Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

den Ort meinet priesterlichen Wirksamkeit bringen 
socten. Gegen 5 Uhr abends sandie ein helles 
Glöcklein seme Silbe töne in die Berge und verkün- 
d#te allen Arbeiterabtheilungen Feierabend und Beginn 
der Andacht, die in einigen Gebeten und einer Pre- 
digt bestand. Sonntaog war seierlicher Gottesdienst 
in Karidib angesagt. Die katholischen Bohnbeamten 
find für diese Gelegenheit jeglichen Dienstes entbunden. 
Um 9 ½ Uhr begann die heilige Messe, bei der mir 
mein Neperknabe aus Swakopmund, unser treuer 
Missiv, diente. 
Montag verließ ich Karibib, um am selben Tage 
is Swakopmund wieder einzutressen. Die Rückfahrt 
verlirf ohne sonderlichen Zwischenfall. Nur einmal 
bielt der Zug ganz plöslich. Alles wollte erschreckt 
hHinansrennen, als er sich wieder langsom in Bewe- 
gung septe. Dem einen Heizer war der Tabaksbeutel 
aus der Tasche auf die Erde gefallen, und den durste 
er doch nicht in der Wüste liegen lassen! — So 
geht's in Afrikao 
Uus fremden Kolonien. 
Regenzeit in Zansibar. 
Aus Sansibar wird berichtet, daß dort in den 
lepten Tagen des Oktobers die kleine Regenzeit be- 
gonnen hat. Anfang November wehte zeitweise 
schwacher Nordost-Monsun. 
——. — 
Von der britischen Ugandabahn. 
Nach einer Belanntmachung der in Mombassa 
erscheinenden „Official Gazette für Uganda“ vom 
23. Oktober ist der Verkehr auf der Ugandaobahn bis 
Clementeia (429 engl. Meilen) und NMgotta (439 engl. 
Meilen) eröffnet worden. Am 1. November sollte 
auch dee Strecke bis Nakuru (448 engl. Meilen) dem 
Berkehr übergeben werden. Es ist indessen nicht 
gestatet, lebendes Gewicht über die provisorische 
Drahtseilbahn am Ostabhang der ostafiikanischen 
Einsenkung zu versenden. Bei Beförderung von 
todtem Gewicht über diese Strecke wird ein Zuschlag, 
der dem Frachtpreis für 20 Meilen entspricht, 
erhoben. 
——–— —— —— 
Berschicdene Mittheilungen. 
Vorlefung über Nolontal- und Ronsularrecht. 
Der Justizrath im Reichs-Marine-Amt, Herr 
Dr. O. Köbner, wird vom 15. Januar bis 15. März 
1901 im großen Hörsaal des Seminars für orien- 
wlische Sprachen, Berlin C., Am Zeughause 1, eine 
öffentliche und nunentgeliliche Vorlesung über „das 
deussche Kolonial= und Konsularrecht nach den am 
1. Jannar 1901 in Kraft tretenden Gesetzen und 
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Verordnungen“ zweimal in der Woche (Dienstags 
und Freitags, nachmittags 4 bis 5 Uhr) halten. Der 
Beiuch dieter Vorlesung steht allen Angehörigen des 
Seminars für orientalische Sprachen, der Universität 
zu Berlin und der übrigen akademischen Hochschulen 
Berlms frei. Personen, welche nicht dem orien- 
talischen Seminar der Universirät oder den übrigen 
akademischen Hochschulen Berlirs angebören, werden 
ersucht. falls sie diese Vorlesung zu besuchen wünschen, 
ihren Nomen im Bureau des Semmars abzugeben 
oder an dasselbe cinzuschicken. 
  
Damburgs dandel mit den deutschen Schutzgebieten 
im Jahre 1299. 
Den vom handelsstanstischen Bureau zusammen- 
gestellten „Tabellarischen Uebersichten des Hambur- 
gischen Handels im Jahre 1899“ entnehmen wir 
folgende Angaben: 
Gewicht und Werth der Einfuhr betrugen im 
Jahre 1898 aus Deutsch-Westafnika (Deutsch= Süd- 
westafrika, Kamerun, Togo) 111 253 dz bezw. 
5 293 210 Mk., im Jahre 1899 133 069 dz bezw. 
6 998 760 Mk., also mehr 1 705 550 Mk.; aus 
Deutsch-Ostafrika im Jahre 1898 6955 dez bezw. 
1 099910 Mk, im Jahre 1899 7129 dz bezw. 
1 267 .090 Mk., also mehr 227 180 Mk.; aus den 
Südsee-Inseln im Jahre 1898 16 151 d bezw. 
570 900 Mk., im Jahre 1899 26 193 dz bezw. 
1 070 750 Mk., also mehr 499 850 Mk. 
Nach Hauptwaarengruppen belief sich der 
Werth der Einfuhr im Jahre 1899 aus Deutsch- 
Westafrika. Deutsch-Ostafrika und den Südsee-Inseln 
für Verzehrungsgegenstände auf 351 890 Mk. bezw. 
120 990 bezw. 206 630 Mk., für Rohstoffe und 
Halbfabrikate auf 6 595 180 Mk. bezw. 1 087 470 
Mk. bezw. 850 000 Mk., für Kunst= und Industrie- 
erzeugnisse auf 51 590 Mk. bezw. 6620 Mk bezw. 
14 120 Mk., an Kontanten und edlen Metallen auf 
81 880 Mk. bezw. (aus den Südsee-Inseln) auf 
2020 Mk. 
Die Ausfuhr aus Hamburg nach Deutsch-West- 
afrika (Togogebiet und Kamerun) belief sich im Jahre 
1895 auf 82 671 dz im Werthe von 2 790 060 Mk., 
im Jahre 1896 auf 99 406 dz im Werthe von 
3294780 Mk., im Jahre 1897 auf 116 833 drz 
im Werthe von 4267 750 Mk., im Jahre 1898 
auf 149 106 dz im Werthe von 5 327 120 Mk., 
im Jahre 1899 auf 147 783 dz im Werthe von 
6 166 610 Mk.; nach Deutsch-Südwestafrika einschl. 
Walfischbay im Jahre 1895 auf 15 796 dz im 
Werthe von 1 432 860 Mk., im Jahre 1896 auf 
31 719 dz im Werthe von 2 405 160 Mk., im 
Jahre 1897 auf 91 347 dz im Werthe von 
3 635 370 Mk, im Jahre 1898 auf 89 103 dz 
im Werthe von 4 055 420 Mk., im Jahre 1899 
auf 161 782 dz im Werthe von 6 003 250 Mk.; 
nach Deutsch-Ostafrika im Jahre 1895 auf 31330 dz
	        
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