskommissars Major v. Wissmann und der vom 
1. April 1891 bis 1. April 1901 der Kaiserlichen
	        
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