getroffen und hat am gleichen Tage die Dienstgeschäfte
des Bezirksamts in Friedrich-Wilhelmshafen wieder
übernommen. .
Der am 27. November v. Is. im Schutzgebiet
von Neu-Guinea wiedereingetroffene Polizelmeister
Doellinger ist zum Leiter der neu errichteten
Station Kieta auf Bougainville ernannt worden.
#——— . VVy E G
Patriotische Gaben.
Für die zur Zeit in Südwestafrika zur Nieder-
werfung des Aufstandes befehligten Truppen sind
weiterhin folgende freiwillige Gaben eingegangen
bzw. nachstehende Anerbletungen gemacht worden,
für welche hiermit nochmals der Dank des Ober-
kommandos ausgesprochen wird:
1. Vom Kriegerverein Saarbrücken durch Ver-
mittlung des 2. Vorsitzenden Herrn Th. Vogel
in Saarbrücken 180 Mk.
2. Ertrag einer Sammlung gelegentlich der Kaisers-
geburtstagsfeier von den Bürgern in Schönebeck
durch Vermittlung des Oberarztes der Re-
serve Herrn Dr. Döllekes in Borbeck mit
64 M
132
4|h. Von Herrn Wirklichem Geheimen Oberpostrat
Griesbach in Friedenau 49,55 Mk.
Von Herrn Konrad Esels in Roßlingen (Loth-
ringen) 21,60 Mk.
. Vom Herrn Bergwerksdirektor Losch in Louisen-
thal bei Saarbrücken 20 Mk.
4|ml Vom Herrn Postdirektor Lincke in Wattenscheid,
Restbetrag des Erlöses einer Wohltätigkeits-
vorstellung daselbst mit 11,80 Mk.
. Vom All-Deutschen Verband hier
7 Kisten mit Liebesgaben.
.Von Herrn Emil Keller in Dahlen (Sachsen)
eine Kiste mit Liebesgaben.
Es beabsichtigen zu spenden:
Herr Baumeister Heinrich Vogt in achen
2 Pakete mit Liebesgaben.
Frau v. Beyer in Sprottau, Unterhaltungs-
beillagen der „Täglichen Rundschau“.
11 Hr Dr. Richard Lüdicke in Berlin eine Anzahl
er.
12. Der Besitzer des Hotels Pfaff in Königsberg
im Taunus, Herr Johannes Lemke in Frank-
furt a. M., hat sich zur kostenfreien Aufnahme
von erholungsbedürftigen Offizieren und Mann-
schaften der Schutztruppe für Südwestafriko
bereit erklärt.
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Nachricdhten aus den deulschen Schuhgebieten.
(EAbdruck der Nachrichten vollstandig oder teilweise nur mit Quellenangabe gestattet.)
Ramerun.
Übersicht über die vom Stationsleiter Schmidt im
Septemder und Gktober 2905 ausgeführte Zakoko=
Expedition.
(Hierzu eine Karte.)
Der Volksstamm der Ndogotindi hat sich seit
Jahren durch große Unbotmäßigkeit ausgezeichnet,
und aus mehreren Gründen war es notwendig, ihre
schon lange geplante Unterwerfung durchzuführen.
Adogotindi war direkt gefürchtet. Als in letzter
Zeit ein Bote des Bezirksamts angeblich gefangen
worden war und die Ndogotindi wieder eine Her-
ausforderung zum Krlege schickten, wurde es die
höchste Zeit, diesen unwürdigen Zustand zu ändern
und gegen Ndogotindi vorzugehen, umsomehr als
die Rdogotindi benachbarten Stämme Krieg mit den
Adogotindi machen wollten, weil sie unter deren
Räubereien und Fangen und Töten von Menschen
zuviel zu lelden hatten.
Der Zeitpunkt war allerdings der denkbar un-
günstigste, Ende der Regenzeit mit höchstem Wasser-
stand in den reißenden Flüssen und täglicher schwerer
Regen. Es war aber gerade jetzt ein entscheidender
Schritt notwendig, wenn das Bezirksamt nicht noch
mehr in den Verdacht der Schwäche und der Furcht
kommen sollte.
Am 22. September 1905 bin ich von Edea
abmarschiert mit 30 Polizeisoldaten. Da mit dieser
Expedition gleichzeitig die Besichtigung des Geländes
für den Wegebau Edea—Jaunde verbunden werden
konnte, hatte ich den Wegemeister Behrens mit-
genommen.
Um die Lasten gut über die Flüsse mit Hoch-
wasser und durch das unbekannte und gerüchtwelse
oft kaum passierbare Geblet befördern zu können,
hatte ich sie ganz klein, etwa 40 Pfund, gemacht.
Ich brauchte daher mehr Träger, wie sonst üblich,
doch war ich gezwungen, die Lasten klein zu machen,
um gut bewegungsfähig zu bleiben. Ich war so
in der Lage, Märsche von 8 bis 9 Stunden am
Tage zu machen mit geschlossener Kolonne, wie dies
nicht selten vorgekommen ist. Die beiden ersten
Tagemärsche (22. und 28. September) führten durch
bekanntes Gebiet, durch die Landschaften Edea,
Ndokok, Mangale, Bekok. Am 24. September 1905
Marsch bis Nkonjok in Bekok. Hier kamen mir
Leute aus Ndogonge entgegen mit der Nachricht,
daß die Ndogotindi bereits ungeduldig auf Krieg
warten und daß Oberhäuptling Masso mir sagen
ließ, „der Gobina soll nur schnell kommen, er sei