Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

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anzuspornen, die der Religion und Kirche Ent- 
fremdeten und Irrenden zurückzuführen, ist unsere 
ernste Ausgabe. Neben der Seelsorge der Weißen 
beschäftigt uns die Erziehung der Neger, die uns 
zugänglich sind. 
das Missionshaus denkwürdig geworden durch die 
erste Spendung der Taufe an einen erwachsenen 
Neger, einen Knaben, der auf den Empfang dieses 
Sakramentes lange Jahre vorbereitet war. Durch 
außergewöhnlich zahlreiches Erscheinen beim Hoch- 
amte dieses Tages hat unsere katholische Bevölkerung 
bewiesen, welches Interesse sie an dieser Handlung 
genommen. Wir freuen uns über die erste Taufe 
und beten zu Gott, daß er uns in Zukunft recht 
oft diese Freude und den armen Negern diese Gnade 
schenken möge. — Jeden Tag halten wir zweimal 
Schule; die erste wird von denjenigen Schwarzen 
besucht, welchen es die Stellung erlaubt, in der sie 
leben; an der zweiten des Abends nehmen immer 
solche theil, die des Tages über mit Arbeit be- 
schäftigt sind. 
Kus fremden KMKolonien und 
Produktionsgebieten. 
Dandel Sanstbars im Jahre 19goo. 
Der Handel Sansibars hat im Jahre 1900 in 
fast allen Artikeln der Ein= und Ausfuhr einen er- 
heblichen Rückgang erfahren. 
Der Gesammtwerth der Einfuhr stellte sich im 
vergangenen Jahre auf 16740 611 Rupien gegen 
20 339 227 Rupien im Jahre 1899. Zu dem Werthe 
der letztjährigen Emfuhr hat Europa mit 4028 926, 
Asien mit 6 672 341, Afe#lika mit 5 127 632 und 
Amerika mit 911 712 Rupien beigesteuert. 
Auf die hauptsächlichsten Herkunftsländer vertheilte 
sich der Werth der Einfuhr des Jahres 1900, wie 
folgt: Indien 6090 410, Deutsch-Ostafrika 2709 417, 
Großbritannien 1595 987, Britisch -Ostafrika 
1087 607, Vereinigte Staaten von Amerika 911712, 
Deutschland 908 478, Belgien 766 035, italienisches 
Somaliland, Benadirküste 661 727, Südagrika, ein- 
schließhlich Comoren, Mauritius, Madagaskar und 
Portugiesisch-Ostafrka 494.919, Frankreich 353 396, 
Aden 231 744, Maskat 220 453, Italien 147 869 
und Schweden-Norwegen 101 490 Rupien. 
Die wichtigeren Einfuhrartikel erreichten folgende 
Werthe: Gewebe 3 835 803, Körnerfrüchte, besonders 
Reis, 2 890 558, Elfenbein 1 422 257, Material-, 
Spezereiwaaren und Gewürze 815 088, Petroleum 
556.526, Häute 456 397, Zucker 419 587, Metall- 
waaren außer Draht 373 107, Kautschuk 360 719, 
Kohlen 325 683, zerlassene Butter und Fett 305 575, 
Mehl 260 455, Tabak 192 521, Holz 181 129 und 
Kopal 164791 Rupien. 
Der Werth der Ausfuhr Sansibars ist von 
20528 419 Rupien im Jahre 1899 auf 17516920 
Der 17. Februar d. IJs. ist für 
790 
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Rupien im Jahre 1900 herabgesunken. Dieser Rück- 
gang machte sich bei der Ausfuhr nach allen Erd- 
theilen bemerkbar. Die Ausfuhr nach Europa be- 
werthete sich im Jahre 1900 auf 3587 999, nach 
Asien auf 2222 639, nach Afrika auf 10 484 121 
und nach Amerika auf 1 222 161 Rupien gegen 
4 886 098 Rupien nach Europa, 2 257 524 Rupien 
nach Asien, 12 117 842 Rupien nach Afrika und 
1 266 955 Rupien nach Amerika im Jahre 1899. 
Auf die hauptsächlichsten Bestimmungsländer ver- 
theilte sich die Ausfuhr des Jahres 1900, wie folhlt: 
Deutsch-Ostafrika 6 567 164, Südafrika, einschließlich 
Comoren, Madagaskar, Mauritius und Portugiesisch- 
Ostafrika 1 702 550, Großbritannien 1592 481, 
Britisch-Ostafrika 1 522 804, Indien 1 308 006, 
Vereinigte Staaten von Amerika 1 222 161, Frank- 
reich 838 602, italienisches Somaliland, Benadirküste 
577 621, Niederlande 565 090, Deutschland 533 875 
und Aden 160 343 Rupien. 
Die wichtigeren Ausfuhrartikel erreichten folgende 
Werthe: Gewebe 3 970512, Nelken 2372 227, 
Elfenbein 1730 309, Körnerfrüchte, besonders Reis, 
1 675 260, Material-, Spezereiwaaren und Gewürze 
827 513, Kopra 646 385, Häute 551.755, Kaut- 
schuk 379296, Petroleum 317 663, Zucker 282225, 
Kopal 237 869, Pfeffer 181 943, Metallwaaren, 
außer Draht, 181 786, Glasperlen 153 016, Samlt 
(zerlassene Butter und Fett) 145 155, Tabak 136338 
und Nelkenstengel 98 774 Rupien. 
(Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsuls in Sansibar. 
AUAnbau von vothem Pfeffer auf Sansibar und Pemba. 
Rother Pfeffer (Chillies) wächst auf Sansidar 
und Pemba halbwild und wird zur Ausfuhr ge- 
sammelt. Langsam steigend, war die Ausfuhr im 
Jahre 1897 auf 160 782 Rupien angewachsen; 
darauf sank sie im Jahre 1899 auf 81 290 Rupien, 
um im Jahre 1900 wieder auf 181 9 43 Rupeen 
zu steigen. Der Grund ist eine Verschiebung der 
Absatzgebiete gewesen; während 1897 Großbritannien, 
Indien und Deutschland die Bestimmungsländer 
waren, nehmen jetzt die Vereinigten Staaten von 
Amerika fast die Hälfte auf; der Rest geht nach 
Großbritannien und Aegypten. Anscheinend wird 
der Markt auch in Zukunft einen erheblichen Bedorf 
für dieses Erzeugniß haben. Der Preis betrug un- 
gefähr 2,371,2 bis 2,75 Dollar für das Frasilah 
= 15,0 kg-.. 
(Nach einem Bericht des Kaiserl. Konsulats in Sansibar. 
Bau ciner neuen Eisenbahn in der französschen 
Kolonie an der Elfenbeinküste. 
Zwischen dem französischen Kolonialministerium 
und einer Gesellschaft „Parisienne Electrique“ 
sollen Verhandlungen im Gange sein über den Bau 
einer Eisenbahnlinie von Bingerville nach Konablo
	        
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