Der Schiffsführer Albert Junge ist am 3. Juni
in Swakopmund eingetroffen.
Der Zolldirektor Schmidt ist am 30. August mit
Heimathsurlaub aus Swakopmund hier eingetroffen.
Dem Roßarzt Rickmann ist die Stelle eines
Sachverständigen für Viehzucht und Veterinärwesen
beim Kaiserlichen Gouvernement von Deutsch-Süd-
westafrika übertragen worden.
Mit Heimathsurlaub ist am 29. August 1902
der Oberst Leutwein, Gouverneur von Südwest-
afrika und Kommandeur der Schutztruppe daselbst,
in Hamburg eingetroffen.
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Zu gleicher Zeit sind ebenda angelangt Zahl-
meisteraspirant Geh, Feldwebel Pallaske, die
Sergeanten Götte und Schroeder I, die Unter-
offiziere Großmann, Bott und Cordes und die
Reiter Wlotzka und Dettmer.
Warshall Inseln.
Als Arzt für Jaluit ist von der Jalnuitgesellschaft
Dr. med Schwabe engagirt worden, dem zugleich
auch die Funktionen eines Regierungsarztes für das
Schuboedlet der Marshall-Inseln übertragen worden
ind.
Rachrichten aus den deutschen Schuhgebieken.
(Abdruck der Nachrichten vollständig oder theilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Deutsch-Dltafrika.
Wami · und Mligazibereisung.
Um die Schiffbarkeit des Wami festzustellen,
hat der Vorsteher der Bezirksstelle Saadani,
Wendt, eine Expedition zur Erkundung des Unter-
laufes ausgeführt, über welche er Folgendes be-
richtet:
In den letzten Tagen der großen Regenzeit trat
ich im Whaleboot die Fahrt den „Wami“ aufwärts
von der Mündung aus an. Von den beiden
Mündungsarmen des Wami erscheint der südliche
Chanhungu, obwohl schmaler als der näördliche
— Porokanya — für Schifffahrt geeigneter, da er
tiefer ist und weniger Sandbänke angeschwemmt hat.
In Ngama mußte ich die Fahrt im Whaleboot
wegen der starken Strömung aufgeben und habe
die Untersuchung des Flußtheiles durch Fußmarsch
auf dicht am Ufer ausgeschlagenen Wegen, theils in
Einbäumen fahrend bis Dunda, südöstlich der
Mission Mandera, fortgesetzt. Hier traf ich die
ersten Stromschnellen, die des niedrigen Wasser-
standes und der damit verbundenen heftigen Strö-
mung wegen mit den Einbäumen nicht überwunden
werden konnten.
Das Wasser des Flusses war während der dies-
jährigen Regenzeit nur um etwa 1/2 m gestiegen und
hatte bei meiner Ankunft in Dunda bereits wieder
den normalen Wasserstand erreicht. Im vergangenen
Jahre hat der Fluß nach den Ueberschwemmungs-
marken und Angaben der Anwohner zu urtheilen,
3½ bis 4 m Wasser mehr geführt.
Von der Mündung bis Dunda würde während
einer normalen Regenzeit dem Befahren des Flusses,
sobald aus demselben die vom User abgestürzten
Baumstämme entsernt sind, mit stärkeren Pinassen
und großen Einbäumen kein Hinderniß im Wege
stehen. Für flachgehende Heckraddampfer halte ich
die Biegungen des Flusses für zu scharf, ein längerer
Dampfer würde denselben nicht folgen können.
Während bis Dunda nur an wenigen Stellen
kleine Steine auf dem Grunde des Flusses gefunden
wurden, besteht das Flußbett weiter aufwärts bis
Kwa Mgunguru aus elner fast ununterbrochenen
Felsenmasse. Durch diese Felsen werden bei dem
jetzigen niedrigen Wasserstande viele kleine Schnellen
und Fälle — beide über 70 cm Höhe — gebildet,
die, wie gesagt in einer normalen Regenzeit etwa
3 m unter dem Wasserspiegel liegen und somit
Fahrzeugen die Durchfahrt gestatten würden. Auf
der genannten Strecke theilt sich der Fluß jedoch
an mehreren Stellen in viele Arme, so z. B. bei
Mitomingi in 12 und bei Hedigwama in 8 Arme.
Unterhalb des Pongweberges theilt sich der Fluß
auch an mehreren Stellen, jedoch konnten hier ein-
gehende Untersuchungen wegen des undurchdring-
lichen, über das Wasser hängenden Gebüsches nicht
gemacht werden. Jeder der kleinen Arme führt
nur wenig Wasser, so daß mir die Möglichkeit, diese
Stellen — auch bei hohem Wasserstande — mit
großen Einbäumen zu passiren, fraglich erscheint.
Eine fahrbare Rinne könnte an den erwähnten
Stellen meines Erachtens nur durch Schließung der
anderen Arme und durch Säuberung der Ufer von
dem überhängenden Holze geschaffen werden. Ueber-
haupt erscheint es nothwendig, die Ufer nach und
nach von den nahe daran stehenden Bäumen be-
freien zu lassen, da sonst stets die Gefahr besteht,
daß durch umgestürzte Stämme die Fahrstraße
gesperrt wird.
Ein wohl nicht zu überwindendes Hinderniß
bilden die Felsen bei Mangidi, 25 km westlich des
Pongweberges. Hier stürzt das Wasser in vier
Flußarmen auf einer Entfsernung von 150 m etwa
3 m von Stein zu Stein hinunter. Dahinter wird
der geeinigte Fluß an zwei etwa je 100 m langen
Stellen zwischen 6 bis 8 m hohen Felsen auf 3 bis
6 m Beeite eingeengt, so daß ein Mensch von Ufer
zu Ufer springen kann. Sobald der Fluß viel
Wasser führt, sollen die ganzen Felsen freilich über-
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