935 000 Mk.), Kaffee im Werte von 542 000 Mk.
(1908 526 Ooo Mk).
Tropische Nutzhölzer und Gerbstoffe bezog
Deutschland im Jahre 1904 im Werte von 30 Mill.
Mark vom Auslande. Die Feststellung von Nutzholz-
beständen und Gerbstoffe liefernden Pflanzen erfolgte
gelegentlich der Studienreisen nach den west= und
ostafrikanischen Kolonien und der Südsee durch
Dr. Busse und Dr. Schlechter.
Die deutschen Kolonien lieferten im Jahre 1904
Nutzhölzer im Werte von 177 000 Mk. (1908
206 000 Ml.).
Wachs bezog Deutschland im Jahre 1904 im
Werte von etwa 7 Millionen Mark vom Auslande.
Zur Hebung der Bienenzucht wurden Ausrüstungen
nach Ostafrika und Südwestafrika geliefert. Die
Regierung ließ den Eingeborenen entsprechende Be-
lehrung zuteil werden.
Die deutschen Kolonien lieferten Wachs im Jahre
1904 im Werte von 576000 M. (1908 138500 M..
Mineralien. Kupfer bezog Deutschland im
Jahre 1904 im Werte von 135 Millionen Mark
vom Auslande. Der Kupfermarkt wird zeitweise
vollständig durch amerlkanische Trusts beherrscht.
In Deutsch-Südwestafrika — Otavi sind reiche
Kupferlager festgestellt. Zu ihrer Ausbeute baut die
Otavi-Minen= und Eisenbahn-Gesellschaft zur Zeit
eine eigene 570 km lange Eisenbahn. Weitere ab-
bauwürdige Kupferfundstellen sind bekannt. Weniger
sichergestellt ist das Vorkommen von Gold und
Diamanten in Südwest= und Ostafrika, von Zinn in
Kamerun und von Eisenerzen in Togo. Kohlen sind
am Nyassasee (Deutsch-Ostafrika) festgestellt.
2. Förderung des Absatzes deutscher
Industrieerzeugnisse.
Die Einfuhr nach den deutschen Kolonien betrug
im Jahre 1904 insgesamt 80 Millionen Mark.
Deutschland war daran mit etwa 50 v. H. betelligt.
Zur Hebung der Kaufkrast der Bevölkerung in
den Kolonien hat das Komitee beigetragen durch die
Einführung neuer und Ausbreitung vorhandener Ein-
geborenen= und Plantagenkulturen, durch Vorarbeiten
für deutsche Siedlung und durch Vorbereitung des
Eisenbahnbaues.
Teils aus eigener Initiative, teils auf Grund
von Preisausschreiben und Modellen des Komitees
befaßt sich neuerdings die deutsche Industrie u. a.
mit der Konstruktion und Herstellung tropisch-land-
wirtschaftlicher Maschinen, wie Baumwollgins und
ressen, Maschinen für Hanfentfaserungen, Palmöl-
bereitung und Entkernung, Erdnuß= und Bataten-
schälmaschinen, Manlokraspeln, Geräten zur Kautschuk-
gewinnung, leichten Pflügen usw.
3. Vorarbeiten für deutsche Siedlung.
Die Auswanderung Deutschlands betrug in den
Jahren 1871 76221, 1881 220 902, 1891 120 089,
1900 22 309, 1901 22 075, 1902 32 098, 1903
36 310, 1904 27 984.
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Zur Vorbereitung einer übersiedlung nach den
deutschen Kolonien, soweit solche klimatisch geeignet
sind, hat das Komitee beigetragen in Deutsch-Süd-
westafrika durch die unter Leitung des Ingenteurs
Alexander Kuhn ausgeführte Fischfluß-Expedition
und durch die Ausrüstung von Bohrkolonnen mit
dem Ergebnis der Schaffung von etwa 40 öffentlichen
und privaten Brunnen für Tränkzwecke und der
Fertigstellung von Projekten für Stauanlagen in der
Löwenfluß-Route, in Arochas--Bethanien, Osis und
Gibeon. "
In Deutsch-Ostafrika wird die Vorbereitung einer
deutschen Sledlung in Verbindung mit den Eisenbahn-
projekten betrieben. Zur Befiedlung der Nyassaländer
hat die Erkundung einer ostafrikanischen Südbahn
Beiträge geliefert; die Schaffung von Unterlagen für
eine Besiedlung der nördlichen Gebiete ist der wirt-
schaftlichen Erkundung einer ostafrikanischen Nordbahn
vorbehalten.
4. Vorbereitung des Eisenbahnbaues.
Vorbedingung für elne gedeihliche wirtschaftliche
Entwicklung unserer Kolonien und überseeischen In-
teressengebiete ist die Schaffung billiger leistungs-
fähiger Transportmittel.
Der Eisenbahnbau in den deutschen Kolonlen
ist gegenüber den fremdländischen Kolonien im Rück-
stande. England besitzt in Afrika 11 822 km Elsen-
bahnen, Frankreich 6156 und Deutschland 1450 km.
Ein deutscher Eisenbahnbauplan zur Erschließung
der Kolonien und ihrer Hinterländer sollte umfassen:
den Ausbau der Togobahn nach dem Sudan, der
nordwestlichen Kamerunbahn nach dem Tschadsee,
den Bau einer südöstlichen Kamerunbahn, den
Ausbau der südwestafrikanischen Bahnen, den Aus-
bau der ostafrikanischen Bahnen nach dem Viktoria-
und Tanganjikasee, den Bau einer Bahn nach dem
asee. « -
Die Vorbereitung des Eisenbahnbaues betreibt
das Komitee durch Erkundungen deutscher und fremd-
ländischer Eisenbahn-Interessengebiete.
Auf Grund selner wirtschaftlichen und technischen
Trassierung wird jetzt die Togobahn bis Palime
gebaut. Für den Bau einer Bahn von Kilwa-
Kisiwani nach dem Nhassasee sind durch eine wirt-
schaftliche Erkundung die Unterlagen geschaffen. Vor-
arbellen im Interessengebiet der Kamerunbahnen und
einer Bahn nach dem Viktoriasee bzw. Tanganjikasee
sind elngeleitet.
Kraftlastwagenverkehr. Die Zufahrt zu den
Elsenbahnen erfolgt wegen der in Afrika vielfach
verbreiteten Viehseucheu am vorteilhaftesten durch
Kraftlastwagen. Versuche werden jetzt mit Automo-
bilen in Deutsch-Südwestafrika und mit Dampflast-
wagen in Togo unternommen. Der von dem Komitee
vorgeprüfte Dampflastwagen ersetzt etwa 400 Träöger.