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ökonomischen Gründen dieses Verhältnis so
wählen, dals der Verbrauch von Serum ein
möglichst geringer ist. Letzteres wird aber
dann der Fall sein, wenn die Dosis des Virus
so bemessen wird, dals sie ohne Serum gerade
noch ausreichend ist, um einen unzweifelhaften
Anfall von Horse-sickness hervorzurufen,
Um diese Dosis zu finden, habe ich damit
begonnen, einigen Pferden, welche an Horse-
sickness leiden sollten, um das Blut zum Forti-
flzieren von gesalzenen Tieren zu liefern, ver-
schiedene Dosen von unkonserviertem und von
konserviertem virulenten Blut zu insizieren.
Die folgende Tabelle zeigt die Ergebnisse
dieser Versuche:
A. unkonserv. Blut: B. konserv. Blut:
Nr. Dosis Inkub.-Stad. Nr. Dosis Inkub.-Stad.
1 20 cem 3 Tage 5 10 cem 5 Tage
2 152 5 „ 6 55 6 „
3 5 2? 6 „ 7 5 2 7 »*
4 12 10 „ — □-2
Sämtliche Tiere erkrankten an typischer
Horse-sickness, starben und zeigten bei der
Obduktion die für die Horse-sickness charakte-
ristischen Symptome.
Bemerkenswert ist noch, dals das Inkuba-
tionsstadium bis zu einem gewissen Grade von
der Virusdosis abhängig ist. Am kürzesten,
nur drei Tage, betrug es nach der gröfsten
Dosis, am längsten nach der geringsten Doeis,
leem unkonserviertes Blut. Letzteres war aulser-
dem faulig, da es chne konservierenden Zusatz
und ungenügend verschlossen seit 39 Tagen im
Eisschrank gestanden hatte. Es ist sehr wahr-
scheinlich, dals in diesem Blute die Parasiten
der Horse-sickness zum grölsten Teil abgestorben
waren und nur noch sehr wenige zur Wirkun
gekommen sind. Das in diesem Falle beobach-
tete Inkubationsstadinm von zehn Tagen wird
daher wohl zu den längsten gehören, welche
nach Virusinjektion vorkommen. Wir haben
denn auch unter 28 Fällen von künstlicher
Infektion nur in einem Falle, der wegen Kom-
Plikation mit Abszefs und Tsetseerkrankung nicht
rein ist, eine längere Inkubation von 11 Tagen
beobachtet. In der Regel bleibt das Inkubations-
stadium zwischen sechs und neun Tagen.
Da die Dosis von 5 cem konserviertem Virus
regelmälsig getötet hatte und auch von anderen
Experimentatoren als sicher tödliche Dosis an-
gescehen wird, so habe ich die ersten Kombi-
nationsversuche von Serum und Virus mit dieser
Dosis angestellt, und zwar warden in verschie-
denen Versuchsreihen das eine Mal zuerst Serum
und hinterher Virus, das andere Mal das Virus
zuerst gegeben. Das Resultat der ersteren Reihe
habe ich bereits in meinem Bericht vom 7. Fe-
bruar mitgeteilt. Uber die zweite Reihe gibt
die nachstehende Tabelle Auskunft:
Virus Zwischenzeit Serum KResultat
1 5 ccm 1 Tag 120 gestorben
2. 5 » 2 Tage 300 ?
3. 52 *pb- 300 schw. Anfall
4. (U# 5 „ 3 „ 200 leicht. "
e 3 „ 300 :
Sämtliche Tiere dieser Versuchsreihe er-
krankten an Horse-sickness, die mit ein und
zwei Tagen Intervall so schwer, dals sie starben;
die drei übrigen überstanden den Anfall und
waren danach so hoch immun, dals sie grofse
Dosen von Virus vertrugen, ohne nochmals zu
erkranken.
Hiernach mulste man annehmen, dals es
vorteilhafter ist, das Serum nicht früher als am
vierten Tage nach dem Virus zu geben. Ferner
mulste versucht werden, ob nicht mit erheblich
kleineren Dosen von Virus operiert werden
kann, um dementsprechend auch mit einem
geringeren Quantum Serum auszukommen.
Zu diesem Zwecke wurde folgende Versuchs-
reihe angestellt:
Virus Zwischenzeit Serum Kesultat
1 0,25 Tage 400 kein Anfall
2 0, 25 3 400 v 2
3 0,2 3 "„ 200 2 »
4 0,2 3 „ 200 sehr leichter
nfall
5. 0.2 3 „ 200 tödl. Anfall
6. 0,2 2 2 100 kein Anfall
7 .,2 1 " 100 » »
8. □ 3 » 400 v v
9. Ler- 0, 1 3 „ 300 v 1
In dieser Versuchsreihe waren die Resultate
schon erheblich besser. Nur zwei Tiere erkrank-
ten, das eine leicht, das andere mit einem
tödlichen Anfall, alle übrigen blieben ohne
irgendwelche sichtlichen Erkrankungserschei-
nungen und wurden später weiterbehandelt.
Die beiden erkrankten Pferde waren junge,
frisch importierte Argentinier, während die
übrigen ältere Tiere waren, die sich schon
längere Zeit in Südafrika befanden. Da sich
hiermit herausstellte, dals die Empfänglichkeit
der Pferde gegen Horse-sickness eine sehr ver-
schiedene ist und das Immunisierungsverfahren
natürlich für die am meisten empfindlichen Tiere
berechnet werden muls, so ging ich mit der
Virusdosis noch erheblich weiter herunter und
benutzte für die nächste Reihe nur noch die
hochempfindlichen jungen Argentinier. Um aber
dem Virus mehr Gelegenheit zu geben, auf den
Organismus immunisierend zu wirken, dehnte
ich die Zwischenzeit zwischen Virus und Serum
um einen Tag weiter aus, da ich von der An-
nahme ausging, dals, wenn eine geringere Virus-
dosis angewendet wird, eine um so längere
Inkubationszeit zu erwarten ist und das Risiko