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nicht mangelt, ist durch den Bezug aus dritter Hand Hände reichen und thatkräftig zusammenwirken, damit
die Möglichkeit zur Inangriffnahme eines so wichtigen
Wirthschaftszweiges von vornherein genommen.
Bei der Erzielung einer möglichst tadellosen
Waare wirkt das Vorhandensein solcher Gewächse
störend, die beim Weidegang ins Haar gelangen und
durch mannelle Hülfsmittel nur schwer oder gar nicht
zu entfernen sind, wie die Samengehäuse von Kletter-
gräsern, Disteln, feine Dornen 2c. Auch hiermit
haben wir zu rechnen. Wo sie vorkommen, bleibt
nichts Anderes übrig, als jene Theile bei der Schur
zu entfernen und, da solches Haar nicht ganz werthlos
ist, mit anderen, ebenfalls minderwerthigen Theilen,
wie den durch Exkremente oft stark beschmutzten, ge-
sondert zu verpacken und entsprechend zu signiren.
Dann weiß der Käufer, was er beim Oeffnen des
Ballens zu erwarten hat. Unachtsamkeit und Nach-
lässigkeit beim Sortiren rächen sich bitter, denn nicht
allein, daß der Preis bei der Anwesenheit solcher
Gegenstände stets weit unter dem wirklichen Werthe
angesetzt wird, sondern auch der Ruf des Einzelnen
wie der allgemeine leidet nur allzu leicht und oft
schwer, sehr schwer.
Der Ortswechsel, mag es sich hierbei um die
Ueberführung der Zuchtthiere aus der Kapkolonie
nach dem Schutzgebiet, vom Namalande nach dem
Damaralande, vom Süden nach dem Norden oder
ergend einem Theile nach dem andern handeln, be-
wirkt in vielen Fällen auffallende Veränderungen im
Allgemeinbefinden, ja diese Veränderungen sind oft
derart, daß sie das Leben ernstlich zu gefährden
scheinen. Je nach der Konstitution des Thieres und
der Disposition zu Erkrankungen dieser Art ist das
Krankheitsbild ein mehr oder weniger ausgeprägtes
und verschiedenartiges. Zur Beobachtung gelangen:
Exaltationszustände, starke Depressionen, partielle
Lähmungen, aufgehobene Freßlust, Frühgeburt, unter-
drücktes Wiederkäuen. Darm und Blase funktioniren
normal, auch zeigen die Athmungsorgane äußerlich
nichts Abnormes; keine Temperaturerhöhungen. Das
Auftreten solcher Krankheitserscheinungen nach einem
Ortswechsel, die bei passender Behandlung (medika-
mentös verdienen Salz und Schwefel wegen ihres
starken Einflusses auf die vegetative Sphäre des
Organismus die größte Beachtung; bei hochgradiger
Schwäche: Arsenik, bei starken Hirnsymptomen:
Atropin und Bromkali) bald schwinden, könnte nun
leicht als Unterlage zu der Ansicht dienen, daß der
Ort zur Angoraziegenzucht ungeeignet sei, doch ist
entschieden anzurathen, sich mit derartigen Urtheilen
nicht zu übereilen, sie sollten vielmehr und zwar im
Interesse der Sache erst nach gründlicher Erwägung
aller einschläglichen Momente erfolgen. Was das
Land zu seinem Aufschwung benöthigt, ist die Er-
zeugung exportfähiger Stapelartikel, und da sich hier
eine prächtige Chance in Gestalt des Mohairs öffnet,
so sollten alle an der Sache interessirten Elemente
im Nachgehen der Spuren, die zum Ziele führen,
unter Beiseitesetzung jeglichen Sonderinteresses die
es gelingt, das Ziel auch zu erreichen.“
i
Deutsch-Meu-Guinra.
Rulturarbeiten in Uap (Westkarolinen).
(Hierzu eine Karte.)
Der Kaiserliche Bezirksamtmann Senfft berichtet
aus Yap unter dem 6. November v. Js.:
Drei große, der Allgemeinheit dienende Arbeiten
in Yap sind nach manchen Schwierigkeiten nunmehr
vollendet. Sie konnten nur unternommen werden
im Vertrauen auf die Geschicklichkeit, Ausdauer und
den Gehorsam der Y#per. In diesem Vertrauen
habe ich mich nicht getäuscht; wenn auch verschiedene
Male Verzagung Platz gegriffen hatte, weil die
Beendigung nicht abzusehen war, so bedurfte es nur
guten und energischen Zuredens, um die Weiterarbeit
durchzusetzen.
Die erste Arbeit ist ein Steindamm an der West-
seite der Tomil-Landschaft, welcher das Anlegen mit
Booten, das sonst nur bei hohem und mittlerem
Wasserstand möglich war, jetzt zu jeder Zeit gestattet.
Der Damm ist aus Korallenblöcken aufgebaut, 360 m
lang, 3,50 m breit und 2,40 m hoch, der Brücken-
kopf ist 5,12 m breit und 3,25 m hoch. Zwei je
6m lange Brücken gestatten Booten und Kanus die
Durchfahrt. Zum Bau waren 2925 chm Steine
nund drei Monate Arbeitszeit erforderlich.
Die zweite Arbeit ist ein Steindamm, welcher
die Landschaften Tomil und Gagil verbindet, er
ffüührt über einen Meeresarm an der Ostküste von
BYap und wird durch zehn Brücken unterbrochen, von
denen die größte über die Riffpassage 31 m lang ist.
Der Damm ist gleichfalls aus Korallenblöcken er-
richtet, die Gesammtlänge beträgt 916 m, seine Breite
2,80 bis 3,20 m, seine Höhe 1,30 bis 2,30 m,
)
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verwandt worden sind 5500 chm Steine. Bei durch-
schnittlich 200 Arbeitern hat die Vollendung sieben
Monate gefordert.
Die dritte und größte Arbeit ist der Durchstich
der Insel Yap im Norden und die Anlage eines
Kanals, der für den Bootsverkehr von hböchster
Wichtigkeit ist. Da in Yap die Kokosnüsse von den
Eingeborenen gekauft werden und die Kopra auf den
Handelsstationen geschnitten wird, ist der Bootsverkehr
naturgemäß sehr rege. Bis jetzt mußten alle Fahr-
zeuge von der Nord-, der Nordost= und Nordwest-
küste im Westen, die von der West= und Südwestküste
im Süden um 20p segeln, um die Nüsse nach den
im Mittelpunkt der Insel befindlichen Niederlagen
zu bringen; dabei hatten sie an der Nordost= und
Ostküste mit schwerer See und starken Winden zu
kämpfen, denen schon manches Boot zum Opfer ge-
fallen ist. Die Fahrten beanspruchen, da nur bei
hohem Wasser gearbeitet werden kann, drei Tage,
während der Kanal die Fahrt in einem Tage gestattet,