Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVI. Jahrgang, 1905. (16)

Kolonnen zur Zeit beschäftigt, das Gleis von Kilo- 
meter 14,0 W *“33 6 irv 
Die Bauleitung beabsichtigt, in der Zeit zwischen 
eihnachten und Neujahr das Gleis bis zum Bahn- 
ze Momnbo vorzubringen. Das Material einschl. 
Schotters steht zur Verfügung. Die Tele- 
g aphenleitung ist bis Kilometer 30 fertig, die 
tangen sind einige Kilometer weiter gesetzt. Der 
bparat in Maurui ist betriebsfähig und mit der 
ustriebsstrecke verbunden. Der Bahnhof Mauru 
Erro nach der Betriebseröffnung gemelnsam von der 
Fhenbahn-Verwoltung und der Bauleitung benutzt. 
dur die Einrichtung der Wasserstatlon Marui wer- 
* zur Zeit die Vorbereitungen getroffen. Das 
(n gude in Makugungi ist bis auf kleinere Arbeiten 
# reichen usw.) fertig, für die Gebäude in Mombo 
K#ation, Lokomotivschuppen und Ubernachtungshaus) 
1 die Materialien beschafft. Da inzwischen die 
arh würfe genehmigt sind, so wird der Bau um- 
rr ud beeex Des Montg der vier Personen- 
eendigt, Probefahrten ur 
werden demnachst #nsirobel 6 nd Abnahme 
uf Grund eines weiteren Berichts könne 
hinzufügen, daß das Gleis am 24. S e 0 z 
n Endpunlt Mombo erreicht hat. 
  
KRamerun. 
t des Pauptmanns und Residenten von M. 
er, über seine Reise in das Gebiet der a 
II. (Schluß.),) 
n hatte in Tsige einen gewissen 
unsere Absicht, am achen u# 
war 1 französischen Grenze vorzudringen, 
den e ungen, und überall waren Verbindungen mit 
ng Ugeboorenen angeknüpft und diese über die Neue- 
nun bg. Verhältnisse aufgeklärt worden. Es galt 
Plan 1 den weiteren Verlauf der Expedition einen 
Vorn " fassen und sich für die fernere Richtung des 
* de schlüssig zu werden. Zunächst wurde 
Lai (Leiürd 1904 an den französischen Poften nach 
Na chrice ant Farre) durch eine Patrouille dle 
mändich unseres Eintreffens gesandt, und da eine 
Cigeche, Aussprache wegen der großen Entfernung 
Pose— ai fünf Märsche) nicht möglich war, dem 
an te temporäre Grenzlinie dicht nördlich Tsige 
Farmen artt vorgeschlagen, daß Tsige mit seinen 
ü#rige v ie erste französische Stadt sein sollte. Der 
mser erlauf der vorläufigen Grenzlinie sollte der 
Völkersern Richtung des 10. Breitengrades, ohne 
folgen aae und Landschaften zu durchschneiden, 
und denn zukünftigen Abmachungen zwischen Lal 
4neuen deutschen Posten überlassen bleiben. 
daten -„März wurde Leutnant Kund mit 22 Sol- 
Tagenm die schon passierte Ortschaft Bongor, zwei 
s= nördlich Tsige, gesandt, um sich hier 
5 Siehe Deutsches Kolonialblatt 1905, Seite 81 ff. 
Beri 
Stheub, 
Die E peditio 
Abschntt Weicht, 
Logone bis zur 
115 
  
als Residenturposten einzurichten. Für die Auswahl 
Bongors war maßgebend, daß es einmal unbedingt 
notwendig war, in diesem südlichsten, so dicht be- 
völkerten Teile des Residentur-Bezirkes am Logone 
einen Posten zu haben, ferner, daß der Posten in 
reichbebauter, möglichst gesunder und militärisch vor- 
tellhafter Lage nicht zu weit von der französischen 
Grenze und von den Orten entfernt lag, die noch 
am deutlichsten die Spuren der letzten Einfälle trugen. 
Dann aber sollte er auch vor allem möglichst nahe 
der Einfahrtsstelle nach den Tuburi-Sümpfen ge- 
legen sein, um hler, wo sich wohl in nächster Zeit 
das Hauptinteresse jener Gegend konzentrieren dürfte, 
eine gewisse Kontrolle ausüben zu können. Allen 
diesen Anforderungen schien Bongor am besten zu 
entsprechen. In der Zukunft hat sich auch dieser 
Platz vollkommen bewährt. 
Was unseren ferneren Vormarsch anbetrifft, so 
war es meine Absicht, den Schari zu erreichen und 
dessen deutsches Ufer in gleicher Welse festzulegen, 
wie das des Logone. Um von Tsige an den Schari 
zu gelangen, gab es zwel Möglichkeiten; entweder 
auf dem Dominikschen Wege oder zurück bis zum 
Gumei-Bezirk und dann demselben bis zum Schari 
folgend. Die Dominiksche Route schien mir wegen 
des großen mir bekannten Mangels an Verpflegung 
und vor allem an Wasser gänzlich ausgeschlossen. 
Dominik ist nur mit wenigen Leuten und drei Mo- 
nate früher gereist und hat damals schon forcierte 
Märsche machen müssen, um Wasser und Verpflegung 
zu bekommen, und wir waren über 300 Menschen 
und befanden uns mitten in der trockensten Zelt. 
Um aber nicht schon elnmal durchzogenes Gebiet 
nochmals berühren zu müssen, wurde beschlossen, den 
Weg bis zum Gumei-Bezirk auf dem linken Logone- 
User zu unternehmen, um auch hier mit Land und 
Leuten bekannt zu werden. 
So brach denn die Expedition am 5. März von 
Tsige auf, um nach einem vergeblichen Versuch, den 
Logone bei Tsige zu überschreiten, den Übergang erst 
unweit Ham, dicht südlich der Grenze, zu bewerk- 
stelligen. Wir wandten uns dann in nordöstlicher 
Richtung und erreichten die weit bevölkerte, reiche 
Landschaft Bugodum, wo wir gegen Mittag Halt 
machten. Gegend und Menschen gleichen im allge- 
meinen denen am rechten Ufer vollkommen und ge- 
hören dem Stamme der Wuljias an. 
Am 6. März beabsichtigte die Expedition, sich 
ein wenig mehr vom Logone zu entfernen, um neue 
Stämme und Landschaften anzutreffen. Durch ab- 
sichtlich falsche Fährung und falsche Angaben, daß 
wir sumpfiger Stellen wegen so welt nach Süden 
ausholen müßten, wurden wir indessen gänzlich von 
unserer ursprünglichen Marschrichtung abgebracht und 
wohl in französisches Gebiet hinein zu den Soinda- 
Stämmen geführt. Die Har-Leute (Bugoam) leben 
mit den Soinda-Leuten in bitterer Feindschaft und 
dadurch, daß die Soinda-Leute in der Nacht durch 
Bugoduno-Einwohner von unserem Kommen benach-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.