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ansammelt. Die entfernter wohnenden sollen allen
Ernstes an einen Einfall gedacht und sich im ersten
Schrecken in die Kriegslöcher verkrochen haben!
Die mit der Missionsstation schon seit längerer Zeit
im Verkehr stehenden Häuptlinge und Bezirksvorsteher
sandten dagegen Ziegen, Bananen, Zuckerrohr zum
Geschenk, damit die Gäste nicht zu hungern brauchten;
und rührend war es, als nach Abreise derselben ein
Alter sich theilnehmend danach erkundigte, was ich
ihnen denn vorgesetzt hätte, und ob sie nicht hungrig
aus dem Lande gegangen wären. Wir hoffen, daß
die Erinnerung an diese Tage nicht spurlos ver-
schwinden wird, sondern daß die Wapare den Eindruck
gewonnen haben: es ist den „Leuten Gottes“ —
so nennen sie uns — mit ihrer Thätigkeit, ob sie
schon still und friedlich vor sich geht, ernst.“ — In
Moschi, auf demselben Missionsgebiet, konnte das
Pfingstfest besonders fröhlich gefeiert werden. Am
ersten Feiertage wurden 19 Katechumenen getauft,
darunter ein junger Mann mit Frau und Kind, eine
Ehefrau und mehrere junge Mädchen, die mit christ-
lichen Jünglingen verlobt sind. An der sehr schönen
ernsten Feier nahm auch der Kaiserliche Stationschef,
Oberleutnant Merker, theil. Am 14. Mai war von
Br. Luckin der Grundstein zum neuen Steinhaus
für ein zu errrichtendes Seminar gelegt worden.
Dem im „Echo aus Krechtsteden“ abgedruckten
Briefe eines schwarzen Lehrers in Mhonda (Deutsch-
Ostafrika) entnehmen wir Folgendes:
Wir haben hier in Mhonda 12 100 Christen,
die Katechumenen, 250 an der Zahl, nicht mit
gerechnet. Was die Christen betrifft, so sind sie für
die Mehrzahl sehr eifrig; alle Sonntage kommen
sie zur Messe, ungeachtet der Entfernung. Andere
aber werden lau und verlassen den guten Weg.
Ich kann mich nicht enthalten, Ihnen zu sagen, wie
viele Mühe die Patres der Mission von Mhonda
sich geben, um diese armen Seelen der Tyrannei
des Teufels zu entreißen. Sie setzen ihre Gesundheit
und ihr Leben für dieselben aufs Spiel. Ungeachtet
des Regens, der Krankheit, des Hungers, des Todes
selbst, weichen sie nicht zurück. Sie sind immer zu
helfen bereit, selbst während der Nacht, wenn man
sie ruft. Sie sagen: Wir sind ja eigens gekommen,
die Seelen der lieben Schwarzen von Mhonda zu
retten, nicht um wie Prinzen zu leben, sondern um
ihnen das wahre Licht des Glaubens und des
Evangeliums zu zeigen. Mein Sohn, der älteste,
Maria Joseph, ist gegenwärtig in Sansibar, um zu
studiren. Meine Stellung ist hier dieselbe wie in
Sansibar, Organist und Lehrer. Von Zeit zu Zeit
gehe ich hie und da in die Dörfer unserer lieben
Wangurus, um ihnen ein wenig vom lieben Gott
zu sprechen.
(Deutsch-Ostafrika, Usambara) theilt in den „Nach-
richten aus der ostafrikanischen Mission“ mit, wie
sich ein Eingeborener, ein „innerlich selbständiger
Christ“, Markus, in einem unaufgefordert nieder-
geschriebenen Aufsatz über die Wünschelruthe der
Schambala (Einwohner von Usambara) geäußert hat.
Der Aufsatz lautet:
Wenn sie sehen, daß ein Kranker nicht gesund
wird, dann gehen sie zum Orakel; wird ihnen dort
gesagt, das kommt von einem Zauber, der in der
Pflanzung versteckt liegt, dann wird gesucht. Sie
holen einen Hexenmeister, damit der den Zauber in
der Pflanzung wegschaffe. Aber da wunderst du
dich, denn die Hexenmeister sind voller List. Wenn
sie ankommen, haben sie ihren (eigenen) Zauber. Sie
fragen: Was hat der Orakelseher denn gesagt? Die
Leute antworten: Es kommt von einem Zauber hier
im Felde. Da sagt der Hexenmeister: Dir ist ge-
holfen! Auf, laßt uns gehen! Sie kommen auf
den Pfad, er sucht sich eine Wünschelruthe, sie kommen
nach der Pflanzung. Da frägt er wieder: Wo soll
denn der Zauber liegen? Die Leute sagen: Dort bei
den dürren Stecken, mitten drin. Nun tastet er mit
der Wünschelruthe. Aber da solltest du dich wundern,
denn er versteckt mit List seinen eigenen Zauber —
dann holt er ihn hervor. Aber Niemand kann ihn
bloßstellen und ihm sagen: Du hast uns betrogen.
Alle Schambala wissen, daß die Wünschelruthe Be-
trug ist. Und sie ist überdies Lüge. Denn sie
täuschen nur einander, und doch wollen sie diese
Wünschelruthe nicht lassen, sondern erweisen ihr große
Ehre. Das kommt daher, daß ein Schambala, auch
wenn er mit etwas unzufrieden ist, doch sagt: So
ists recht, Herr. Denn sie sind gewohnt, das
Schlechte hinzunehmen, obgleich sie erkennen, daß es
schlecht ist.
Einem vom 18. April d. Is. datirten Briefe
des apost. Präfekten P. Nachtwey entnimmt die
Zeitschrift „Maria Immaculata“ die folgenden Mit-
theilungen über die Entwickelung der katholischen
Mission in Deutsch-Südwestafrika:
„Im Februar dieses Jahres ist P. Watterott für
die neue Mission auf Kaukurus (unweit Gobabis)
abgereist. Ich habe ihn in der letzten Woche
besucht, und da mir alles gefallen, habe ich ihm
P. Jäger zum Mitarbeiter gegeben. Mitte Juni
soll nun P. Kieger den P. Watterott auf Kaukurus
ersetzen. P. Watterott zieht jetzt weiter nach Osten
und zwar nach Aminuis, um daselbst eine neue
Mission ins Leben zu rufen. Mitarbeiter wird
P. Weiler. Die Missionäre werden sich also, wie
folgt, vertheilen: In Windhoek bleiben außer mir
die PP. Filliung, Prokurator für unsere Nieder-
lassungen Groß= und Klein-Windhoek, Biegner und
Ziegenfuß; in Swakopmund P. Hermandung. Die
Eisenbahnlinie Swakopmund — Windhoek, die dem-
nächst vollendet sein wird, ermöglicht ein häufigeres
Zusammentreffen. In Kaukurus PP. Kieger und
Jäger mit Br. Havenith. In Aminuis PP. Watte-
rott und Weiler mit Br. Kleist. Auf den beiden