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Arbeitsfelde. Ja wirklich, der Ankauf des Platzes
war eine Eingebung Gottes. Der Lauf der Er-
eignisse hat es bewiesen 40 Kinder be-
suchen den Katechismus und die Schule. Diese
kleinen AB-C-Rekruten machen uns zuweilen recht
viel Spaß mit ihrem komischen Deutsch. Von 8 bis
10 Uhr ist Schule für die Größeren. Einige von
ihnen lesen deutsch schon fast geläufig. Nachmittags
ist Schule für die Kleinen, abends wechselweise
Katechismus und Gesangstunden. Alle diese Kinder
der Schule und noch eine Bande kleiner Schützlinge
erhalten Kleider und Nahrung von der Mission.
Während der Messe beten diese Krauselköpfe schön
und laut den Rosenkranz und bei festlichen Gelegen-
heiten singen sie einige deutsche Volkslieder. Wir
haben manchmal Schwierigkeiten mit den Kindern.
Wir wagen kaum, sie zu strafen, wenn sie es auch
noch so sehr verdienen, denn die Eltern verstecken
ihre Kinder vor uns oder schicken sie zu Ver-
wandten an einen anderen Ort, wenn sie gestraft
werden. Jedoch will und muß ich ein wenig streng
sein; ich verlange eine Gewähr für regelmäßigen
Besuch des Katechismus und der Kirche
Wir betrachten es als unsere Pflicht, unseren Leuten
Liebe zum Landesfürsten einzuflößen; so haben wir
den Geburtstag Seiner Majestät des Deutschen
Kaisers festlich begangen. Ein deutscher Unteroffizier
und etliche Soldaten kamen zu uns. Die deutsche
Flagge wurde gehißt; Alles wohnte der heiligen
Messe bei. Nachher war Mittagessen mit Toast;
zwei prächtige Hammel, einige Pfund Kaffee, Thee,
Zucker r2c. bildeten den Festschmaus der Leute; so-
dann folgten Belustigungen mit den Eingeborenen;
Preisschießen, Preisreiten auf Eseln, Sacklaufen,
Wassertragen, und schließlich eine kleine Operette,
von Kindern aufgeführt. Musik und Tanz fehlten
nicht. Wir sehen unsere Leute sehr gerne in unserer
Gegenwart tanzen. Die Geschmeldigkeit ihrer Glieder
erlaubt ihnen, die flinksten Tänze aufzuführen, ohne
tolle Bewegungen zu machen, alles erscheint ernst
und sittsam. Nur ihr Geschrei könnte einem
Fremden Furcht einjagen.
Aus fremden Kolonien und
Produhktionsgebieten.
Baumwollanbau im ägoptischen Sudan.
Nach einem Vortrag, welchen der Sekretär des
Sirdar im ägyptischen Sudan in einer Versammlung
der Vereinigung zur Förderung der Baumwoll=
kultur auf britischem Boden gehalten hat, sind die
im Stromgebiet des Nils liegenden Distrikte des
ägyptischen Sudans zum Anbau von Baumwolle
geeignet; an bewässerbarem Boden sind etwa
15 Millionen Acres vorhanden. Große Schwierig-=
keiten bietet die Arbeiterfrage, da von den Mahdisten
vier Fünftel der Bevölkerung getödtet worden sind
und der Ersatz dieses Verlustes durch natürlichen
Zuwachs und Einwanderung geraume Zeit erfordern
wird. Die Landesregierung sucht durch Verbesserung
der Bewässerungsverhältnisse und billige Landpach-
tungen den Baumwollanbau, der in kleinem Maß-
stabe bereits von den Eingeborenen betrieben wird,
nach Kräften zu fördern. Von großem Vortheile
für die Weiterentwickelung der Baumwollkultur wird
die Fertigstellung der etwa 240 (engl.) Meilen
langen Eisenbahnlinie Berber— Suakim sein.
Einfuhrhandel Sansibars im Jahre 1901.
Der Einfuhrhandel Sansibars bewerthete sich im
Jahre 1901 auf 1 196 831 L gegen 1 116 041 L.
im vorhergehenden Jahre. Nachstehend seien die
wichtigeren Einfuhrartikel und ihr Antheil an dieser
Handelsbewegung ersichtlich gemacht (die Zahlen für
1900 sind in Klammern beigefügt): Zeugwaaren
298 348 2 (255720), Spezereien 58 160 (54326),
Eisenkurzwaaren 27 069 # (24 894), Kohlen 266138.
(21 709), Bier, Wein, Spirituosen 16 353 2 (18184,),
Häute 13 494 c (30 426), Bauholz 9421 0
(12 075), Thonwaaren r. 5653 2& (5808), Ju-
welierwaaren ꝛc. 5382 L (7081), Segeltuch, Säcke
4992 à (3606), Maschinen 3888 & (4852), Holz=
waaren 3334 c (4852). Ein großer Theil der
Einfuhr Sansibars ist Durchgangsgut für den afri-
kanischen Kontinent. Die bedeutende Zunahme des
Einfuhrwerthes für Zeugwaaren (um fast 43 000 L)
ist in der Hauptsache auf die infolge günstiger
Ernteergebnisse gesteigerte Kaufkraft der eingeborenen
Bevölkerung Ostafrikas zurückzuführen.
(Nach Commercinl Intelligence.)
Dandel der Rolonie Mozambique in den Monaten
Januar bis Juli 1902.
Der Gesammtwerth des Handels der Kolonie
Mozambigque belief sich in den Monaten Januar bis
Juli 1902 auf 7 732 330 Milreis. Von dieser
Summe entfallen 2 220 537 Milreis auf die Ein-
fuhr, 668 251 Milreis auf die Ausfuhr, 300 999
Milreis auf die Wiederausfuhr, 3 207 557 Milreis
auf den Transitverkehr, 524 461 Milreis auf die
Einfuhr in der Küstenfahrt, 761 063 Milreis auf
die Ausfuhr in der Küstenfahrt und der Rest auf
den Umladeverkehr.
An der Ein= und Ausfuhr sowie an dem Tran-
sitverkehr waren die wichtigeren Häfen der Kolonie,
wie folgt, betheiligt:
Einfuhr Ausfuhr Transitverkehr
Werth in Milreis
Lourenzo Marques 1 470 601 200 231 2 955 652
Mozambique 285 534 91569
72500
Quilimane. 160 522 58 636
Chinde 163 867 20 327 87 901
Inhambane 78 018 109 893 242.