Der Wert der Haupteinfuhrartikel ohne Fracht
und Spesen stellte sich 1904 in 1000 Rupien
solgendermoßen (die eingeklammerten Zahlen bezlehen
sich auf 1908): Getreide und Mehl 8869 (8213),
landwirtschastliche Maschinen 238 (2753), präser-
vierte Lebensmittel 1215 (1169), Düngemittel 890
(75), Ole 992 (1054), lebende Tiere 426 (957),
aumwollenwaren 1023 (908), Kohlen 1084 (875),
Eisen= und Messerschmiedewaren 568 (658), Säcke
812 (621), Bler, Wein und andere geistige Ge-
tränke 743 (611), Kurzwaren 467 (348), Holz und
Holzwaren 432 (308) Tabak 223 (234), Edelmetall
und Metallgeld 1634 (38243). -
Über den Wert der Einfuhr aus Deutschland
enthält der Bericht keinc vollsländigen Zahlen. Er-
wähnt wird die Zunahme der deutschen Einfuhr
bei folgenden Artikeln: Medikamente, Automobile
(es wurden 4 Automobile im Werte von 25 474
Rupien eingeführt), Boote, Uhren, Strümpfe (um
7878 Rupien), Porzellan, Feuerwerkskörper, Glas-
waren, Nägel, Juwelen, Künstlicher Dünger (um
4488 Rupien), Streichhölzer, Farben, Papier, Selden-
waren, Schreibwaren (um 3006 Rupien), Spielzeug
(um 16673 Ruplen) und Wollwaren. Abgenommen
hat die deutsche Einfuhr von Kleidern, Bier, Fahr-
tädern, Zement, bunten Baumwollenwaren (um
11 681 Rupien), Kurzwaren (um 7487 Rupien),
Ensen-- und Messerschmiedewaren (um 91189 Ruplen),
kaschinen und Holzwarcn.
Während im Jahre 1903 die Einfuhr von
Straßenbahnmaterial, Lokomotlven, Drahtseil und
dergleichen den Wert von über 5 Millionen Rupien
hatte, bei der Deutschland mit 1271000 Rupien
bettiligt war, betrug die Einfuhr dieser Ariikel
1904 nur 430 000 Rupien bei einer Betelligung
Deutschlands mit 259000 Rupien. Prozentual ist
demnach die deutsche Beteillgung an der Einfuhr
dieser Artilel von 25.3% auf 60,2% gestiegen.
Hauptausfuhrartikel ist Zucker, von dem im Jahre
1904 über 197 Millionen kg im Wert von 40,5
illionen Rupien gegen 170 Millionen kg im
ert von 34,5 Millionen Rupien exportiert wurden.
zußerdem wurden ausgeführt Melasse für 669000
upien (1903: 402000) Aloefaser für 628000
anie (1903: 551000) Rum, Kokosnußöl und
e.
„Der Zucker sowle die Melasse gingen zum aller-
hrößten Tell nach Indien, die Aloefasern nach Eng-
zod n declan erscheint überhaupt nicht als
er i -
artilel. er oben erwähnten Hauptausfuhr
Die deutsche Schiffahrt ist bedeutend zurück-
Enger. Während 1903 9 Dampfer mit elnem
sind kngeholt von 15058 Tons ein= und ausliefen,
4638 904 nur 3 Dampfer und 1 Segelschiff mit
Tons Inhalt ein- und ausgelaufen.
(Nach dem Parlamenisberichte.)
325 —
Baumwollenkultur in Indien.
Die British Cotton Growing Assoclatlon, die sich
bekanntlich bemüht, die britische Baumwollenindustrie
durch Erweiterung des Anbaues von Baumwolle
und Verbesserung der vorhandenen Kulturen —
namentlich in den englischen Dependenzen — von
dem amerikanischen Rohstoffmarkt frei zu machen,
hatte von Anfang an ihre Tätigkeit auch auf Jndien
ausgedehnt. Die genannte Interessenvertretung hatte
sich Ende 1904, bevor Lord Curzon seine zwelte
Ausreise nach Indien antrat, an diesen mit einer
ausführlichen Denkschrift gewandt, um in ihren
Bestrebungen die Unterstützung der indischen Regierung
sich zu sichern. Die Vereinigung stand damals
unter dem Druck der Befürchtung, als sei eine neue
Baumwollnot im Anzuge. Frellich erfuhr ihre An-
nahme, daß die Produktionsfähigkeit der Vereinigten
Staaten ihre Grenze erreicht habe, durch die unge-
wöhnlich reiche Ernte des darauf folgenden Jahres
keine Bestätigung. Immerhin konnte dies Ergebnis
der allgemeinen Tragweite der Frage für Indien
keinen Eintrag tun, und die Regierung hat ihr daher
ihre eingehendste Aufmerksamkeit geschenkt. Das Er-
gebnis des ausf Grund der Anregung der British
Cotton Growing Assoclation entstandenen Schrift-
wechsels ist in der Gazetta of India vom 10. März
d. Is. veröffentlicht.
Die Vereinigung hatte der Regierung drei Haupt-
vorschläge unterbreitet: Einrichtung eines ausschließlich
den Angelegenhelten des Baumwollenbaues sich wid-
menden Regierungsdepartements, Gründung von
Farmen, wo mit besonderer Sorgfalt Samen ge-
zogen und von denen den Pflanzern der beste Samen
zur Verfügung gestellt werden sollte, endlich Ge-
währung von Geldunterstützung an die eingeborenen
Pflanzer. . -
Die Reglerung stellt nun diesen Programm-
punkten gegenüber, was berells auf dem Gebiete der
Fürsorge für die Baumwollenkultur geschehen ist.
So sei eine Aufnahme sämtlicher Baumwollenarten
veröffentlicht worden, ferner hätten Versuche mit der
Kreuzung verschiedener Arten zur Erzlelung neuer
Varietäten stattgefunden, der Ankauf guler Saaten
seli den Pflanzern nach Möglichleit erleichtert, ja
zum Teil selen solche unentgeltlich vertellt worden.
Im übrigen zeigt sich die Regierung für den
Angenblick noch zurückhaltend. Mit der Einrichtung
eines elgenen Baumwolldepartements insbesondere
kann sie sich nicht befreunden; mit der Angliederung
elnes starken Stabes von Sachverständigen, unter
denen sich auch ein Spezialist für Baumwolle be-
finden wird, scheint der Regierung einstwellen für
die Interessen des Baumwollenbaues in dieser Richtung
genug geschehen zu sein. Die Gründung von Saat-
sarmen wird auf eine spätere Zelt verschoben, bis
man weiltere Erfohrungen mit, der Züchtung von
einzelnen Varietäten gemacht habe. Auch gedenkt
die Regierung über das, was auf dem Geblet des
landwirtschaftlichen Kredits von staatlicher Seite