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machen und nicht eher aufhören, bis ich seinen Stamm
ausgerieben hätte.
Bei strömendem Regen auf ganz fürchterlichem
Pfade durch dichten Busch über Felsgeröll und durch
Sümpfe marschierte ich nach Ndogotindi herein.
Bei der langjährigen Feindschaft zwischen Ndogonje
und Ndogotindl gab es natürlich keinen Verbindungs-
weg, sondern nur einen Schleichpfad.
Von meinem ganzen Marsche hatte ich die ganze
Route ausgenommen, trotz miserabler Wege und
schlechtestem Wetter und wollte auch weiter jeden
Weg aufnehmen. Ich führte es auch durch, doch
ist mir keine Aufnahme von den vielen Ruten, die
ich bisher aufgenommen, so schwer geworden wie
gerade diese. Natürlich mußte ich auch immer auf
einen etwaigen Uberfall gefaßt sein und durfie doher
keine Vorsichtsmaßregel außer acht lassen.
Um 3 Uhr kam ich in ein verlassenes Dorf von
Dunga, nach Binijam, und schlug hier Lager auf.
Das Weib, welches mir nach Ndogonje entgegen-
gekommen war, fand ich hier wieder. Site sagte,
doß die Dunga-Leute alle sich versteckt hätten vor
Angst und nicht kommen wollten, um Verpflegung
zu liefern.
Mit Hilfe des Häuptlingswelbes gelang es,
Dunga und einige seiner Leute zu bewegen, zu mir
zu kommen.
ihnen Boten geschickt hätte, sie sollten keinesfalls den
„Gobina“ über die Grenze lassen, sondern ihn
überfallen. Er würde mit vielen Kriegern zu Hilfe
kommen.
Masso habe gedroht, sie zu töten, wenn sie dem
Gobina nicht Widerstand entgegensetzen würden.
Dunga mit seinen Leuten wolle aber gern haben,
daß der Gobina käme, damit endlich Friede würde
umd sie vor den häufigen Raubanfällen der Ndo-
gonjes geschützt würden. Die Ndogonje, welche
manchmal auch zum Handel ins Land kämen und
von denen sie bisher im Handel ganz abhängig ge-
wesen seien, haben immer das Gerücht verbreitet,
daß die Weißen sehr böse seien und viele Leute
töteten oder als Sklaven verkauften.
Huptling Masso habe viel Krieger gesammelt
und wolle nicht, daß die Weißen ins Land kämen,
er wäre selbst Gobina und habe viel mehr Krieger
wie der Weiße. Er wolle den Weißen mit allen
seinen Leuten an einem Tage töten, dann würde
kein Weißer mehr wagen, zu kommen.
Dumga brachte auch einige Verpflegung und
versprach Führer zu stellen, die den Weg zu Massos
Dorf zeigen würden.
Unter Beobachtung oller Vorsichtsmaßregeln
schlug ich in Binijam das Lager auf, um am nächsten
Morgen gegen Masso vorzugehen.
Die ganze Nacht hindurch erscholl von allen
Seiten die Kriegstrommel. Im etwa 3 bis 4
Marschstunden entfernten Dorfe Massos wurde erst
die Kriegstrommel mächtig gerührt, dann wurden
Botschaften mit der Sprachtrommel geschickt, die von
Sie erzählten, daß Masso auch zu
Ort zu Ort weiter gegeben wurden. Gegen Mitter-
nacht war ein wüstes Getrommel zu hören. Die
Dunga-Leute sagten, es wäre Moli= oder Gende-
spiel, bei dem fast immer Weiber getötet werden.
Masso schien also durch Blut und Palmwein
seine Leute in Kriegslaune versetzen zu wollen.
Am 27. September 1905 marschierte ich an
vielen kleineren und größeren Gehöften vorbei bis
gegen 10 Uhr. Ein Kundschafter kam mit der
Meldung, daß Masso in seinem Dorfe sei mit vielen
hundert Leuten, die zum Teil mit Gewehren zum Teil
mit Armbrüsten und Speeren bewaffnet seien. Ich
mußte annehmen, daß es nun doch zum Gefecht
kommen würde, als ich aber hinkam, war kein Mensch
mehr zu sehen. Alle waren entflohen. In einiger
Entfernung konnte ich noch viele Leute hören, ließ
sofort die Lasten absetzen und einige Soldaten und
Träger als Bedeckung dabel und nahm die Verfol-
gung auf. Es gelang, einige Leute zu fangen. Diese
sagten aus, daß Masso, als er erfuhr, daß ich ganz
dicht bei seinem Dorfe war, seine Leute nicht mehr
zusammenhalten konnte und nach dem ganz nahe
liegenden Badjob geflüchtet sei. Der zweite Ober-
häuptling Maji habe sich, da er merkte, daß der
Weiße doch käme, in letzter Stunde für friedliche
Unterwerfung entschieden.
Ich entließ eine Anzahl der Gefangenen mit dem
Auftrage, die Leute aufzufordern, zu mir zu kommen
und um Frieden zu bitten, dann würde ihnen nichts
geschehen. Majt mit seinen Leuten kom auch und
bat um Frieden, Masso war aber mit angeblich
einigen hundert seiner Leute nach Badjob entflohen,
um mit Hilse von Badjob gegen mich zu fechten.
Das Dorf Massos, Deka, lag auf einem Hügel
etwa eine halbe Stunde von der Landschaftsgrenze von
Badjob ab.
Ich beschloß, hier einige Tage zu bleiben, um
das Land zu erkunden und um nach Masso und
seinen Leuten zu fahnden.
Um vor üÜberraschungen geschützt zu sein, ließ ich
das Gelände um das Dorf herum klären und die
Hütten, die ich nicht für meine Leute brauchte, ab-
brennen. Gerüchtweise verlautete, Masso plane einen
nächtlichen Uberfall.
Häuptling Majt mußte einen Elefantenzahn, den
er selbst als Friedensgabe angeboten, als Strafe
zahlen, weil er sich anfänglich auch widersetzen wollte,
und erhielt Befehl, sich tüglich zweimal bei mir zu
melden, solange ich dort sei. Der Zahn wurde so-
sort gebracht, und Maji mit seinen Leuten wurde
wohl beobachtet, aber sonst unbehelligt gelassen.
Den 28. und 29 September blieb ich in Deka,
machte aber von hier aus kleine Aufklärungsmärsche
in die Umgegend, kom nach Norden bis an den
Sanaga, nach Westen bis in die Landschaft Badjob,
nach Osten bis Ndogoboea. Masso konnte ich aber
nicht finden; die Gerüchte über sein Versteck waren
zu verschieden. Durch ein ziemlich heftiges Fieber
wurde ich in der Arbeit etwas behindert.