Full text: Deutsches Kolonialblatt. XVII. Jahrgang, 1906. (17)

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Ekanda, welche zusammen 39 Familien zählen, ein 
Reservat in Größe von 150 ha eingeräumt. Die 
derhältnismäßig große Bemessung des Reservates 
findet darin seine Erklärung, daß sein östlicher Teil 
einige sumpfige, zur Bebauung wenig geeignete Land- 
striche enthält. Die Einwohner der beiden Dörfer 
haben etwa 20 ha Land in Benugzung. 
  
Togv. 
Wege- und Brückenbau im Schutzgeblet Cogo. 
Eines der bedeutendsten Verkehrshindernisse auf 
der von Lome nach Atakpame und dem volkreichen 
Sokodebezirk führenden Straße bildete der Schiofluß. 
d der Regenzeit füllen die großen Hochwassermengen 
ie 1,2 km breite Niederung und machen jeden 
Trägerverkehr. unmöglich. Die Verbindung mit dem 
Norden des Schutzgebiets mußte deshalb in der 
ungünftigen Jahreszeit bisher notdürftig mittels 
anu aufrecht erhalten werden. 
a Dieses Hindernis ist jetzt beseitigt. Eine Draht- 
elbrücke von 24 m Spannweite, welche Wagen mit 
iem Gewicht von 344# trägt, überbrickt den eigent- 
Wen Flußlauf, während ein 1100 m langer, im 
ittel 2 m hoher Damm die Verbindung mit den 
ochwasserfreien Ufern herstellt. 
be dur Herstellung dieses Damms war elne Erd- 
rewegung von rund 15 000 chm erforderllch, eine 
aact bedeutende Leistung, wenn man bedenkt, daß 
ao erforderlichen Erdmengen durch die mit der 
Landhabung europäischer Werkzeuge nicht vertrauten 
ngeborenen auf den Köpfen herangetragen wurden. 
in dem Hochwasser genügende Offnungen zu schaffen, 
ind in den Damm auch einige Durchlässe eingebaut, 
- versuchsweise ein steinerner, der erste in 
de Das Eisenzeug der Drahtsellbrũcke wurde von 
a Firma Felten & Guilleaume gellefert. Die 
Kahrbahntafel wurde hier, zum Teil aus europkischem 
wesemholz, zum Teil aus an der Baustelle ge- 
* Hölzern hergestellt. Es dürfte interessieren, 
an, für die Pendelstützen eine in der Schionlederung 
für ommende Ebenholzart verwendet wurde. Die 
de diie Pfeller und den steinernen Durchlaß erfor- 
rlichen Ziegel wurden an der Baustelle hergestellt. 
germbesondere bauliche Schwierigkelten waren bei der 
". degstellung der Anlage nicht zu überwinden. Sehr 
lorend wirkten indessen die ungünstigen gesundbheit- 
b#nn Verhältnisse der sumpfigen Niederung, die den 
8 den Wechsel des europälschen Bauaufsichtsbeamten 
E machten. . 
ie Anlage wurde nach sechsmonatlicher Bauzeit 
Ende Jull 1905 dem — zuh "1 
  
  
Deutsch-Hüdwelkafrika. 
Der Derero= und Dottentotten - Aufstand. 
250. 
13. Januar. 
Aus Deutsch-Südwestafrika wird amtlich berichtet: 
Nach den letzten Meldungen des Oberst Dame 
war die Bande Morengas am Oranjefluß bei 
Hartebeestmund und VBiolsdrift festgestellt worden. 
Ihnen gegenüber standen, unter dem Kommando des 
Majors v. Estorff, die Abteilung des Hauptmanns 
v. Erckert südlich Warmbad, die Abteilung des 
Hauptmanns v. Lettow-Vorbeck südlich Ukamas. Eine 
dritte Abteilung unter Hauptmann Heuck sperrt etwa 
in Linie Dawignab—Hasuur die Ostgrenze. 
Hauptmann v. Lettow-Vorbeck griff am 5. Januar 
früh bei Duurdrift (70 km östlich Warmbad) mit 
62 Gewehren eine etwa gleich starke Hottentotten- 
bande an. Das Gefecht endete mit dem Abzug des 
Gegners nach Norden. Er ließ 3 Tote auf dem 
Platz, darunter Morengas Bruder Matthias. 44 aus- 
gerüstete Reittiere wurden den Hottentotten ab- 
genommen. Auf deutscher Seite siel ein Unteroffizier. 
Hauptmann v. Lettow (früher Regiment Elisabeth), 
Leutnant Ling und ein Mann wurden schwer ver- 
wundet, 6 Mann leicht verwundet. 
Gegen Cornelius, der sich in die Aruabberge 
zurückgezogen hatte, ist erneut eine Streifabteilung in 
Marsch gesetzt worden. 
Die Abteilung des Moajors v. b. Heyde drängte 
bei Gubuoms (unweit Aminuls) Simon Copper-Leute 
zurück und erbeutete einige Gewehre. 
.Bis 1. Januar haben sich in Gibeon 1400 
Hottentotten gestellt, darunter 500 Männer, die 
162 Gewehre abgaben. Infolge des Aufrufs des 
Gouverneurs an die Hereros vom 1. Dezember 
vorigen Jahres stellten sich bis Ende Dezember in 
Omaruru, Omburu und Otilhasnena 737 Hereros, 
darunter 190 Männer mit 23 Gewehren. Schwächere 
Hererotrupps griffen immerhin in der Nähe von 
Windhuk Ende Dezember noch Farmen an, wurden 
jedoch zurückgeschlagen. 
251. 
16. Januar. 
Amtlich wird gemeldet: 
Nach Meldung des Obersten Dame soll in dem 
Gefecht der Abteilung des Hauptmanns v. Lettow- 
Vorbeck, bei Duurdrift am 5. Januar, Morenga 
persönlich die Hottentotten geführt haben. Unsere 
Patrouillen slellten jedenfalls am 8. Januar bei 
Heirachabis eine starke Hottentottenbande fest und 
Morenga soll jetzt mit 300 bis 400 Kriegern bei 
Springpuets stehen. Es ist nicht ausgeschlossen, daß 
Morenga wieder, wie im Mai vergangenen Jahres, 
nach der englischen Grenze unweit Rietfontein aus- 
zuweichen beabsichtigt, daher hat Major v. Estorff 
eine neue Truppenverteilung befohlen. — Auch bei 
Warmbad fanden Truppenverschiebungen statt, da
	        
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