grbßten Regenzeit, jedoch noch zu früh, als daß die
erste Aussaat schon gereist gewesen wäre, so daß
alles noch unter den dürftigen Zeiten der voran-
gegangenen Trockenzelt litt und die Preise für Nah-
intt. hoch waren, zweltens war meine Kara-
d mit mehr als hundert Trägern zu zahlreich,
8 drittens herrschte tatsächlich faft Hungersnot.
emerkenswert erschien mir die große Bewertung
von Salz. Für Geld konnte man nichts, für Kaniki
etwas, für ein wenig Salz (n#hele) alles haben.
Das Salz welches hier verbraucht wird, liefert die
r * Lakes“. Es wird mit eigenen Dampfern
er Gesellschaft von Mogambique her eingeführt.
rotzdem es einen langen und teuren Weg zu machen
bat, ist es billlger als das Salz der „Zentral-
frllanischen Seengesellschaft“, die bereits am Tan-
hanjlka-Südende 2 Rupien für 1 vihiga nimmt.
(1 niniga varilert zwischen 12 bis 18 Pfund engl.).
Asschon aus diesem Grunde ein Salzhandel der
Seengesellschaft nach hier aussichtslos, so noch aus
dem zweiten, daß das Salz hier allgemein als
minderwertig und unrein gilt. Allerdings glaube
ich, daß es sich die „African Lakes“ sehr angelegen
sein läßt, dieses Gerücht bestens zu nähren und zu
verbreiten, aus leicht ersichtlichen Gründen.
Ist der Träger durch den Native Commissioner
und den Empfang des Poscho engagiert, so tritt er
seinerseits mit der Forderung hervor, daß die ihm
übertragene Last auf ihr Gewicht hin geprüft wird.
Diesem Verlangen kommt der Native Commissioner
stet nach. Eine Wage ist immer bei dem Engagement
zur Hand, und nun wird dem Träger vorgewogen,
daß seine Last höchstens das festgesetzte Gewicht hat.
ndernfalls müssen zwei Träger für die Last en-
gaglert werden. Doppellasten tragen die Leute aber
trotdem höchst ungern; da sie nur gewöhnt sind,
auf dem Kopfe nicht auf den Schultern zu tragen.
Trägerlasten.
lasiedd möchte hier über das Gewicht von Träger-
I einiges anschließen.
wie ba Lasten mit dem Gewicht von 60 Pfund,
für der uns gouvernementsseitig festgesetzt ist, sind
Schu n allgemeinen Trägerverkehr im Innern unseres
wahbge letes meines Erachtens zu schwer. Ich
"5 ch hier den Vorschlag um Herabsetzung des
niche sewichts für eine Trögerlast unter 60 Pfund
einer. machen, wenn ich nicht von der Berechtigung
Teretcen Forderung überzeugt wäre. Eine
die gersastvom 60 Pfund übersteigt die Anforderungen,
eines m öller und humaner Weise an die Kräfte
mag d 1 eberrufemzigen Trägers stellen darf. Wohl
festgesetzte. lr der Landesverwoltung auf 60 Pfund
aufleuten eider aber von Privaten und europässchen
trelbende "o von Arabern und indischen Handel-
Söchst uin ht selten auf 80, ja 85 Pfund gesielgerte
der Wo cht als Last für die berufsmäßligen Träger
"ein für un se und aaememtcm we gerechemdt
* x 1 t :
unmenschliche Onölerel. 9 ger bedeutet es eine
435
Das tritt für die weiße Bevölkerung an der
Küste nicht so deutlich in die Erscheinung. Man
kennt dort die große Schwierigkeit des Reisens mit
nicht berufsmäßigen Trägern durch das Innere ent-
weder gar nicht oder erinnert sich der längst der
Vergangenheit angehörenden Mühseligkeiten in weit
milderer Form, als sie tatsächlich aufgetreten sind.
Das ist, weil menschlich, verzeihlich und erklärt sich
aus der Veranlagung der menschlichen Natur. Die
Bestimmungen aber, die heute für den Lastentrans-=
port durch Träger gültig sind, sollten auf anderer
Grundlage aufgebaut seln und den tatsächlichen Be-
dürfnissen und einschlägigen Verhältnissen mehr Rech-
nung tragen. Das scheint mir aber nicht der Fall
zu sein, denn man rechnet an der Küste stets mit
Trägern von Beruf als etwas Selbstverständlichem.
Sobald man aber von der großen Karawanenstraße
abbiegt, ist man auf nichtberufsmäßige Träger an-
gewiesen. Und wenn es heute diesem oder jenem
glückt, abseits von der Karawanenstraße seine Reise
doch mit Berufsträgern fortsetzen zu können, so darf
nicht vergessen werden, daß dies 1. die Ausnahme
von der Regel ist, 2. solche Fälle immer seltener
werden, schon im Hinblick auf den sich stetig stei-
gernden Trägermangel. Die nicht berufsmäßigen
Träger überwiegen an Zahl hundert= und tausendfach
die berufsmäßigen, und die letzteren mehren sich nicht,
sondern nehmen ständig ab, teils infolge der mit
der Erschließung des Schutzgebietes sich mehrenden
Gelegenheit der Benutzung vortellhafterer Verkehrs-
formen, teils weil dle Landesverwaltung bemüht sein
muß, diese der Bodenkultur jetzt verloren gehenden
guten und zahlreichen Arbeitskräfte der Landwirt-
schaft allmählich zuzuführen, und hoffentlich liegt der-
Zeitpunkt nicht mehr allzufern, wo Transporte durch
das Innere auf Negerköpfen eine veraltete Einrich-
tung heißen.
Man wird vielleicht einwenden, daß die Bestim-
mungen über Lastentransporte ja ouch solche durch
nicht berufsmäßige Träger ins Auge fassen, daß,
wenn eine amtliche Bescheinigung belgebracht wird,
daß berufsmäßige Träger nicht zu haben waren, die
Zahl der Träger entsprechend vermehrt werden kann.
Diesem Einwand möchte ich aber entgegenhalten, daß
diese Bestimmungen außerordentlich lückenhaft find,
daß sie die Unkosten der ohnehin nicht billigen
Trägertransporte wesentlich erhöhen und daß es
elgentlich bei Erlassung von Bestimmungen üblich ist,
diese für die Regel, nicht für die Ausnahme zu
schaffen. Die Regel ist aber hier der nicht berufs-
mäßige Träger und der Berufsträger die Ausnahme.
Die von mir vorstehend behauptete Ersparnis läge
darin, daß, wenn z. B. ein Gewicht von 45 bis
50 Pfund pro Trägerlast als normal gälte, zwei
Träger immerhin ein Gewicht von 90 bis 100 Pfund
fortbewegten, während, wenn jetzt an die Stelle eines
berufsmäßigen Trägers zwei nicht berufsmäßige
treten müssen, diese beiden Träger nur eln Gewicht
von 60 Pfund bewegen. Außerdem wolle man be-